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Keine vermeintlich einfachen Lösungen in der Krise

24.03.2022

Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die internationalen Agrarmärkte zeigen das Scheitern des Systems der industriellen Landwirtschaft und Tierhaltung. „Wir brauchen jetzt nicht nur mehr Tempo bei der Energiewende, sondern müssen auch die Agrar- und Ernährungswende vorantreiben“, so Naturland Präsident Hubert Heigl. Zugleich warnte er vor vermeintlich einfachen Lösungen.

Heigl wendet sich damit einerseits gegen Forderungen, wegen des Kriegs den Green Deal der EU-Kommission auszusetzen. Zugleich kritisiert er auch aber die Idee eines EU-Sofortprogramms zur kurzfristigen Abstockung der Tierbestände. Ein solches Programm wäre laut Heigl weder eine einfache noch eine wirksame Lösung zur Sicherung der Lebensmittelversorgung: „Tierhaltung hängt ab von den Lebenszyklen der Tiere. Ein Ferkel, das jetzt geboren wird, lebt und frisst zehn Monate, bevor es geschlachtet wird. Eine Kuh muss mehr als zwei Jahre alt werden, bevor sie zum ersten Mal Milch gibt. Wie soll da ein einjähriges Sofortprogramm Wirkung entfalten?“ fragt Heigl.

Notwendig sei stattdessen eine flächengebundene Tierhaltung, die eingebettet ist in regionale ökologische Kreisläufe und damit unabhängiger wird von Dünger- und Futtermittelimporten. „Der Öko-Landbau ernährt seine Tiere vorwiegend von den eigenen Flächen. Das führt automatisch zu geringeren Tierzahlen“, betont Heigl. Um auch konventionellen Betrieben eine Anpassung der Tierzahlen zu ermöglichen, brauche es aber einen geordneten Umbau.

„Weniger Tiere darf nicht bedeuten weniger Höfe“, sagte Heigl. Eine kurzfristige Prämie zur Abstockung würden nämlich vermutlich vor allem kleinere Betriebe mit steuerlich bereits abgeschriebenen Ställen nutzen, um ganz aufzuhören. „Eine Stalltür, die einmal zu ist, öffnet sich nicht mehr. Damit schädigen wir genau die regionalen Wertschöpfungsketten, die wir für einen nachhaltigen Umbau der Landwirtschaft brauchen“, warnte der Naturland Präsident.


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