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Weidehaltung ist Klimaschutz

24.03.2021

Bernd Schmitz ist Landesvorsitzender der AbL in NRW und meinte: „Wir reden in der Landwirtschaft nicht mehr von den drohenden Folgen des Klimawandels - der Klimawandel ist längst da. Mein eigener Hof, aber auch andere Grasstandorte der Mittelgebirge sind seit 2018 mit drei Dürrejahren in Folge hart getroffen worden.“ Der Bundesgeschäftsführer der AbL, Georg Janssen, ergänzte: „Die Landwirtschaft ist sehr wohl an der Klimakrise beteiligt, aber eben auch Teil der Lösung.“

Aus Sicht von Bernd Schmitz ist Weidehaltung die effektivste Möglichkeit, klimafreundliche Landwirtschaft zu betreiben. Auch Xenia Brandt, Klimareferentin der Bundes-AbL, befürwortete diese Haltungsform. „Kühe sind keine Klimakiller, wenn sie auf der Weide gehalten werden und regionales Futter fressen.“ Laut Brandt sind Wiesen und Weiden gut geeignet, um langfristig Kohlenstoff im Boden zu binden. Außerdem seien die Ausgasungen durch den getrennten Kot- und Harnabsatz auf der Weide geringer im Vergleich zur Stallhaltung. „Die Kuhfladen auf der Weide sind Lebensraum für Insekten und tragen damit auch zum Insektenschutz bei“, sagte Brandt.

Systemwechsel bei den Direktzahlungen

Die Abl fordert Ministerin Julia Klöckner und ihre Länderkollegen und -kolleginnen auf, bei den anstehenden Bund-Länder-Agrarministerkonferenzen einen ehrlichen Systemwechsel bei den Direktzahlungen vorzunehmen. „Wir wollen Klima-, Umwelt- und Tierschutz umsetzen und das muss honoriert werden!“, verlangte Schmitz.

Positive Effekte auf das Tierwohl und für den Klimaschutz möchte der Landwirt auch mit seiner muttergebundenen Kälberaufzucht erreichen. „Durch diese Aufzucht entsteht kein zusätzlicher Energieaufwand. Werden die Kälber jedoch mit Milchpulver gefüttert, wird für die Herstellung, Trocknung und den Transport des Pulvers viel Energie verbraucht“, erklärte er.

Da die Kälber mit auf der Weide laufen, stellt der Wolf eine potenzielle Gefahr dar. „Wir liegen hier im Wolfsgebiet, allerdings ist es unmöglich, einen wolfssicheren Zaun um alle Weiden zu errichten. Wir stehen mit Umweltschutzverbänden in Diskussion um die Koexistenz von Wolf und Weidetieren. Der Wolf darf aber keine Gefährdung für die Weidetierhaltung darstellen“, führte der Landwirt aus.

Mehr heimisches Eiweiß

Xenia Brandt wünscht sich, dass der Anbau von heimischen Eiweißpflanzen stärker politisch gefördert wird, um weniger Futtermittel zu importieren. Bernd Schmitz füttert seit einem Jahr kein Kraftfutter mehr an seine Kühe. Die Milchleistungen seiner Tiere von 5 000 bis 6 000 l Milch pro Jahr erzielt er vollständig aus dem Grobfutter. „Das geht nicht mit jeder Kuh beziehungsweise jeder Rasse. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Holsteins nicht gut ohne Kraftfutter auskommen. Deshalb kreuze ich im Moment Braunvieh und Schwarzbuntes Niederungsrind ein“, erläuterte der Milchviehhalter.

Laut Bernd Schmitz steht die nächste Generation durch den Klimawandel vor großen Herausforderungen. „Ich möchte den Hof später gerne übernehmen“, erzählte seine elfjährige Tochter  Paula Fehling. Sie ist aktiv bei Fridays For Future und fordert von der Politik, auch in den Bereichen Verkehr und Energie mehr für den Klimaschutz zu tun.

Katrin John, LZ Rheinland 11/2021

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