Der Umgang mit Funden unzulässiger Pestizidwirkstoffe entlang der Bio-Wertschöpfungskette stellt eine große Herausforderung für die Branche dar. So kann ein Fund ein Hinweis dafür sein, dass der öko-zertifizierte Produktionsprozess nicht eingehalten wurde. Das bloße Vorhandensein des Stoffes allein lässt allerdings noch keine Aussagen über die Öko-Integrität des Produkts zu. Aufgrund der uneinheitlichen Auslegung der EU-Ökoverordnung und fehlender klarer Richtlinien durch die Kommission sind die Vorgehensweisen innerhalb der EU sehr heterogen.
Im Rahmen des vom Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) geförderten Projektes "PSM- und Wirkstofffunde" wird das Thema unzulässiger Pflanzenschutzmittel (PSM)- und Wirkstofffunde in der Bio-Wertschöpfungskette näher beleuchtet.
Die Projektumsetzung erfolgt ab dem 1. Februar 2020 in Zusammenarbeit mit dem Bund ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), dem Büro Lebensmittelkunde & Qualität (BL-Q) und der Gesellschaft für Ressourcenschutz mbH (GfRS).
Folgende Forschungsschwerpunkte werden gesetzt:
Ziel des Projektes ist die Verbesserung der Informationsgrundlagen und Methoden für die sachgerechte Bewertung von Funden unzulässiger Pestizide und zur Feststellung der Ökointegrität.
Die Umsetzung des BÖLN geförderten Projektes erfolgt aufbauend auf Ergebnisse aus dem FiBL/OPTA-Projekt "Verbesserung im Umgang mit Rückstandsfunden in der Bioproduktion".
Durch den engen Austausch mit Institutionen wie der IFOAM EU Group, OPTA (Organic Processing and Trade Association) und EOCC (European Organic Certifiers Council) soll des Weiteren ein Beitrag zur europaweiten Harmonisierung geleistet werden.
fibl.org: Projektbeschreibung "Problemanalyse und Identifikation des Handlungsbedarfs bei Pflanzenschutzmittel- und Wirkstofffunden in der Bio-Wertschöpfungskette"
Quelle:Medienmitteilung Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), 03. März 2020