In der Kategorie „Geschäftsmodelle in Lebensmittelversorgungsketten“ hat das Projekt zu Hanfanbau und -ernte sowie Weiterverarbeitung von Hanfstroh und Hanfsamen aus dem nordhessischen Werra-Meißner-Kreis gewonnen. Sieger in der Kategorie „Digitalisierung“ ist das Projekt Präzise Kalkung in Brandenburg (pH BB). Die Preisverleihung fand am 7. Mai in Portugal statt und wurde online übertragen.
Für den EIP-Agri Innovation Award wurden aus 240 EU-weiten Bewerbungen 30 Förderprojekte nominiert. Alle Projekte beschäftigen sich mit innovativen Lösungen zu Tierwohl, Digitalisierung und nachhaltigen Geschäftsmodellen. Sie setzen auf eine fortschrittliche Landwirtschaft für eine nachhaltige Zukunft und sollen Innovationen schneller in die Praxis bringen.
Neun Landwirte aus dem Werra-Meißner-Kreis haben sich zu einer Gesellschaft zusammengeschlossen, um den Nutzhanfanbau in Nordhessen zu etablieren. Gemeinsam mit Partnern aus der Verarbeitung und Vermarktung haben sie neue Produkte, wie beispielsweise Hanföl, entwickelt. Geleitet wurde das Projekt vom Kreisbauernverband Werra-Meißner e.V. und unterstützt durch den Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) sowie die Justus-Liebig-Universität Gießen. (Video auf youtube)
Rund 74 % der Ackerflächen in Brandenburg haben keinen optimalen pH-Wert. Das liegt vor allem daran, dass der Wert schon innerhalb einer Ackerfläche stark variieren kann. Das Projekt „Präzise Kalkung in Brandenburg“ (pH BB) hilft mit digitalen Tools, Erträge zu erhöhen und die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern. Mithilfe der mobilen Bodensensoren und präzisen Technologie aus dem Projekt können nun wichtige Bodeneigenschaften schnell, kostengünstig und kleinräumig erfasst und somit das Management der sogenannten Bodenazidität in Brandenburger Betrieben verbessert werden. Neben der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, die das Projekt koordinierte, dem Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) sowie dem Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) beteiligten sich fünf Praxispartner am Projekt „pH BB“. (Video auf youtube)
Weitere Informationen zu diesen sowie allen weiteren EIP-Projekten gibt es unter www.dvs-gap-netzwerk.de/eip-projekte. Hier finden Sie noch Informationen zum Award.
BLE
Die Europäische Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-Agri) ist ein Instrument der EU, um Praxis-Innovationen in der Land- und Forstwirtschaft zu fördern. Voraussetzung für eine Förderung ist die Gründung von sogenannten Operationellen Gruppen (OGs), in denen Akteure aus Landwirtschaft, Forschung, Beratung sowie Agrarunternehmen gemeinsam an Fragestellungen arbeiten. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte praxistauglich sind. In Deutschland ist die „Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume für die Gemeinsame Agrarpolitik der EU“ (DVS) für die Vernetzung der deutschen EIP-Agri Projekte zuständig. Die DVS ist seit rund zwei Jahrzehnten innerhalb der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) angesiedelt. Die Auswahl, Abwicklung und Förderung der Projekte erfolgt in den jeweiligen Bundesländern.