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TUI-Stall in Riswick eröffnet

31.10.2024

Um den Anforderungen an eine moderne Tierhaltung mit Blick auf die Umweltwirkung und die gestiegene Erwartungshaltung an das Tierwohls gerecht zu werden, hat die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen am Versuchs- und Bildungszentrum Haus Riswick in Kleve einen zukunftsorientierten Milchviehstall errichtet.

Diesen Tierwohl-Umwelt-Interaktionsstall, kurz: TUI-Stall, eröffneten Karl Werring, Präsident der Landwirtschaftskammer NRW, und Dr. Ophelia Nick, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), offiziell am 28. Oktober. Der hochmoderne Stall bietet die bundesweit einzigartige Möglichkeit, die komplexen Wechselbeziehungen zwischen Tierwohl und Umweltwirkung in der Milchviehhaltung zu erforschen.

Modulares System

Der TUI-Stall ist für insgesamt 120 Milchkühe konzipiert und besteht aus fünf räumlich abgetrennten Abteilen, die jeweils Platz für 24 Tiere bieten. Vier der fünf Abteile sind mit Spaltenböden ausgestattet, ein Abteil ist mit Stroh eingestreut. Der Versuchsstall ist modular aufgebaut, sodass zukünftige Anpassungen in der Bodengestaltung und den Aufstallungssystemen für weiterführende Versuche möglich sind. Gleichzeitig soll der Stall an dem Versuchsstandort in Kleve als Demonstrationsanlage dienen, da viele interessierte Landwirtinnen und Landwirte Haus Riswick aufsuchen, um beispielhafte Neu- und Umbaulösungen zu besichtigen und mit den Expertinnen und Experten diskutieren.

Den Bau des Stalls hat das BMEL durch die Bereitstellung maßgeblicher Fördermittel ermöglicht.

Der Bodenbelag macht‘s

Ammoniakemissionen entstehen in den Milchviehställen hauptsächlich durch die mit Exkrementen verschmutzten Stallböden. Gleichzeitig dient der Stallboden den Tieren als Lauffläche und soll einen rutschfesten und sicheren Tritt bieten. Die Aktivität und die Klauengesundheit sind von der Bodengestaltung abhängig. Ziel des Stalls ist es, den Einfluss verschiedener Stallböden auf die Ammoniakemissionen und das Tierwohl zu untersuchen.  Dazu arbeitet die Landwirtschaftskammer NRW mit der Tierärztlichen Hochschule Hannover und der Universität Bonn zusammen.

„Das zukunftsorientierte Konzept ermöglicht es uns, aktuelle Fragen aufzugreifen, die in der modernen Tierhaltung von höchster Relevanz sind. Wir versprechen uns aus der künftigen Arbeit mit und in dem neuen Stall wertvolle Erkenntnisse, die letztlich der Tierhaltung im Allgemeinen, aber ganz besonders auch den Tierhalterinnen und Tierhaltern in unserem Land zu Gute kommen. Wir können im TUI-Stall erproben, wie sich verschiedene Aspekte der modernen Stallsysteme auf die Lebensbedingungen der Kühe hinsichtlich der Umweltwirkungen auswirken“, sagte Karl Werring im Rahmen der Eröffnung.

Wissenstransfer in die Praxis

Die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick ergänzte: „Die Herausforderungen, vor denen die landwirtschaftliche Tierhaltung steht, sind groß: Klima- und Umweltschutz, Tierschutz, gesellschaftliche Akzeptanz und der Schutz der natürlichen Ressourcen. Wir wollen auch für künftige Generationen eine starke Tierhaltung in Deutschland. Deshalb setzen wir uns für einen zukunftsfesten Umbau der Tierhaltung ein - tier- und klimagerecht und mit einer Perspektive für Landwirtinnen und Landwirten. Für Politik und die Praktiker in der Landwirtschaft sind Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung gleichermaßen wichtig, wenn es darum geht, gute Entscheidungen zu treffen. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, die Universität Bonn und die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover leisten hierzu seit vielen Jahren hervorragende Arbeit. Darüber hinaus sorgen sie durch Wissenstransfer und Ausbildung auch dafür, dass das Wissen in den Ställen angewendet wird. Damit liefern sie das Fundament, auf dem neue Ställe und eine zukunftsfähige Tierhaltung stehen können.“


Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

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