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Blühflächen für alle!

26.03.2021

Landwirt sowie „Drüber und Drunter“-Mitglied Karl-Josef Engels stellt für das Projekt zwei seiner Flächen mit insgesamt 20 000 m2 zur Verfügung. Ein Zertifikat kostet 10 € und unterstützt das Anpflanzen von 10 m2 Blühfläche. „Unter dem Motto „Du 10/Wir 10“ verdoppeln wir die Fläche, mit dem Erwerb eines Zertifikats entstehen also 20 m2 Blühfläche. So können auch Bürger, die keinen Garten haben, etwas für die Insekten tun“, erläuterte der „Drüber und Drunter“-Vorsitzende Bernd Bulich. Die Bürger vor Ort sollen einbezogen werden, damit eine vernetzte Interessengemeinschaft aus der Bevölkerung, den Imkern und den Landwirten entsteht.

Pilotprojekt mit Risiko

Die Aussaat der Blühmischung ist im April geplant. „Die Saatmischung ist erprobt und beinhaltet Früh-, Mittel- und Spätblüher, sodass immer etwas auf der Fläche blüht“, erklärte Landwirt Karl-Josef Engels. Er geht in Vorleistung und hofft, dass viele Zertifikate verkauft werden, um nicht auf den Kosten für die Bestellung der Flächen und den ausbleibenden Einnahmen der nicht angebauten Frucht sitzen zu bleiben. Bernd Bulich sieht das Ganze als Pilotprojekt. Wenn es erfolgreich ist, sollen in den nächsten Jahren weitere Landwirte und Flächen in Köln und Niederkassel mit ins Boot geholt werden. Er meinte: „Landwirte und Blühstreifen passen gut zusammen, denn wir haben das Wissen über die Pflanzen und unsere Böden.“

Gemeinsam etwas bewegen

Der Imkerverein Troisdorf suchte schon seit Längerem Flächen in Troisdorf, die als zusätzliche Lebensräume für Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge dienen können. „Wegen des hohen Flächendrucks in unserer Region ist das jedoch nicht einfach“, sagte der Pressesprecher des Imkervereins Jörg-Olaf Jansen. Nun beteiligt sich der Imkerverein Troisdorf mit 200 € an der Blühfläche. Die Stadtwerke Troisdorf beteiligen sich ebenfalls mit 1 000 €. Damit sind 2 400 m2 bereits vergeben.

Die Stadtwerke arbeiten schon seit vielen Jahren mit Drüber und Drunter zusammen. „Wir freuen uns, Steigbügelhalter zu sein, und hoffen, dass die Bürger das Projekt gut annehmen. Gerne haben wir auch die entsprechende Infrastruktur zur Verfügung gestellt, indem wir die Zertifikate drucken und in unserem Kundenzentrum verkaufen“, erzählte Andrea Vogt, Geschäftsführerin der Stadtwerke. Die Zertifikate können ebenfalls in den Engelshof-Hofläden in Troisdorf-Sieglar und Niederkassel-Rheidt erworben werden.

Katrin John, LZ-Rheinland 11/2021

Drüber und Drunter

Der Name von Drüber und Drunter bezeichnet plakativ das, wofür der Arbeitskreis Ackerbau und Wasser im Langeler Bogen e.V. steht. Seine Mitglieder haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Boden (das Drüber) und das darunter fließende Grundwasser (Drunter) zu schützen. Den Arbeitskreis gibt es seit 1985 und sein Wirkungsgebiet reicht entlang des Rheins von der Stadtgrenze Leverkusens im Norden bis zur Sieg im Süden. Mehr als 40 Landwirte und drei kommunale Versorgungsunternehmen gehören dem Arbeitskreis an: die RheinEnergie AG, die Stadtwerke Niederkassel sowie die Stadtwerke Troisdorf.

Blühpatenschaften in Neuss-Mönchengladbach

Die Kreisbauernschaft Neuss-Mönchengladbach setzt die im letzten Jahr begonnene „Aktion Blühpatenschaft“ in diesem Frühjahr fort. Annähernd 40 landwirtschaftliche Betriebe im Rhein-Kreis Neuss und in Mönchengladbach beteiligen sich in diesem Jahr an der Aktion, teilt die Kreisbauernschaft mit. Über die Internetseite des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV) gelangt man auf die Website der „Aktion Blühpatenschaft“ unter www.rlv.de/bluehpatenschaft-neuss-mg/.

Die Aktion dient dazu, mit finanzieller Unterstützung von Privatpersonen, Unternehmen und sonstigen Institutionen zusätzliche blühende Flächen für Insekten anzulegen. Schon in den vergangenen Jahren haben die Landwirte blühende Flächen auf ihren Feldern angelegt. Allein im Jahr 2019 waren es weit über 160 ha, eine Fläche von rund 230 Fußballfeldern, die Landwirte im Rhein-Kreis Neuss und in Mönchengladbach angelegt haben. „Wir werden das auch weiter tun, um unserem Teil der Verantwortung für den Insektenschutz gerecht zu werden“, so der Vorsitzende der Kreisbauernschaft Wolfgang Wappenschmidt. Neben einer Ausweitung dieser Flächen, die zumindest teilweise über unterschiedliche Agrarumweltprogramme gefördert würden, seien im vergangenen Jahr über die „Aktion Blühpatenschaften“ im Rhein-Kreis Neuss weitere 17 ha und in Mönchengladbach weitere rund 5 ha an Blühflächen hinzugekommen, so der Vorsitzende. „Die Ursachen des Insektensterbens sind vielfältig. Allein durch die fortschreitende Versiegelung der Landschaft in unserem eng besiedelten Raum wird der Lebensraum der Insekten ständig kleiner. Insektenschutz ist daher eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und wir möchten allen, die selbst nicht über geeignete Flächen verfügen, die Möglichkeit geben, sich aktiv zu beteiligen.“ Im vergangenen Jahr sei der Start der Aktion zeitlich leider ziemlich genau mit dem Beginn der Corona-Pandemie und dem ersten Lockdown zusammengefallen. Dies habe sich sicherlich auch nachteilig auf das Engagement von Privatpersonen und vor allem Unternehmen ausgewirkt. Obwohl die Pandemie weiter andauere, hoffe man in diesem Jahr auf eine stärkere Beteiligung, führt Wappenschmidt weiter aus.

Der Preis für eine Patenschaft variiert etwas zwischen den Betrieben und in Abhängigkeit zur Größe der Patenschaftsfläche, liegt im Durchschnitt jedoch wie im letzten Jahr bei 0,50 € pro Quadratmeter Blühfläche. Beteiligungen sind in der Regel ab 50 m² möglich. Alle Infos gibt es unter www.rlv.de/bluehpatenschaft-neuss-mg/.

Andrea Hornfischer, LZ Rheinland 11/2021

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