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BÖLW-Stellungnahme zur EU-Agrarpolitik

05.04.2022

Bund, Länder und EU haben sich deutlich mehr Bio vorgenommen. Der Entwurf des nationalen Strategieplans zur GAP ist allerdings so gestaltet, dass dieses Ziel verfehlt wird.

Der Plan sieht vor, bis 2027 nur auf 14 % Öko-Fläche zu kommen. Aktuell werden aber schon knapp 11 % der Flächen in Deutschland ökologisch bewirtschaftet. Das 30 % Ziel der Bundesregierung rückt so in weite Ferne. Und damit rückt auch eine Landbewirtschaftung in weite Ferne, die die Belastungsgrenzen der Öko-Systeme respektiert und Landwirtinnen und Landwirten eine Perspektive gibt. Auch bliebe der heimische Öko-Anbau immer weiter hinter der stetig steigenden Nachfrage der Kundinnen und Kunden nach Bio-Produkten zurück.

Bund und Länder sind gefordert, die GAP so zu gestalten, dass konventionelle Landwirte überhaupt auf Bio umstellen können. Denn umstellen können diese nur, wenn ihnen ihre Öko-Leistungen auch honoriert werden. Die Fördergelder müssen über die Jahre bis 2030 also so geplant werden, dass immer mehr Höfe immer mehr Flächen auf Bio umstellen können.

Mit den Milliarden Euro der GAP werden jetzt die Weichen gestellt, wohin es mit der Landwirtschaft geht. Die Länder und der Bund können jetzt ein „Weiter so“ zementieren. Oder sie packen die Transformation an, indem sie mit den Steuergeldern Gemeinwohlleistungen finanzieren. Damit ermöglichen die Regierenden den Höfen, auf Bio zu setzen und so für Ernährungssicherheit, Umwelt- und Klimaschutz zu sorgen.“

 

 


Honorierung von „Bracheflächen“ im Öko-Landbau

Bio-Landwirtinnen und -Landwirte schützen die Artenvielfalt, die Böden und das Trinkwasser auf 100 % der Flächen, statt zwischen Schutz- und Schmutzflächen zu unterscheiden. Weder chemisch-synthetische Pestizide noch diese Art von Dünger kommen auf die Äcker. Die Tierhaltung ist an die Fläche gebunden. Und vielfältige Fruchtfolgen sorgen für gesunde Böden. Das wird regelmäßig flächendeckend und wirksam kontrolliert. So ist jeder Hektar Bio-Acker eine ökologische Vorrangfläche.

Aus diesen Gründen haben sich Bund, Länder und EU ambitionierte Bio-Ziele gesetzt. Warum jetzt auch Bio-Bäuerinnen und -Bauern 4 % ihrer Öko-Flächen aus der Produktion nehmen sollen, macht keinen Sinn. Noch weniger Sinn macht das, weil die Regeln der neuen GAP so gestrickt sein sollen, dass die Öko-Höfe dann auch noch doppelte Verluste einfahren. Denn erstens können sie auf der Fläche keine Bio-Produkte anbauen. Zweitens wird für die 4 % „Bracheflächen“ die Öko-Prämie gestrichen.

Bund und Länder müssen das dringend stoppen! Schließlich erbringen Bio-Bäuerinnen und -Bauern auf jedem Hektar, den sie bewirtschaften, wertvolle Leistungen für Böden, Artenvielfalt, Wasser und Klimaschutz. Und diese Umweltleistungen müssen den Höfen auch honoriert werden.


Mehr zum Thema “GAP-Strategieplan verbessern, 30 % Öko-Landbau bis 2030 ermöglichen” finden Sie unter https://www.boelw.de/news/gap-strategieplan-verbessern-30-oekolandbau-bis-2030-ermoeglichen/


BÖLW

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