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Das Beste aus Kleegras

02.03.2020

Die Verbesserung des Nährstoffmanagements auf Biobetrieben ist das Ziel des NutriNet-Projekts. Herzstück des Vorhabens sind sechs Regionetzwerke mit je zehn Betrieben. Im Rahmen von Praxisforschungsversuchen erproben die Landwirt*innen auf ihren Betrieben, welche Ansätze zu guten Lösungen führen und praxistauglich sind. Kürzlich trafen sich die Netzwerkbetriebe aus Niedersachsen auf dem Biolandhof Sandering. Das FiBL betreut den Wissenstransfer im Projekt NutriNet.


"Schon das erste Treffen hat mich in meinen strategischen Überlegungen weitergebracht", sagt Nico Sandering, Biobauer aus Drebber im Landkreis Diepholz. Er und neun Kollegen aus dem NutriNet-Regionetzwerk entwickeln mit der Field School-Methode ihr Wissen gemeinsam weiter. Durch die dreimal jährlich stattfindenden Treffen bleiben sie an bestimmten Themen dran und genießen den produktiven Austausch untereinander. Für Sandering stand im aktuellen Treffen die Frage im Fokus, wie er seine 57 Hektar (ha) Kleegrasflächen bestmöglich nutzen kann. Insgesamt bewirtschaftet er 205 ha Fläche, davon 81 ha Grün- und 123 ha Ackerland. Das Kleegras (70 % Weidelgras, 30 % Weiß- und Rotklee) dient als Futter für die 200 Milchkühe plus Nachzucht.

Stickstoff aus Klee besser nutzen

Zunächst sahen sich die Kollegen gemeinsam den Hof und verschiedene Schläge von Kleegras und Grünroggen an. Sie zogen Bodenproben, die Aufschluss über einen ausgeprägten humosen Bearbeitungshorizont und einen relativ sandigen Unterboden gaben. Anschließend besprachen die Landwirte, welche Strategien sie sich aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen für eine effizientere Stickstoff-Fixierung auf dem Betrieb Sandering vorstellen könnten. Regioberater Wilfried Stegmann sammelte und bündelte als Moderator die zahlreichen Ideen. "Fantastisch, wie schnell durch die unterschiedlichen Erfahrungen neue Strategien für die Zukunft entstehen können", fasst Stegmann das Ergebnis zusammen und präzisiert: "Einhellige Meinung war, dass Nico Sandering bei der Neuansaat die Herbstdüngung weglassen und im darauffolgenden Frühjahr reduzieren sollte, damit sich der Klee besser etablieren kann. So wird die N-Fixierleistung des Bodens gefördert. Hinzu kamen Ratschläge, den Klee ein- bis zweimal zur Blüte zu bringen, damit sich das Wurzelwerk besser entwickelt."

Im Vorfeld der Field School erhoben NutriNet-Mitarbeiter*innen auf dem Betrieb Sandering detaillierte Daten zur Fruchtfolge, Düngung, Tierhaltung und über Zukäufe. Daraus wurden ein aufschlussreiches Porträt der Stickstoffströme für den Gesamtbetrieb sowie Diagramme zur N-Fixierleistung und zur potenziellen Kohlenstoff-Bilanz einzelner Kulturen erarbeitet: eine hervorragende Diskussionsgrundlage für die Landwirte.

Gastgeber und Gäste besprachen zudem einen Praxisversuch, den Sandering anlegen möchte. Um herauszufinden, welche Gülle-Düngungsverfahren sich an seinem Standort besonders eignen, will er im Anbau von Silomais drei Verfahren vergleichen: Neben dem bislang betriebsüblichen Verfahren mit Schleppschuh-Ausbringung nach dem Pflügen testet Sandering auch eine Reiheninjektion mit Striptill sowie ein gesplittetes Verfahren mit Striptill vor der Aussaat und Schleppschuhausbringung im stehenden Mais-Bestand.

In dem niedersächsischen Netzwerk finden – wie in den fünf weiteren bundesweiten Netzwerken auch – pro Jahr jeweils drei Treffen auf unterschiedlichen Höfen mit unterschiedlichen Schlüsselfragen statt, die sich alle um das Nährstoffmanagement drehen. Dazu gehören viele Fragen wie beispielsweise: Wie wirkt sich Schwefeldüngung auf den Ertrag von Luzerne / Kleegras oder Getreide am jeweiligen Standort aus? Stehen Zusatzkosten des Nährstoffeinsatzes im Verhältnis zu der dadurch generierten Ertragssteigerung? Lässt sich die legume N-Bindung im Zwischenfruchtanbau maximieren?
Alle Ergebnisse des Projekts sowie Basisinhalte und Hintergründe zu einem optimierten Nährstoffmanagement werden kontinuierlich auf der Projektwebseite ergänzt. Interessierte können sich dort zu einem Newsletter anmelden, der kontinuierlich über Neuigkeiten aus dem NutriNet-Netzwerk informiert.

► Link: Webseite NutriNet

Quelle: Medienmitteilung Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), Frankfurt am Main / Mainz, 19. Februar 2020

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