„Ja, es macht Spaß und ich finde es richtig gut.“ Spricht man Lisa Mozer auf ihre Tätigkeit als Betriebshelferin an, so fällt ihr Urteil positiv aus. Seit gut einem halben Jahr ist sie als Betriebshelferin beim Verein Landhilfe Rheinland tätig.

Die 22-Jährige hat nach dem Abitur eine Ausbildung als Landwirtin absolviert und macht derzeit ihr erstes Gesellenjahr. „Dabei habe ich mich entschieden, als Betriebshelferin zu arbeiten“, erklärt die junge Frau. Sie wohnt derzeit in Kleve und ist für den Verein Landhilfe in der Region Niederrhein im Einsatz.

Sechs Betriebe in sechs Monaten

Dabei kommt die Landwirtin gar nicht aus dem Rheinland. Sie stammt aus Baden-Württemberg von einem Milchviehbetrieb in der Nähe von Stuttgart. Mehr oder weniger per Zufall hat es sie ins Rheinland verschlagen. Ihr Vater hat ihr begeistert vom Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Riswick berichtet und sie hat sich daher entschieden, dort ein Jahr ihrer Ausbildung zu machen. Das zweite Jahr absolvierte sie auf einem Milchviehbetrieb nach Wachtendonk, ebenfalls am Niederrhein.

Und wie ist sie auf den Verein Landhilfe Rheinland aufmerksam geworden? „Karl Nacke vom Rheinischen Landwirtschafts-Verband hat uns in der Berufsschule in Kleve die Tätigkeit des Vereins vorgestellt“, erzählt Lisa und fügt hinzu: „Das hörte sich sehr interessant an.“ Sie entschied sich daher, ihr Gesellenjahr als Betriebshelferin zu absolvieren. Lisa bewarb sich beim Verein Landhilfe und wurde eingestellt.

Ihren ersten Einsatz als Betriebshelferin hatte sie im September vergangenen Jahres. „Jetzt bin ich sechs Monate dabei und war schon auf insgesamt sechs Betrieben tätig“, berichtet die Landwirtin. Als Spezialistin für Milchvieh ist sie dabei insbesondere auf Milchviehbetrieben tätig. Im Moment arbeitet sie jedoch als Betriebshelferin in einem Schweinebetrieb. Für die junge Frau kein Problem. „Die Familienmitglieder helfen einem beim Einarbeiten und man lernt die Arbeitsabläufe schnell kennen“, versichert sie. Montags bis freitags ist sie für den Verein Landhilfe tätig. „Und manchmal auch am Wochenende“, erzählt sie. „Aber das ist eher die Ausnahme, wenn wirklich Not am Mann oder an der Frau auf dem Betrieb ist.“

Gute Erfahrungen gemacht

„Ich kann helfen und dazu viele Erfahrungen sammeln. Als Betriebshelferin komme ich viel rum, lerne viele Betriebe kennen und kann sehen, wie man bestimmte Dinge macht oder vielleicht auch besser nicht macht“, begeistert sie an ihrer Tätigkeit als Betriebshelferin. Dabei hat sie bislang sehr gute Erfahrungen bei ihren Einsätzen gemacht. „Ich muss aber ehrlich zugeben, dass ich bis jetzt noch nicht mit harten Schicksalsschlägen in den jeweiligen Betrieben konfrontiert wurde“, versichert sie. Meist springt sie in den Betrieben ein, wenn die Betriebsleiterin oder der Betriebsleiter wegen Krankheit oder eines Unfalls ausfällt. Dabei hilft sie unterschiedlich lange auf den einzelnen Betrieben aus. „Mein längster Einsatz bis jetzt hat knapp zwei Monate gedauert und mein kürzester drei Wochen“, erläutert die junge Frau. Probleme aufgrund ihres Alters hatte sie noch nicht. Und auch, dass sie eine Frau ist, hat ihr bis jetzt keinerlei Probleme bereitet. „Ich habe in dem halben Jahr als Betriebshelferin in den Familien sehr gute Erfahrungen gemacht und stehe mit manchen noch heute Kontakt“, freut sich Lisa.

Außerdem schätzt die engagierte junge Frau die große Verantwortung, die sie als Betriebshelferin hat. „Unter anderem habe ich auch die Arbeit auf einem Betrieb mit Melkrobotern kennengelernt“, erzählt sie. Das sei neu und eine echte Herausforderung für sie gewesen, aber sie habe es geschafft. Lisa steht voll und ganz hinter ihrer Tätigkeit als Betriebshelferin und kann sie anderen jungen Leuten aus der Landwirtschaft nur empfehlen. Nach ihrem Gesellenjahr will sie die Fachschule für Agrarwirtschaft in Kleve besuchen und irgendwann den elterlichen Milchviehbetrieb übernehmen. „Bestimmt kann ich dann Dinge, die ich während meiner Tätigkeit als Betriebshelferin kennengelernt habe, auch auf unserem Betrieb umsetzen“, ist sie überzeugt. Jetzt freut sie sich erst einmal auf das nächste halbe Jahr als Betriebshelferin und ist schon gespannt, welche weiteren Betriebe sie kennenlernen wird.

Dr. Elisabeth Legge/ LZ Rheinland