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Eindrücke von den Öko-Feldtagen 2022

30.06.2022

Vom 28. bis zum 30. Juni fanden die Öko-Feldtage statt. Auf der Hessischen Staatsdomäne Gladbacherhof bei Villmar/Kreis Limburg wurden die große Innovationskraft des Ökolandbaus und die Methoden gezeigt, wie das Wirtschaften im Einklang mit den Ressourcen möglich ist. Auf den vielen Fachforen wurde deutlich: Der ökologische Landbau ist gerade in der jetzigen Zeit weiterhin das geeignete Leitbild für die Landwirtschaft.

Am 28. Juni, dem ersten Tag der insgesamt drei Tage dauernden Öko-Feldtage auf auf der Hessischen Staatsdomäne Gladbacherhof bei Villmar/Kreis Limburg, ging es auf dem Forum „Ökolandwirt/in werden“, zu dem sich lediglich eine Handvoll Praktiker eingefunden hatte, auch um die schwierige Marktphase.

Die betreffe aber nicht nur den Ökolandbau, der konventionelle Markt sei genauso angegriffen, man müsse das Gesamtbild Landwirtschaft betrachten, meinte Dr. Karl Kempkens, Landwirtschaftskammer NRW. Um das recht ferne Ziel von 30 % Ökolandbau in Deutschland doch noch zu erreichen, müsse die Politik noch mehr für die Marktentwicklung tun. „Der Ökolandbau hat ein klares, scharf abgegrenztes Profil, mit dem er die Konsumenten überzeugen und für sich gewinnen kann. Das sollte jeder Biobetrieb nutzen.“

Eine der Maßnahmen, die nun verstärkt werden müssten, sei zum Beispiel eine Erhöhung der Außer-Haus-Verpflegung in Kantinen, Schulen, Krankenhäusern und ähnlichen Institutionen auf langfristig 50 %. „Außerdem müssen wir in eine Ernährungswende investieren, die ganz viel mit Bildung und Ernährungsbewusstsein zu tun hat - ein Mittel, den Bioabsatz zu fördern.“ Mit den Öko-Modellregionen würden Wertschöpfungsketten auf regionaler Ebene gestärkt und Infokampagnen für den Ökolandbau gefahren.

„All diese Maßnahmen greifen nicht von heute auf morgen, sie brauchen Zeit. Die Ökolandwirtinnen und Ökolandwirte sowie die Verbände sollten und können aber zuversichtlich in diese Entwicklung gehen!“, meinte Kempkens.

Im Folgenden bekommen Sie ein paar Eindrücke vom ersten Tag der Ökofeldtage auf dem Gladbacher Hof.


Feierliche Laudatio zur Preisübergabe: Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir überreicht den Teams vom Biohof Bursch aus Bornheim bei Bonn, von der live2give GmbH in Dickendorf im Westerwald sowie den Öko-Melkburen aus Lentföhrden in Schleswig-Holstein die Preise für ihren Sieg beim Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau. Die ausführlichen Berichte über die Betriebe finden Sie ebenfalls auf unserer Startseite weiter unten.  



Diese jungen Landwirte samt Kollegin waren als Gruppe aus dem Umkreis von Rottweil in Baden-Württemberg nach Villmar gekommen. Sie alle bewirtschaften Bio-Betriebe oder machen ihre Ausbildung im Ökolandbau. (v.l.n.r.) Laurenz Flegar, Johannes Korsch, Frank Schittenhelm, Heiko Holland und Francesca Volz haben sich einen guten Rundumblick in Sachen Futterbau und Milchviehhaltung verschaffen können.  


Lehrausbilder Andreas Wagner war mit seinen drei Auszubildenden angereist: Maurice John wird Landwirt, Neele Richter und Laura Schupke (links) Tierwirtinnen. Alle werden sie in der Biolandwirtschaft auf der Hofgut Eichigt GmbH im Vogtland/Sachsen ausgebildet. Seit 2015 gehört das Gut dem Bioland-Verband sowie Biokreis an, mit 1 500 melkenden Kühen - die in der eigenen Hofmolkerei erzeugte Milch wird an Denrée verkauft - und Ammenkuhhaltung. Den Betriebsleiter interessierten neben dem Milchviehstall vor allem die Öko-Züchtungen der Getreidesorten, da das Hofgut tonnenweise Stroh benötigt.


Auch Heinfried Emden, der einen Biobetrieb mit Milchvieh und Ackerbau in Waldeck am Edersee bewirtschaftet, war mit seinem Azubi Michael Herbst zum Gladbacher Hof gekommen. „Die Öko-Feldtage mit ihrem konzentrierten Info-Angebot sind das Non-plus-Ultra für die Biolandwirte, da hier die aktuellen Erkenntnisse aus der Forschung präsentiert werden. Es ist total wichtig, dass Forschung und Fortbildung im Ökolandbau nicht stehen bleiben!“, appellierte der Biolandwirt, der hier gerade als AK Futterbau-Mitglied die Futterbauversuche der Landwirtschaftskammer NRW ansieht.


Friedrich Käßer bewirtschaftet in Heilsbronn im mittelfränkischen Ansbach seit 30 Jahren einen Bioland-Betrieb. In den 1990er-Jahren hätten einige seiner Kollegen auf Bio umgestellt. Diese Bewirtschaftungsform passe gut in den ansonsten vom durch Biogasanlagen geprägten Landkreis, in dem Ackerbau ebenso möglich ist wie Viehwirtschaft. Friedrich Käßer baut unter anderem Bio-Kürbisse, die er über Landgard Bio in Bornheim vermarktet, sowie weitere Gemüsearten – Kohl und Wurzelgemüse – an. „An den Öko-Feldtagen schätze ich die eher familiäre Atmosphäre, man ist hier deutlich schneller und unmittelbarer an den Präsentationen, die einen interessieren, als zum Beispiel bei der Agritechnica“, schätzt der Landwirt dieses Feldtage-Format.


Astrid und Rico Platzdasch waren aus Wildeck in Ost-Hessen angereist. Sie haben dort sowie auf einigen Flächen im benachbarten Thüringen einen Bioland-Betrieb mit reinem Ackerbau. „Ich bin an einigen FiBL-Projekten beteiligt und arbeite im Praxisforschungsnetzwerk Hessen mit“, so der Biolandwirt.


Meike Siebel,

Landwirtschaftskammer NRW

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