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Biodiversität - eine Herzensangelegenheit

28.09.2020

Am Samstag hieß es für eine kleine Schar an Gästen, darunter Dr. Heinrich Bottermann, Staatssekretär im NRW-Landwirtschaftsministerium, Jan Leifert, Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW, und die Bioland-Naturschutzberaterin Veronika Heiringhoff Campos: Rauf auf den Hänger und mit dem Traktor zu den Flächen des Gemüse- und Kartoffelbaubetriebes von Familie Kamphausen bei Mönchengladbach-Odenkirchen.

Joachim Kamphausen bewirtschaftet den Hof seit 1993 nach den Richtlinien des Bioland-Verbands. Seit einigen Jahren setzt er mehr und mehr Biodiversitätsmaßnahmen auf seinen Flächen um. "Wir haben zahlreiche Blühstreifen, die zwei bis sechs Jahre stehen und dauerhaft einen Blühaspekt aufweisen, lassen aber auch zum Beispiel nach der Brokkoliernte die Beikräuter auf den Flächen nachwachsen und zur Blüte kommen - ebenso wie den Brokkoli selber, was den Kohlweißling freut", erklärte Kamphausen. Darüber hinaus gibt es auf den Betriebsflächen Lerchenfenster, Hecken und Streuobstwiesen sowie vielfältig gestaltete Waldränder - "nie große Flächen, sondern viele kleinere Elemente", so der Landwirt.

"Ein einzelner Blühstreifen sieht zwar schön aus, bringt aber nicht den Effekt, den ein ganzes Maßnahmensystem mit einer sinnvollen, klugen Vernetzung von Lebensräumen und einem ganzjährigen Nahrungs- und Lebensraumangebot bietet", bestätigte Bioland-Beraterin Heiringhoff Campos. Für Staatssekretär Bottermann stand fest: "Wenn man Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen wirklich will, muss man anders denken, anders fühlen und anders arbeiten. Das gesamte System braucht einen Wechsel, einzelne Maßnahmen helfen auf die Dauer nicht. Die Förderung dieser Maßnahmen alleine macht deren Umsetzung nicht aus - die Landwirte müssen mit Herz und Verstand daran arbeiten!" Bottermann betonte aber auch, dass die von der Europäischen Kommission vorgeschlagene "Grüne Architektur" ausreichend finanziert werden müsse, damit es keinen Stillstand gebe. "Die zahlreichen Volksinitiativen der Bevölkerung zeigen: Dem groben Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen und der Klimaveränderung muss etwas entgegengesetzt werden. Biolandbau und Biodiversitätsmaßnahmen über alle Anbausysteme hinweg sind ein Schritt in die richtige Richtung."

Joachim Kamphausen hat im Übrigen sämtliche Maßnahmen auf seinem Lenßenhof ohne staatliche Zuschüsse auf den Weg gebracht und gestaltet. Der Landwirt bezeichnet sich als Überzeugungstäter und Idealist. "Außerdem bin ich dann unabhängig in meinen Entscheidungen", nennt er einen weiteren Grund für den Verzicht auf Gelder vom Staat.

Quelle: Meike Siebel, LZ Rheinland Nr. 39/2020, 24. September 2020

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