Eine sehr geschmack- und gehaltvolle Aktion stand am Abend des 14. Dezembers auf dem Programm der Öko-Modellregion Niederrhein: Unter Anleitung von Dennis Gasper, Koch-Coach in Düsseldorf, zauberten 28 Hobby-Köchinnen und -Köche ein Dreigänge-Weihnachtsmenu aus regionalen und saisonalen Bio-Produkten, das genau so auch am 24. Dezember auf der Festtagstafel dampfen könnte.
Das Besondere an dieser gemeinsamen Koch-Aktion: Sie fand online statt. Sämtliche Bio-Produkte, vom Kürbis über die Milch, vom Rindfleisch über den Käse, wurden von der Projektmanagerin der Öko-Modellregion Niederrhein und einer der regionalen Erzeugerinnen den Mitkochenden persönlich an der Haustür übergeben. Was für ein Service!
Die Produkte stammten samt und sonders von Biobetrieben aus den beiden Kreisen Kleve und Wesel - denn schließlich war das Kochevent ja eins von der Öko-Modellregion Niederrhein veranstaltetes und es ging, neben dem kulinarischen Genuss, auch um die regionalen Erzeuger und deren Höfe.
So kamen der Hokkaido-Kürbis und die Äpfel mit dem schönen Namen Gewürzluiken zum Beispiel vom Bioland-Hof Berkhöfel in Bedburg-Hau, die Rote Bete und Kartoffeln vom Demeter-Schanzenhof in Alpen, die Eier von Zweinutzungshühnern, die auf dem Bioland-Hof Richtersgut gackern, der seine Junghennen wiederum von dem Bioland-Geflügelhof Bodden erhält, die frische Milch, der Ziegenkäse und der Ziegenweichkäse in Salzlake kamen vom Bioland-Hof Dingdener Heidemilch aus Hamminkeln. Der alte Gouda wiederum wurde in der Bio-Molkerei Aurora in Kranenburg hergestellt. Die Milch für den Käse stammt von umliegenden Bio-Betrieben, so auch von den Milchkühen, die auf dem Bioland-Hof „Die am Deich“ in Kleve großgezogen wurden. Und als kleine Weihnachtsüberraschung spendierte die Öko-Modellregion Niederrhein ein Tütchen Spekulatius, die die Biobäcker von Schomaker‘s aus Neukirchen-Vluyn gebacken hatten.
Begleitet wurde das Koch-Event nicht nur von Profi-Koch Dennis Gasper, sondern auch von Kirstin Surmann, die als Managerin der Öko-Modellregion Niederrhein zu dem Event eingeladen hatte und kurz in die Öko-Modellregion Niederrhein mit ihren Besonderheiten einführte, und Dr. Sibylle Sonderfeld vom Bioland-Betrieb „Die am Deich“ in Kleve, die als Praktikerin wertvolle Infos rund um die Produkte parat hatte und den Mitkochenden zu jeder Kartoffel und jedem Stück Käse Auskunft geben konnte.
Nach rund zweieinhalb Stunden Schnippeln, Schälen, Dünsten, Braten und Abschmecken stand ein fertiges Drei-Gänge-Bio-Menü auf den Tischen der 28 Köchinnen und Köche. Eine gelungene Generalprobe für den Weihnachtsschmaus und ganz sicher eine tolle Werbung für die Produkte vom Niederrhein und ihre Erzeuger.
Die Teilnehmer wurden übrigens noch mit einer Übersicht der Bio-Direktvermarktungsmöglichkeiten in der Öko-Modellregion Niederrhein ausgestattet und sind so bestens informiert, wo sie künftig die regionalen Produkte einkaufen können.
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Meike Siebel
Landwirtschaftskammer NRW
Mehr Bio-Lebensmittel sollen in die Außer-Haus-Verpflegung von Betriebsrestaurants oder Schulkantinen gelangen. Das ist das Ziel von „NRW kocht mit Bio“, einer Initiative des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die Auftaktveranstaltung war am 7. November in der Öko-Modellregion Kreis Höxter auf Gut Holzhausen gut besucht. Wirtschafts-, Betriebs- und Küchenleitungen, Einkäufer der Gemeinschaftsverpflegung aus Gastronomie-, Erzeuger-, Verarbeitungs- und Handelsbetrieben erörterten, wie Bio-Lebensmittel besser vermarktet werden können. Die Öko-Modellregion Kreis Höxter und das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz hatten zu der Veranstaltung eingeladen. Bei der Initiative der Landesregierung „NRW kocht mit Bio“ sollen Akteure der gesamten Bio-Wertschöpfungskette näher zusammengebracht werden, um einen Absatzweg von Bio-Produkten in der Außer-Haus-Verpflegung zu schaffen. „Wir möchten damit die gesteigerte Nachfrage nach Lebensmitteln und anderen Produkten, die – im übertragenen Sinn – direkt vor der eigenen Haustür angebaut, erzeugt oder geerntet werden, unterstützen. Unser Ziel ist es, den Ökolandbau zu stärken und die Regionalvermarktung weiter auszubauen“, stellte Landrat Michael Stickeln heraus.
„Die Absatzwege von Bio-Produkten in die Außer-Haus-Verpflegung sollen erleichtert und die Akteure der gesamten Bio-Wertschöpfungskette näher zusammengebracht werden“, betonte Laura Jäger, Öko-Modellmanagerin im Kreis Höxter. „Die Öko-Modellregionen sind in diesem Jahr die zentralen Akteure von NRW kocht mit Bio“, erklärte Monika Berg vom Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Insbesondere in den Modellregionen solle eine verstärkte Vernetzung von regionalen Verarbeitungs- und Vermarktungsmöglichkeiten für Öko-Produkte stattfinden. Der Kreis Höxter ist eine von fünf Modellregionen in Nordrhein-Westfalen.
„Es sind herausfordernde Zeiten für die Gemeinschaftsverpflegung, denn niedrige Gästezahlen und steigende Lebensmittelpreise erschweren das Alltagsgeschäft“, stellte Rainer Roehl, Geschäftsführer von a’verdis, fest. Gleichzeitig steige die Notwendigkeit, nachhaltiger zu wirtschaften und den Lebensmitteleinkauf umweltverträglich zu gestalten.
Und auch in der Öko-Modellregion Bergisches RheinLand hat am 7. Dezember eine erste Vernetzungsveranstaltung zu NRW kocht mit Bio stattgefunden. Rund 40 Interessierte mit vielseitigen Hintergründen - Behörden, Politik, Verbände, Gemeinschaftsverpfleger, Landwirtinnen und Landwirte - beteiligten sich an der virtuellen Veranstaltung. Auf dem Programm standen Berichte und Erfahrungen aus der Praxis von Landwirtschaft und Gemeinschaftsverpflegung, den Schluss bildete ein interaktiver Austausch.
Mehr über die Veranstaltungen in Höxter und dem Bergischen RheinLand gibt es hier und hier. Unter www.oekomodellregionen.nrw.de finden Sie alle auch in den übrigen drei Öko-Modellregionen anstehenden Termine.
Silja Polzin, Kreis Höxter
Vorspeise: Rote Bete Carpaccio mit Weichkäse
Hauptgericht: Kartoffel-Gnocchi mit Kürbis und Petersiliensauce - optional mit Lendensteak -
Nachspeise: Ziegenfrischkäse-Crème Brûlée mit Karamellapfel