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Öko-Feldtage in Frankenhausen: Weidesysteme und Ansaatmischungen

28.06.2019

Nutzen Sie die Feldtage zu einem intensiven Erfahrungsaustausch zu zentralen Themen des Öko-Landbaus: Weide und Ansaatmischung. Selbstverständlich können auch alle Themen rund um Wiederkäuer angesprochen werden. Und schauen Sie genau hin: Sicherlich liefern die Demos Anregungen für den eigenen Betrieb.

Nirgendwo treffen in so kurzer Zeit so viele Interessierte zusammen wie auf den Öko-Feldtagen. Anlass genug auch in diesem Jahr an beiden Tagen, 3. und 4. Juli, durchgehend von 9 bis 18 Uhr Führungen zu zwei zentralen Themen des Öko-Landbaus anzubieten: Weide und Ansaatmischung. Und dabei stellt sich die Frage: Wie soll ich meinen Betrieb für die Zukunft wappnen?

Die Betriebsbesuche der letzten Monate (59 Betriebe alleine in 2019), vergangene Woche eine sechstägige Rundreise durch die neuen Bundesländer, machten deutlich: Momentan wird viel ausprobiert. Was an sich sehr gut ist, aber es sollte auch gut durchdacht sein und vor allem an den Öko-Landbau und den eigenen Betrieb angepasst. Im Extrem sind im konventionellen Landbau gemachte Empfehlungen im ökologischen Landbau vollkommen untauglich.

Folgende Weidesysteme und Ansaatmischungen sind zu sehen:

  • Kurzrasenweiden, dabei Pferde- und Kuhweide im Vergleich. Sammelpunkt ist in Stallnähe.
  • Portionsweide mit Jungrindern. Zu besichtigen sind vier Flächen (hinter dem Gutsgebäude: V15, Führung erfolgt aber auch vom Sammelpunkt in Stallnähe):
    • Portionsweide, danach zwei Wochen unbeweidet
    • Portionsweide bis kurz vor Feldtag, vor einer Woche gemulcht
    • Portionsweide bis kurz vor Feldtag, nicht gemulcht
    • Mähweide: nach Schnitt Mitte Juni Beweidung ab Anfang Juli

Besonderheit:

Auf allen Flächen stehen sieben Mischungen nebeneinander (siehe nachfolgend: Kleegras, Luzernegras, Kräutermischung). Deutlich zu erkennen ist dabei, welche Mischung am ehesten für Weidenutzung geeignet ist. Interessant aber auch: Die Rinder haben nicht nur die ausgesäten Pflanzenarten gefressen, sondern gleich alle nicht ausgesäten mit verbissen. So scheint beispielsweise Melde nicht schlechter geschmeckt zu haben als Luzerne. Wo die Rinder lange genug geweidet hatten, war alles kurz abgefressen.

  •  Kleegras, Luzernegras, Kräutermischung, insgesamt sieben Mischungen (hinter dem Gutsgebäude V15, Führung erfolgt aber auch vom Sammelpunkt in Stallnähe).
    Nachfolgend vier Mischungen als Beispiele:
    • Standardmischung A7: Ertragsreichste Rotkleegrasmischung bei Schnittnutzung in Nordwestdeutschland auf Öko-Betrieben (in Zusammenarbeit mit Landwirten, LWK NRW und AG ÖkoFuWi: 29 Mischungsvergleiche in letzten 26 Jahren). Für intensiven Verbiss (Kurzrasenweide, Portionsweide) nicht geeignet.
    • Standardmischung GIII: Mischung für Kurzrasenweide und intensive Portionsweide. Für Schnittnutzung weniger geeignet (70 – 80 % von Ertragsniveau bei A7).
    • Standardmischung A9: Luzernegrasmischung in zwei Streifen: Einem mit deutschen und einem mit italienischen Luzernesorten. Die unterschiedliche Kälteresistenz zeigte sich nach frostigen Nächten am 9. Mai dieses Jahres: Die deutschen Sorten waren dunkel grün, die italienischen dagegen aufgehellt bis weißlich, so wie stellenweise in diesem Frühjahr auch der Mais. Kein Wunder, dass nach Aussagen aus der Praxis manche italienische Sorte einen kalten Winter nicht überlebt.
    • Kräutermischung: Im ersten Aufwuchs, der nach Ansaat Mitte April bis zum Feldtag in einem Streifen stehen blieb, finden sich fast alle gesäten Kräuter wieder, von einigen allerdings nur wenige Exemplare. Im zweiten Aufwuchs finden sich momentan nur Chicoree (Wegwarte) und Spitzwegerich.
    Speziell zu artenreichem Futter: Gezeigt wird, mit welcher Technik Kräuter erfolgreich in Streifen gesät werden können, damit sie von anderen Pflanzen nicht verdrängt werden. Matthias König vom Dottenfelderhof, der diese Technik entwickelt hat, versucht zumindest zeitweise vor Ort zu sein.

Veranstaltungsort

Hessische Staatsdomäne Frankenhausen
Frankenhausen 1
34393 Grebenstein

Weitere Informationen auf www.oeko-feldtage.de


Führungen und Infos gibt es von Herrn Vollmer, Anke Jacobs und Marjolein Haase (AG ÖkoFuWi, hierüber laufen auch die Sammelbestellungen für Öko-Saatgut), Katharina David (Beratungsteam Pflanzenbau der LLH Hessen) sowie Reinhilde Wernsmann, Sebastian Glowacki und Edmund Leisen (Öko-Team der LWK NRW).

Die Erfahrungen aus 2017 zeigen: Wer als geschlossene Gruppe Führungen wünscht, anmelden unter Mobil: 01739317440.

Ausblick:

Die von der Landwirtschaftskammer NRW und der AG ÖkoFuWi zusammen mit der Praxis durchgeführten Untersuchungen zu an den Betrieb angepassten Weidesytemen und Ansaatmischungen erhalten aus aktuellem Anlass einen neuen Schwerpunkt: Welche Mischungen eignen sich für Trockenperioden? Wer mitmachen will: Gerne melden.

Danksagung:

Dem Team der Staatsdomäne Frankenhausen gilt ein besonderer Dank für den außerordentlichen Einsatz bei der Anlage der Demonstrationsflächen.

Quelle: Dr. Edmund Leisen, Öko-Team Landwirtschaftskammer NRW, Münster, 27.6.2019

Weitere Informationen

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