Seit September 2021 ist die Verwendung von verarbeitetem Insektenprotein in Geflügel- und Schweinefutter zugelassen. Seitdem hat die Nachfrage der Futtermühlen stark zugenommen. Dahinter steckt unter anderem die Hoffnung, Soja teilweise ersetzen und damit ein Stück der Eiweißlücke schließen zu können.
Versuche haben gezeigt, dass Insektenprotein Soja, abhängig vom Einsatzzweck, tatsächlich bis zu 100 % ersetzen kann. Auch wenn der Aminosäuregehalt in der Diskussion häufig als Manko angeführt wird, entscheidet laut der Experten vielmehr die Qualität des Insektenproteins über den Einsatzerfolg – und diese wiederum geht auf eine verlustfreie Gewinnung, eine schonende Verarbeitung und auf eine gute Verdaulichkeit zurück.
Vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Futtermittelerzeugung könnten Nutzinsekten künftig durchaus eine große Rolle spielen, insbesondere, wenn sie im Sinne einer Kreislaufwirtschaft auf Substraten aus Reststoffen, zum Beispiel aus der Lebensmittelherstellung, erzeugt werden könnten. Was aber ist zurzeit erlaubt, was ist sinnvoll und ökonomisch vertretbar? Ist Insektenprotein tatsächlich eine Chance für die Nutztierfütterung, oder sollten wir die Hoffnungen vielleicht noch nicht zu hoch ansetzen?
Susanne Gäckler von der DLG und Dr. Christian Lambertz vom FiBL sprachen dazu mit Prof. Dr. Wilhelm Windisch von der TUM School of Life Sciences der Technischen Universität München und Heinrich Katz, Geschäftsführer der Hermetia Baruth GmbH und Vorstandsmitglied der Internationalen Plattform für die Nutzung von Insekten als Lebensmittel und Futter (IPIFF), und erhielten spannende Einblicke in die Chancen, aber auch Herausforderungen dieses noch jungen Industriezweigs.
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