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Mais profitiert von Sonnenstunden

17.09.2021

Der Mais konnte die strahlungsintensive Wetterphase für die Stärkeeinlagerung und entsprechende Reifefortschritte nutzen. Während insbesondere in Ostwestfalen vor dem letzten Wochenende lokal einiges an Regen fiel, blieb es in den nördlichen und westlichen Landesteilen weitgehend trocken. Nach bereits unterdurchschnittlichem Niederschlag im August, fehlt es auf leichten Sandböden im Münsterland zumindest lokal mittlerweile an Wasser, was das Abreifegeschehen beeinflussen kann.

Auf Standorten mit extrem leichten Böden und dort, wo der Mais die Wasserreserven des Bodens nicht richtig nutzen kann, ist eine beschleunigte Abreife der Pflanzen in Blättern und Stängeln zu beobachten. Während im Vorjahr die Silomaisernte in Niederungslagen Mitte September schon auf Hochtouren lief, ist - trotz der zuletzt guten Abreifebedingungen - aktuell immer noch ein deutlicher Reiferückstand zu erkennen. Gemessen an der bislang realisierten Temperatursumme ist dieser Reiferückstand gegenüber dem langjährigen Mittel nach wie vor auf zehn Tage zu beziffern.

Da die Bestände grundsätzlich sehr massig und üppig stehen, dürften die Kolbenanteile diesjährig tendenziell niedriger ausfallen. Da die „trockenere Fraktion“ damit an der Gesamtmasse kleiner wird, sind die anzustrebenden Gesamttrockenmassegehalte diesjährig eher im Bereich von 32 bis 34 % anzusiedeln. Um Silagen mit hohen Stärkegehalten und Energiedichten zu erzeugen, ist dann eine optimale Ausreife von Kolben und Körnern besonders wichtig.

Am Versuchsstandort Meschede-Enste ist die Stärkeeinlagerung gerade erst richtig angelaufen. Unabhängig von der Reifezahl befanden sich die Sorten dort noch in der Milchreife. Dies ist zum einen der Höhenlage zuzuschreiben, wird zusätzlich aber auch durch die vergleichsweise späte Aussaat, die erst am 10. Mai erfolgen konnte, beeinflusst. Selbst unter weiterhin günstigen Bedingungen sind für den Prüfbestand in Meschede optimale Reifegrade nicht vor Mitte Oktober zu erwarten. Es gilt allerdings zu beachten, dass Reifeprognosen für den Mais in den Höhenlagen regelmäßig mit größeren Abweichungen behaftet sind, da unter schwierigen Wetterverhältnissen die Stärkeproduktion und damit die aktive T-Gehaltszunahme mit zunehmender Höhenlage schnell komplett zum Erliegen kommt. Auch wenn es die letzten Jahre fast immer geklappt hat, es wäre nicht das erste Mal, dass in ungünstigen Lagen die Stärkeeinlagerung vorzeitig durch Frühfrost beendet wird.

Bestände kontrollieren

Die aktuell ermittelten Trockenmassegehalte zeigen nicht unerhebliche Reifeunterschiede zwischen den Standorten und auch zwischen den Sorten der einzelnen Reifegruppen. Auf leichten Böden muss jetzt auch die Abreife der Restpflanze beobachtet werden. Schreitet diese bei ausbleibenden Regen voran, sind unter Umständen Kompromisse bezüglich des Erntetermins zwischen trockenen und grünen Beständen zu finden. Wo in Niederungslagen noch Sorten der frühen Reifegruppe stehen, könnte die Silomaisernte in der nächsten Woche anlaufen. Für mittelfrühe und mittelspäte Sorten ist dies gegen Ende September zu erwarten. Einzelbetriebliche Reifeprognosen können auch im Internet unter www.maisprog.de erstellt werden.

Norbert Erhardt,

Landwirtschaftskammer NRW

 

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