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Flächenverbrauch geht leicht zurück

28.09.2022

In NRW wurden in den letzten beiden Jahren täglich rund 13 ha land- und gartenbauliche Nutzfläche für andere Zwecke verwendet. Das sind 45 % weniger als vor fünf Jahren. Auch die tägliche Zunahme der Gehölz- und Siedlungsfläche ist im Vergleich zu 2017 um fast die Hälfte gesunken. Dem Agrarsektor stehen noch 47 % der gesamten Bodenfläche von NRW zur Verfügung.

Zum Stichtag 31. Dezember 2021 lagen neue Zahlen aus den Vermessungs- und Katasterverwaltungen vor, die der Landesbetrieb Information und Technik für NRW veröffentlichte. Eine ab 2016 bundesweit geänderte Systematik erforderte eine Umrechnung älterer Daten, um längere Zeitreihen bei der Landwirtschafts- und Waldfläche zu ermöglichen. Siedlungs- und Verkehrsflächen sind dagegen ab 2016 vergleichbar.

Drei Viertel sind Vegetationsflächen

In den kommunalen Liegenschaftskatastern ist die gesamte Bodenfläche registriert und in vier Areale eingeteilt: Die Vegetation macht 74 % der Bodenfläche von NRW aus, Siedlung 17 %, Verkehr 7 % und Gewässer 2 %. Die Vegetationsfläche umfasst alle grünen Flächen außerhalb der Ansiedlungen, die vorwiegend landwirtschaftlich, gartenbaulich sowie forstwirtschaftlich geprägt sind. Fast zwei Drittel davon werden von der Landwirtschaft und dem Gartenbau genutzt. Diese sogenannte Landwirtschaftsfläche besteht zu etwa 98 % aus Acker- und Grünlandflächen. Von diesen Nutzflächen gingen im Schnitt der letzten zehn Jahre täglich 17,5 ha verloren, da sie anderweitig genutzt wurden. In den letzten Jahren ist ein rückläufiger Trend erkennbar. Denn 2017 standen der grünen Branche täglich 23,7 ha weniger Landwirtschaftsfläche zur Verfügung, dagegen reduzierte sich das tägliche Minus 2021 auf etwas weniger als 13 ha. Die im Liegenschaftskataster definierte Landwirtschaftsfläche ist nicht zu verwechseln mit der landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF). Diese basiert im Gegensatz zur landwirtschaftlichen Katasterfläche auf der bewirtschafteten Nutzfläche, die auch durch eine abweichende Ermittlung nicht vergleichbar ist.

Etwas mehr als ein Drittel der Vegetationsfläche sind Wälder und Gehölze. Die Waldfläche besteht aus Laub-, Nadelholz und Mischwald sowie Sträuchern. Sie nahm 2021 täglich um etwas mehr als 2 ha ab. Dagegen legten die Gehölzflächen zwar täglich um 8,5 ha zu, aber ihr Plus war noch vor vier Jahren mit 16,9 ha deutlich höher. Gehölze sind im Sinne des Liegenschaftskatasters Naturräume, die mit einzelnen Bäumen, Hecken und Sträuchern bepflanzt sind. Sie sind oft bei Aufforstungs- und Ausgleichsmaßnahmen entstanden. Im Schnitt der letzten zehn Jahre nahmen Gehölze täglich um 10,7 ha zu. Einen deutlich geringeren Umfang von etwas mehr als 1 % der Vegetationsfläche nehmen in der Summe die Heide, das Moor, der Sumpf und vegetationslose Böden ein.




Täglich 4 ha für Ansiedlungen

Siedlungsflächen bilden den zweitgrößten Anteil am NRW-Boden. Sie beinhalten alle bebauten und unbebauten Grundstücke, die durch die Ansiedlung der Bevölkerung geprägt sind. 43 % dieser Siedlungsareale sind Wohnbauflächen mit den dazugehörigen Gärten, Zufahrten und Stellplätzen. 18 % der Kategorie Siedlung dienen zur industriellen und gewerblichen Nutzung. Weiterhin sind Halden, Bergbauflächen sowie Flächen mit gemischter Nutzung den Siedlungsgrundstücken zuzuordnen. Sport-, Freizeit und Erholungsflächen beanspruchen 15 % der Siedlungsbereiche. Auch Friedhöfe gehören mit anteiligen 1,6 % zur Siedlung. Für den Verkehr einschließlich der Wege und öffentlicher Plätze blieb der benötigte Grund und Boden insgesamt mit minus 40 ha nahezu unverändert. Das dafür aufgewendete Areal betrug annähernd 239 000 ha, von denen 89 % dem Straßenverkehr zuzuordnen sind. Siedlungs- und Verkehrsflächen sind aufgrund ihrer Grünlandanteile keineswegs mit versiegelten Flächen gleichzusetzen. 


Jürgen Boerman und Ute Bodin,

Landwirtschaftskammer NRW

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