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Anhaltende Dürre in Nordrhein-Westfalen belastet Landwirtinnen und Landwirte

24.07.2018

Futternutzung auf Brachen als ökologische Vorrangflächen in besonders betroffenen Gebieten erlaubt

Aufgrund des hitzebedingten Ernteausfalls erlaubt das Landwirtschaftsministerium in besonders betroffenen Gebieten die Futternutzung auf Brachen als ökologische Vorrangflächen. Sofern EU-Prämien für diese Flächen beantragt worden sind, dürfen diese normalerweise nicht für die Futtermittelernte genutzt werden. "Zusätzlich setzen wir uns dafür ein, dass Anträge von betroffenen Landwirtinnen und Landwirten auf Steuerstundung jetzt unbürokratisch beschieden werden. Vorauszahlungen müssen schnell angepasst werden; die Finanzbehörden bitten wir außerdem, auf Vollstreckungsmaßnahmen und Säumniszuschläge zu verzichten", appellierte Staatssekretär Dr. Heinrich Bottermann an die Finanzbehörden.

Die Landesregierung prüft derzeit vor dem Hintergrund der weiteren Niederschlagsentwicklung, ob finanzielle Mittel zur Abwendung von Existenzgefährdungen bereitgestellt werden können. In diesem Zusammenhang weist das Landwirtschaftsministerium auf die Möglichkeit von Liquiditätssicherungsdarlehen für dürre- oder unwettergeschädigte Betriebe hin. Diese Darlehen werden durch die Landwirtschaftliche Rentenbank vergeben.

Durch die anhaltende Hitze hat die Ernte bereits zwei Wochen früher begonnen als in den vergangenen Jahren. Die Erträge bilden Bodenqualität und Niederschlagsdefizite ab. Im Westen Nordrhein-Westfalens sind die Ernteergebnisse noch etwas besser als im Osten.

Bei anhaltendem Sonnenschein kann die Getreide- und Rapsernte im Juli abgeschlossen werden. Die Erträge liegen landesweit zehn bis 30 Prozent unter dem Durchschnitt. Ein wirksamer Ausgleich der Mindererträge durch höhere Preise ist auf Grund der Versorgungslage auf dem Weltmarkt für Getreide derzeit nicht absehbar.

Dr. Martin Berges, Direktor der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen: "Wesentlich schlechter sieht die Situation momentan in den Futterbaubetrieben aus. Nach der ersten und zweiten Schnittnutzung ist auf dem Grünland kein weiterer Aufwuchs zu verzeichnen und vielerorts müssen die Tiere auf den Weiden zugefüttert werden. Für den Winter zeichnen sich in der Folge geringere Futtervorräte ab. Vereinzelt müssen Vorräte für den Winter schon jetzt in Angriff genommen werden, um die Tiere ausreichend zu versorgen."

Auch der Mais leidet zunehmend unter der Trockenheit. Zwar hatten viele Bestände gute Pflanzen gebildet, die Trockenheit aber hat die Blüte gestört. Als Folge können Kolbenlosigkeit oder niedrige Kolbenanteile mit möglichen Qualitäts- und Ertragsverlusten auftreten. Die Trockenschäden sind bisher schwerpunktmäßig im nordwestlichen Münsterland und am mittleren Niederrhein zu verzeichnen.

Bei den angekündigten Wetterbedingungen ist mit fortschreitenden Ausfällen im Futterbau zu rechnen, Engpässe bei der Futterversorgung sind sehr wahrscheinlich. Ein Futterzukauf, ob Silage oder Heu beziehungsweise zusätzliches Kraftfutter, scheint unausweichlich. Für viele Betriebe besteht darin die letzte Möglichkeit, um Tierbestände nicht reduzieren zu müssen.

Quelle:Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MULNV), Düsseldorf, 24. Juli 2018

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