Das neue Unterrichtsmodul „Erfolgreiche Hofnachfolge“ für landwirtschaftliche Berufs- und Fachschulen soll dazu beitragen, dass Hofnachfolgen möglichst frühzeitig geplant und wichtige Schritte rechtzeitig eingeleitet werden.
Hofnachfolge ist ein langer Prozess. Dazu braucht es viel Kommunikation und eine frühe Auseinandersetzung der beteiligten Personen mit dem allzu oft ungeregelten Thema. Die Inhalte des von FiBL Deutschland konzipierten Unterrichtmoduls „Erfolgreiche Hofnachfolge“ regen Berufs- und Fachschüler/innen dazu an, schon früh zu überlegen, ob eine Hofnachfolge für sie fachlich und persönlich in Frage kommt. Das Modul besteht aus einer ansprechend illustrierten Power-Point-Präsentation für den Unterricht und einem Handout mit Hintergrundinformationen für Lehrende.
Darüber hinaus enthält es Arbeitsblätter mit Fallbeispielen, die für Gruppenarbeiten im Unterricht verwendet werden können. Ziel der Gruppenarbeit ist es, dass die Schülerinnen und Schüler sich mit unterschiedlichen Facetten der Hofnachfolge beschäftigen und dabei die Perspektiven wechseln, indem sie sich in andere beteiligte Personen hineinversetzen. Die Fallbeispiele regen zu Gesprächen rund um das Thema Hofnachfolge mit Schulkollegen und Kolleginnen oder Familienmitgliedern an. Die Auszubildenden reflektieren so ihre eigenen Wünsche und Möglichkeiten bezüglich einer potenziellen Hofübernahme.
Egal ob inner- oder außerfamiliäre Hofnachfolge: Je früher die Betroffenen sensibilisiert werden, desto besser. Das Projekt wurde gefördert von der Landwirtschaftlichen Rentenbank.
FibL
Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ging in Deutschland von 2010 mit 299 000 Betrieben bis zum Jahr 2020 um etwa 12 % auf rund 263 000 Betriebe zurück. Täglich gaben somit in der letzten Dekade etwa zehn Betriebe in der Bundesrepublik ihre Landwirtschaft auf. Ursächlich für die Aufgabe der Betriebe ist, neben anderen Ursachen, auch eine fehlende Hofnachfolge. Nur bei 37 % der deutschen Betriebe mit Betriebsleiter/innen von landwirtschaftlichen Einzelunternehmen älter als 55 Jahre ist die Hofnachfolge gesichert. Das heißt, bei knapp zwei Dritteln der Betriebe ist die Hofnachfolge noch nicht geklärt (Statistisches Bundesamt 2020).