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Reifeprüfung 2021: Stetes Grünlandwachstum bei kühlen Temperaturen

20.05.2021

Vor allem in den Niederungs- und Übergangslagen sind die meisten Gräser seit der letzten Woche in die Schossphase gekommen, was mit hohen Massenzuwächsen verbunden ist. Die Erntesituation beim Grünland und Ackergras ist in den Niederungs- und Übergangslagen derzeit noch sehr uneinheitlich. Während vielerorts noch Ackergrasbestände nicht geerntet wurden, haben auf der anderen Seite Betriebe die Schönwetterphasen der letzten Woche genutzt und den ersten Grünlandschnitt eingefahren. Dort, wo mehr oder weniger hohe Anteile an frühen Obergräsern, wie Wiesenfuchsschwanz, Knaulgras und Rohrschwingel, wachsen, war unter der Prämisse, möglichst hohe Energiekonzentrationen im Futter zu realisieren, die Entscheidung der Beerntung richtig. Das Risiko des unbeständigen Wetters mit gelegentlichen Schauern war jedoch gegeben. Dennoch waren die Niederschläge nach der Apriltrockenheit für deutliche Zuwächse auf dem Grünland dringend erforderlich, auch wenn es seit Anfang Mai landesweit kaum sehr ergiebige Niederschläge gab. Es regnete aber seitdem beinahe jeden Tag einige Millimeter – je nach Region zwischen 40 und über 70 mm. Dieses Jahr scheint es ein feuchter und kühler Mai zu werden.

Die mäßigen Tagesmitteltemperaturen der letzten Tage von 9,0 bis 11,0 °C sind Grundlage für verhaltenes, aber kontinuierliches Wachstum bei nicht zu schnellen Veränderungen der qualitätsbestimmenden Parameter. Die täglichen Rohfaserzunahmen liegen derzeit bei 0,2 bis 0,3 %/kg TM.

Schnittreife am Niederrhein bald erreicht

Entsprechend der Reifeprognose des DWD ist die optimale Schnittreife am Prüfstandort Kleve bei konventioneller Bewirtschaftung mit mineralischer Düngung seit letzter Woche erreicht. Die Erträge dürften hier derzeit bei etwa 45 dt/ha TM liegen. Die nächste Schönwetterphase wird daher in den Niederungslagen für das Gros des ersten Schnittes genutzt werden. Dieses war in dieser Woche jedoch kaum gegeben.

In der physiologischen Entwicklung noch etwas zurück ist die Reifeprüfung bei ökologischer Bewirtschaftung. Bei einem Rohfasergehalt von derzeit etwa 19,5 bis 20,0 % in der TM am Prüfstandort Kleve, dürfe die optimale Schnittreife hier erst Anfang nächster Woche erreicht sein. Es gilt aber, die Entwicklung der eigenen Bestände im Blick zu haben.

Entwicklung im Mittelgebirge

In den Mittelgebirgslagen wird der DWD-Prognose nach, auch bei derzeit deutlichen Zuwachsraten von 0,8 bis 1,0 dt/ha TM pro Tag, auch Anfang nächster Woche die optimale Schnittreife noch nicht erreicht sein. Die prognostizierte Witterung der nächsten Tage mit weiterhin mäßigen Temperaturen und gelegentlichen, geringen Niederschlägen kommt dem Grünlandwachstum sehr entgegen. Für die anstehende Grünlandernte in den Niederungslagen ist dieses Wetter allerdings weniger günstig. In den Mittelgebirgslagen wird die optimale Schnittreife (21 bis 22 % Rohfaser in der TM) von Grünlandeständen mit einer tendenziellen Dominanz an Deutschem Weidelgras kaum vor Ende nächster Woche erreicht sein. Obergrasbetonte Bestände werden dagegen einige Tage früher die optimale Schnittreife für eine qualitätsorientierte Silage erreichen.

Letztlich ist der vermeintlich optimale Schnitttermin immer ein Kompromiss, denn gerade in den Mittelgebirgslagen gibt eine mehr oder weniger große Standortheterogenität, was einen Reifeunterschied von bis zu zehn Tagen mit sich bringen kann.

Die Tabellen mit den aktuellen Prognosedaten finden Sie hier

Hubert Kivelitz und Ingo Dünnebacke,

Landwirtschaftskammer NRW

 

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