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Landessortenversuche Öko-Kartoffeln 2023

12.01.2023

Öko-Kartoffeln in den Landessortenversuchen 2022

Im Jahr 2022 wurden zwei Kartoffelsortenversuche auf ökologisch wirtschaftenden Betrieben durchgeführt. Seit über 24 Jahren führt die Landwirtschaftskammer Öko-Kartoffelsortenversuche durch, derzeit stehen 34 Sorten in den Versuchen.

Standorte und Sorten

Auf zwei Standorten (Viersen/Willich-Anrath und Gütersloh/Rheda-Wiedenbrück) wurden weitestgehend sehr frühe bis mittelfrühe Sorten mit überwiegend festkochenden und vorwiegend festkochenden Kocheigenschaften getestet. Auf beiden Standorten handelt es sich um jeweils einen sandigen Lehm.

Der Jahresverlauf 2022

Auch in diesem Jahr brachte am Anfang des Jahres das unterschiedliche physiologische Alter der Pflanzgutpartien unterschiedliches Keimverhalten mit sich. Die Preise für Zukaufdünger stiegen stark an, Dünger wurde von der Verfügbarkeit her knapp (HTK, Haarmehlpellets). Es waren Vorbestellung nötig. Gülle und andere Wirtschaftsdünger wurden weniger getauscht oder abgegeben. Bio-Komposte brauchen zehn bis zwölf Wochen bei den Kompostwerken. Bei allen Zukaufdüngern sind Mindestabnahmemengen zu beachten. Die stark steigenden Produktionskosten müssen Abnehmern erläutert und auf den Kilopreis der Produkte aufgeschlagen werden.

Bereits im März zeigten sich trockene Bedingungen, allerding ist eine Pflanzung ab April bei höheren Bodentemperaturen für einen zügigen Auflauf besser. Im April gab es etwas Kälte mit Graupel, Hagel und teilweise Frost, dann allerdings einen starken Temperaturanstieg und Trockenheit, sodass bereits Ende April über Beregnung nachgedacht wurde. Beregnung war dann spätestens im Mai angesagt, insbesondere auf den leichteren Böden. Dennoch war je nach lokalen Niederschlägen und Reihenschluss ab Ende Mai eine erste Kupferbehandlung nötig. Die Krautfäule war in diesem Jahr aufgrund der Trockenheit eher nicht das Problem. Im Juni traten dann auch Kartoffelkäfer auf, die mit Novodor FC (Notfallzulassung) und Neem Azal (reguläre Zulassung mit Erweiterung) bekämpft werden konnten. Ab Juli waren dann beregnete Kartoffelflächen bereits erntereif und sollten noch schalenfest werden.

Die extrem warmen Temperaturen im Juli und August mit immer wieder lokalen Niederschlägen führten zu Durchwuchs. Teileweise blieben die Bestände lange grün, da die Krautfäule ausblieb, hier musste geschlegelt werden, damit die Stärkegehalte nicht zu sehr anstiegen. Auch ein stärkerer Drahtwurm und Drycore-Befall wurden in diesem Jahr festgestellt. Im September wurde es teilweise wieder zu feucht und Erwinia trat auf. Bei Partien mit solchen Mängeln (Übergrößen, Stärke zu hoch) wurde über Abgabe in die Stärkeindustrie oder als Futterkartoffeln nachgedacht. Insgesamt ist das Jahr 2022 für die Kartoffeln sehr stressreich gewesen, sodass von Nachbaupflanzgut abgeraten wird.


Zeiternten 2022

Aufgrund der Erfahrungen aus dem BÖLN-Projekt 2009 bis 2012 am Standort Gütersloh wurde auch in diesem Jahr wieder an den zwei Standorten Viersen und Gütersloh eine Zeiternte durchgeführt, um zu schauen, wie schnell die einzelnen Sorten vor einem möglichen Krautfäulebefall ihren Ertrag machen. Die Zeiternten sollen rund 70 Tage nach dem Legen erfolgen, da dies der Zeitpunkt der ersten Krautfäuleinfektionen in NRW zu sein scheint. In Viersen (62 Tage, 21. Juni 2022) wurde die Beerntung rund eine Woche früher aufgrund der Ökofeldtage durchgeführt. In Gütersloh (62 Tage, 21. Juni 2022) war die Zeiternte ebenfalls etwas vorgezogen. Am Standort Viersen hatten zu diesem Zeitpunkt vor allem die frühen Sorten, wie Adorata (159 %), Anuschka (160 %), Lea (199 %), BIM13-678-01 (137 %), Mikado (187 %) und Vindika (157 %), deutlich überdurchschnittliche Markterträge erzielt. Im mittelfrühen Block waren es insbesondere die Sorten Almonda (112 %) und Levante (114 %). Dies bezieht sich auf das Mittel der Standardverrechnungs- und Vergleichssorten im jeweiligen Block (sf/f-Sorten Anuschka, Belana, Wega, Antonia; mf-Sorten: Allians, Almonda, Emanuele, Jule, Simonetta), die zu diesem Zeitpunkt im jeweiligen Mittel 150 (sf/f) und 206 (mf) dt/ha Marktertrag aufwiesen.

Deutlich unterdurchschnittliche Markterträge wiesen die Sorten Goldmarie (49 %), Wega (23 %), Grenadine (53 %), Heidemarie (53 %) und Mary Ann (43 %) auf. Diese Sorten waren 2022 eher langsam in der Ertragsbildung. Ganz wenige Übergrößen hatten zur Zeiternte bereits die Sorten Anuschka, Lea, Mikado, Almonda und Simonetta. Etwas mehr Untergrößen wiesen vor allem die Sorten Marion, Antonia, Jule, Mary Ann und Merle auf.

In Gütersloh lagen die jeweiligen Mittelwerte der Standardsorten zur Zeiternte mit nur 104 dt/ha im sf/f-Block und mit 115 dt/ha im mf-Block niedriger als in Viersen, aber etwas höher als in 2021. Deutlich überdurchschnittlich waren nur die Sorten BIM-13-678-01 (127 %), Mikado (122 %) und Simonetta (124 %). Deutlich unterdurchschnittlich waren die Sorten Camelia (68 %), Darling (56 %), Juventa (66 %) und Sound (43 %). Übergrößen gab es zu diesem Zeitpunkt in Gütersloh fast keine, es waren fast nur Untergrößen vorhanden (37 bis 39 %), so dass auch die Markterträge sehr gering waren zu dem Zeitpunkt. Die Mittelwerte über die Jahre zeigen, welche Sorten eher schneller und welche eher langsamer in ihrer Ertragsbildung sind.


Krautfäule nicht ertragswirksam

Die Krautfäule trat in diesem Jahr in Viersen ab etwa dem 8. Juli auf. Ab Mitte Juli begann auch schon das Absterben des Laubes, sodass die Krautfäule praktisch keinen Einfluss auf den Ertrag hatte. In Gütersloh war ab 18. Juli etwas Krautfäule zu verzeichnen. Aber auch hier dürfte es nicht ertragsrelevant gewesen sein, da zu dem Zeitpunkt schon hohe Absterberaten des Laubes vorlagen.

Speisewertprüfung 2019 bis 2022

In der Speisewertprüfung werden Fleischfarbe, Farbreinheit, Festigkeit, Geruch und Geschmack bewertet und anschließend wird eine Gesamtnote zwischen 1 (sehr gut) und 5 (schlecht) vergeben. Alle Werte sind mit Vorsicht zu interpretieren, da nicht mit geschulten Testessern gearbeitet wird. Allerdings soll der Geschmack des Verbrauchers getroffen werden. Über eine Vielzahl an Testern und Jahren kann man einen ganz guten Eindruck der Sorten bekommen. Vorliegende Ergebnisse der neueren Sorten sind aber überwiegend einjährig! Besonders gut schmecken die Sorten Isabelia (2,0), Vindika (1,9), Lisana (2,2), Jule (2,3) und Odett (2,3). Bisher eher schlechter abgeschnitten haben die Sorten Avanti (3,9), Mikado (3,2), Mary Ann (3,2), Peter Pan (3,5), Juventa (3,4), Swing (3,4) und Theresa (3,2).

Ertragsleistungen zur Haupternte

An den Versuchsstandorten konnte zum Teil beregnet werden (Viersen) oder der Grundwasserspiegel ist relativ hoch (Gütersloh). Für alle Standorte wurden die Kartoffeln für die Sortenversuche zentral in Auweiler vorgekeimt. Die Erträge fielen in diesem Jahr in Viersen höher und in Gütersloh geringer aus als in 2021. Im Mittel der Standard- und Vergleichssorten Anuschka, Belana, Wega und Antonia in sf/f-Block wurde ein Rohertrag von 420 dt/ha in Viersen erreicht. Im mittelfrühen Block waren es im Mittel der Standardsorten Allians, Almonda, Emanuele, Jule und Simonetta am Standort Viersen 483 dt/ha. Das waren 211 und 218 dt/ha mehr als im Jahr 2021 (+82 bis +101 %). In Gütersloh erreichten die Standardsorten ein Mittel von 234 und 253 dt/ha (sf/f und mf), das waren 63 dt/ha (sf/f) und 158 dt/ha weniger (mf) als in 2021 (-21 und -38 %). Die Untergrößen lagen im Mittel mit 1,8 und 1,2 % (sf/f und mf) in Viersen gering und mit 9,0 und 13,5 % (sf/f und mf) in Gütersloh etwas höher. Übergrößen gab es in Viersen in 2022 bei den späteren Sorten etwas mehr (5,3 und 9,9 % sf/f und mf). In Gütersloh war der Anteil Übergrößen geringer (1,8 und 3,1 % bei sf/f und mf). Die Stärkegehalte waren mit 12,7 und 13,1 % in Viersen sowie mit 14,6 und 14,8 % (sf/f und mf) in Gütersloh etwas höher als im Jahr zuvor.

Die Roherträge der Kartoffelsorten lagen zwischen 183 dt/ha (Sorte Goldmarie in GT) und 632 dt/ha (Sorte Peter Pan in Viersen) bei der Endernte. Deutlich über 100 % Marktertrag erzielten am Standorte Viersen die Sorten BIM 13-678-01 (129 %), Mikado (127 %), Antonia (131 %) und Peter Pan (130 %) sowie am Standort Gütersloh die Sorten Lea (127 %), Simonetta (138 %), Gaya (157 %), Camelia (129 %) und Merle (128 %). Deutlich unter dem durchschnittlichen Marktertrag lagen am Standort Viersen die Sorten Grenadine (68 %) und Heidemarie (72 %) sowie am Standort Gütersloh die Sorten Goldmarie (67 %), BIM 13-1422 (69 %), Capucine (69 %) und Heidemarie (80 %).


Was zeigten die Knollenbonituren?

Bei den Knollenqualitäten fiel in 2022 am Standort Viersen vor allem der Befall mit Drahtwurm auf. Insbesondere die Sorten Adorata (75 %), Annegret (80 %), Belana (72 %), Goldmarie (81 %)Wega (71 %), Emanuele (70 %) und Heidemarie (82 %) waren betroffen. Außerdem traten stärkerer Drycore-Befall (v.a. Annegret 71 %, Belana 74 %, BIM 13-1422 mit 70 % und Heidemarie 86 % auf). Auch die Anzahl an Rhizoctonia-deformierten Knollen war bei einigen Sorten sehr hoch, wie bei Goldmarie 67 % und Heidemarie 69 %.

In Gütersloh wurden in diesem Jahr ebenso höhere Drycore- und Drahtwurm-Befallswerte ermittelt. Bei Drahtwurm waren die Sorten Belana (68 %), Capucine (69 %) und Juventa (66 %) betroffen, bei Drycore vor allem die Sorten Annegret (56 %) und Juventa (52 %).

 


Beschreibung der Sorten

Sehr frühe festkochende Sorten
  • Adorata (Züchter: Norika, 2019): Adorata ist eine sehr frühe, festkochende Sorte mit langovalen Knollen und hellgelber Fleischfarbe sowie glatter Schale. Sie soll ein hohes frühes Ertragspotential, mittelgroß- bis großfallend sein und eine gute Sortierung aufweisen. Sie steht bei uns 2022 zum erstem Mal in der Prüfung und kommt in Viersen auf eine sehr gute Zeiternte von 159 %. In GT war sie langsamer (91 %). Zur Endernte lag sie dann im Mittel bei guten 112 % relativen Marktertrags. In Viersen hatte sie sehr viele Übergrößen (37,4 %). Bei den Knollenbonituren waren in Viersen sehr viel Drahtwurm (75 %) und Drycore (45 %) zu verzeichnen. Beim ersten Speisetest kommt Adorata bei uns auf eine Note von 3,0. Verwendung kann sie in der frühen Abpackung finden, da sie auch recht schnell und früh schalenfest werden soll. Weitere Ergebnisse bleiben abzuwarten.
  • Annegret (Züchter: Norika, 2018): Annegret ist eine sehr frühe, festkochende Sorte mit ovaler Knollenform und tiefgelber Fleischfarbe. Sie soll eine mittlere Anfälligkeit gegenüber der Kraut- und Knollenfäule haben. In Viersen war sie 2021 als sehr frühe Sorte auch schnell mit Krautfäule befallen, 2022 gab es erst spät Krautfäule. Die Erträge sollen gut sein in der Frührodung. Bei uns kam sie im Mittel dreier Jahre auf 87 % relativen Marktertrag bei guter Sortierung zur Endernte (etwas Untergrößen in GT 2021 und 2022). Zur Zeiternte war sie sehr schnell mit im Mittel 123 % Relativertrag. Überdies hat sie eine Nematodenresistenz (Ro1) und eine geringe Anfälligkeit gegenüber Y-Virus. In 2020 hatte sie in Viersen einen Drahtwurmbefall von 88 %, in 2021 war sie bei den besseren gesünderen Sorten in Viersen, in 2022 wiederum war sehr viel Drahtwurm (bis 80 % Befall) und Drycore (bis 71 % Befall) auf beiden Standorten zu verzeichnen. Im Geschmack liegt sie mit Note 2,8 im guten Mittelfeld. Die Stärkegehalte sind mit 11,8 % etwas geringer. Aufgrund der geringeren Erträge vielleicht nicht die erste Wahl. Mit gutem Geschmack evtl. etwas für den Hofladen.
  • Lea (Züchter: Solana, neu 2019): Lea ist eine sehr frühe, festkochende Sorte mit langovaler Knollenform und tiefgelber Fleischfarbe. Sie soll sehr zügig sein, was sie bei uns im Mittel mit 162 % Relativertrag zur Zeiternte auch schön zeigen konnte. Zur Endernte hatte sie dann 114 % relativen Marktertrag, was für eine sehr frühe Sorte bei uns sehr gut ist, mit teilweise mehr Übergrößen (Mittel 8,6 %). Der angepriesene gute Geschmack war bei unseren Speisetests mit einer Note von 2,6 auch wieder zu finden. Im Kraut macht sie gut dicht, sie soll widerstandsfähig gegenüber Schorf, Y-Virus, Yntn sowie Eisenfleckigkeit und mittel keimfreudig sein. Bei der Krautfäule war sie als frühe Sorte sehr schnell befallen im Jahr 2021 in Viersen, 2022 war nichts zu erfassen. Bei uns hatte sie höhere Drycore und Drahtwurmbefallswerte 2020 in Viersen und einen höheren Rhizoctina-Index in Gütersloh mit 2,50, in 2021 und 2022 war sie bei den gesünderen Sorten dabei. Sie eignet sich daher als Salatkartoffel für die Abpackung und auch die Direktvermarktung. Diese Sorte ist für einen Anbau zu empfehlen.
Frühe festkochende Sorten
  • Goldmarie (Züchter: Norika, Zulassung seit 2013): Goldmarie ist eine frühe, festkochende Sorte mit tiefgelber Fleischfarbe und langovaler Knollenform. Sie soll sich mit hervorragenden Speisewerten präsentieren. Im Mittel kommt sie bei uns auf einen relativen Marktertrag von nur 86 % bei guter Sortierung und gutem Stärkegehalt (12,8 %). Sie ist langsam in der Ertragsbildung und wies zu den Zeiternten im Mittel der Standorte und Jahre 66 % relativen Rohertrag auf. Durch die langsame Jugendentwicklung und ihre Keimruhe muss sie unbedingt vorgekeimt werden, ist aber anderseits gut lagerbar. Im Geschmack kommt sie auf eine gute Note von 2,6. Positiv fiel Goldmarie bei der Krautfäule 2016 und 2021 auf, sie scheint weniger anfällig und blieb länger stabil bei Boniturnote 3 bis 4 Mitte Juli. Bei Rhizoctonia und Drycore fällt sie immer wieder negativ auf, so auch 2021 (44 % Rhizoctonia mit 2,86 erhöhtem Index). In 2020 und 2021 trat vermehrt Drahtwurm (81 und 61 %) in Viersen auf. Auch 2022 waren sehr hohe Drahtwurm- (bis 81 %) und Drycorebefallswerte (bis 65 %) zu messen. Insgesamt war sie bei uns 2021 und 2022 schlechter, weil auch das Pflanzgut sehr stark mit Rhizoctonia befallen war, was man auch am Erntegut mit höheren Rhizctoniawerten sieht. Verwendung könnte sie in der Direktvermarktung finden.
  • Marion (Züchter: Europlant, Zulassung 2019): Marion ist eine frühe, festkochende Sorte mit ovaler Knollenform und tiefgelber Fleischfarbe. Sie soll eine zügige Jugendentwicklung haben. Bei uns hatte sie im Mittel 85 % Relativertrag zur Zeiternte. Zur Haupternte soll ein hoher Ertrag bei gleichmäßige Sortierung erbracht werden. Das war bei uns aber mit 104 % Marktertrag in den ersten drei Jahren mit etwas mehr Übergrößen im zweiten Jahr bis zu 20,3 % nur bedingt der Fall. Marion schmeckt sehr gut bei einer Note von 2,4. Diese Sorte ist recht keimruhig im Lager bis April und eignet sich für die Abpackung. Bei der Krautfäule ist sie mittel eingestuft, soll etwas empfindlicher sein. Das war sie bei uns auch, eher im Mittelfeld angesiedelt in 2021 in Viersen. Die Anfälligkeiten für Eisenflecken und Schorf sind gering. Marion war vergleichsweise besser bei den Knollenbonituren in 2021 in Viersen, hatte aber auch etwas Drahtwurm und Drycore. Auch 2022 wurden höhere Drahtwurm- (bis 69 %) und Drycorewerte (bis 62 %) ermittelt. In Gütersloh fiel sie in 2021 mit sehr hohen Schorf-Befallswerten auf (99%, erhöhter Index von 4,87). Marion wäre für die Direktvermarktung interessant.
  • Vindika (Züchter: Europlant, 2020): Vindika ist eine frühe, festkochende Sorte mit langovaler Knollenform und tiefgelbe Fleischfarbe. Sie soll zügig im Wachstum sein. Bei uns war sie im ersten Jahr in Viersen sehr schnell (ZE 157 %) und in Gütersloh eher langsam (ZE 82 %). Zur Endernte kam sie auf gute 112 % bei schöner gleichmäßiger Sortierung und höheren Stärkegehalten (13,5 %). Ihre glatte Schale und gute Sortierung lässt sie zur Abpackung geeignet erscheinen. Sie soll auch einen exzellenten Geschmack haben. Unser erstes Testessen mit ihr war mit einer Note von 1,9 sehr gut. Die Knollenbonituren ergaben in Viersen etwas mehr Drahtwurm (61 %), ansonsten scheint sie recht knollengesund zu sein. Bei der Krautfäule ist sie mit 6 eingestuft, das muss sich in Krautfäule-Jahren noch zeigen, ob sie da Ertrag machen kann. Überdies bringt sie eine breite Nematoden-Resistenz mit. Leider gibt es noch kein Pflanzgut von Vindika.
Alte Standardsorten für Leitbetriebe
  • Anuschka (Züchter: Europlant, Zulassung 2004, Leitbetriebssorte): Anuschka ist eine sehr frühe, festkochende Sorte mit ovaler Knollenform und gelber Fleischfarbe. Sie hat eine ausgeprägte Keimruhe für sehr frühe Sorten. Wir haben sie auf Wunsch der Leitbetriebslandwirte zum Vergleich wieder mit in das Sortiment aufgenommen. Datenmittel 2020 bis 2022: 98 % relativer Marktertrag, 12,4 % Stärke, 2,5 % Untergrößen, 19,4 % Übergrößen, 136 % Relativertrag zur Zeiternte, etwas Drahtwurm in 2021 Viersen (61 %) und Rhizoctonia (54 %) auch in Gütersloh (46%), dort auch Schorf (88 %, erhöhter Index 4,92), in 2022 Drahtwurm 61 % in Viersen, mittel Krautfäule bis Anfang Juli noch recht gut bei Note 3, dann schnell absterbend, recht blattgesund, höher Eisenflecken (6) auf leichten Böden zu kalt und träge, gering-mittel Schorf (4), Geschmack sehr gut (Note 2,5).
  • Belana (Züchter: Europlant, Zulassung 2000, Leitbetriebssorte): Belana ist eine frühe, festkochende Sorte mit ovaler Knollenform und gelber Fleischfarbe. Auch diese Sorte haben wir auf Wunsch der Leitbetriebslandwirte wieder mit in den Vergleich genommen Datenmittel 2020 bis 2022: gering keimfreudig (3), 92 % relativer Marktertrag, 13,1 % Stärke, 3,3 Untergrößen, 3,1 % Übergrößen, 86 % Rohertrag zur Zeiternte, gering-mittel Rhizoctonia (4), mittel Krautfäule bis Anfang Juli noch recht gut bei Note 3, dann schnell absterbend, gering Eisenflecken (3), gering-mittel Schorf (4), höhere Drahtwurmbefallswerte in 2021 in Viersen (81 %), in 2022 höhere Drahtwurm- (68 bis 72 %) und Drycorebefallswerte (48 bis 74 %) in Gütersloh-Viersen; Geschmack Note 2,5.
  • Allians (Züchter/Vertreiber Europlant, EU-Zulassung 2003, Leitbetriebssorte): Allians ist eine mittelfrühe, festkochende Sorte mit langovaler Knollenform und gelber Fleischfarbe. Seit vielen Jahren wird sie auf beiden Standorten geprüft und soll zum Vergleich für die Leitbetriebe weiter mitlaufen. Sie kommt im Mittel der letzten drei Jahre auf 93 % relativen Marktertrag, obwohl sie in der Ertragsbildung mittelschnell ist. Sie ist außergewöhnlich tolerant gegen Krautfäule. In Jahren mit Krautfäule schneidet sie daher zur Endernte in der Regel deutlich besser ab. Auch 2021 war sie lange stabil bis zum 9. Juli bei einer Note von 2,25. In der Sortierung ist sie sehr gleichmäßig (2,7 % Untergrößen, 9,5 % Übergrößen). Mit Drycore, Rhizoctonia- und Drahtwurmbefallswerten fällt sie immer mal negativ auf. 2020 gab es mehr Drycore (80 %), in 2021 mehr Drahtwurm (67 %) in Viersen, in 2022 mittlere Drahtwurm- und Drycorebefallswerte und vermehrt Schorf 2021 (94 %, Index 3,98) in Gütersloh. Geschmacklich ist sie mit Note 2,8 als gut einzustufen. Sie ist sowohl für die Direktvermarktung als auch für die Abpackung geeignet. Allians ist bei Bioland auf der 10 % Liste (Bioland-Richtlinie ab 1. Januar 2022: Auf mindestens 10% der Kartoffelanbaufläche muss eine überdurchschnittlich Krautfäule-stabile Sorte angebaut werden.)
Standardsorten und Vergleichssorten bundesweit zum Verrechnen
  • Wega (Züchter Norika, Zulassung seit 2010, Standardverrechnungssorte): Wega ist eine frühe, vorwiegend festkochende Sorte mit ovaler Knollenform und tiefgelber Fleischfarbe. Sie ist in der Ertragsbildung mittelschnell (97 % Zeiternte), war 2022 in Viersen sehr langsam 23 % und erzielte aber im Mittel der Jahre mittlere 97 % relativen Marktertrag zur Endernte, allerdings mit teilweise etwas mehr Übergrößen (Mittel bei 12,0 %). Die Stärkegehalte liegen eher niedrig-mittel bei 11,6 %. Die Krautfäulestabilität ist sehr gut. In 2016 war Wega unter den stabilsten Sorten lange bei Boniturnote 2,5 in Viersen, in 2021 war sie im guten Mittelfeld und auch länger stabil. Wega ist recht knollengesund, kann aber ab und zu mit erhöhten Rhizoctonia- und Schorf und Silberschorf-Befallswerten auffallen. In 2021 waren es erhöhte Drahtwurmwerte (82 %) in Viersen und sehr hohe Schorf-Befallswerte (100 %, Index 5,55) in Gütersloh. 2022 gab es höhere Drahtwurm (71 %) und Drycorewerte (61 %) in Viersen. Sie kommt beim Speisetest auf eine mittlere Note von 2,8. Sie eignet sich für die Direktvermarktung und zum Schälen.
  • Almonda (früher Bellanova) (Züchter Solana, EU-Zulassung 2013, Standard-Verrechnungssorte): Almonda ist eine mittelfrühe, festkochende Sorte mit gelber Fleischfarbe und ovaler Knollenform. Sie soll eine hohe Krautfäulertoleranz haben, was sie besonders für den Ökolandbau geeignet macht. In allen Prüfjahren konnte sie das auch zeigen und lag teilweise noch unterhalb der Boniturnote von Allians. In 2016 war sie lange stabil bei Boniturnote 2,5 bis Mitte-Ende Juni. In 2021 war sie etwas schlechter als Allians mit immer noch guter Note von 3 bis Anfang Juli in Viersen, in Gütersloh schlechter bis Note 5. Ertraglich kommt sie auf mittlere 103 % Relativertrag zur Endernte. Sie kann zu Übergrößen neigen bedingt durch geringeren Ansatz (2017 bis 40,6 % in Viersen, Mittel 7,0 %) Die Stärkegehalte liegen höher bei 14,5 %. Sie hat eine mittelschnelle Ertragsbildung und kommt bei den Zeiternten auf 108 % Relativertrag. Zudem war sie sehr knollengesund. In 2021 waren erhöhte Drahtwurmbefallswerte in Viersen festzustellen (76 %), in 2022 höhere Drycorewerte in Viersen (70 %). Im Geschmack liegt sie im guten Mittelfeld (Note 2,7). Eine geringe bis mittlere Keimfreudigkeit lässt gute Lagerbarkeit erwarten. Die Sorte weist eine glatte Schale und gute Waschbarkeit auf, was sie für Verarbeiter interessant macht.
  • Simonetta (Züchter: Europlant, Zulassung 2017, Standardverrechnungsorte): Simonetta ist eine mittelfrühe, festkochende Sorte mit langovaler Knollenform und tiefgelber Fleischfarbe. Diese Sorte soll hohe Erträge bei guter Sortierung bringen. Bei uns kam sie auf gute 108 % relativen Marktertrag zur Endernte mit etwas mehr Übergrößen (bis 29,0 %, Mittel 17,1 %). Der mittlere Stärkegehalt liegt bei 13,5 % - teilweise höher. Die Speisetests waren mit einer Note von 2,7 im guten Mittelfeld. Zur Zeiternte erreichte Simonetta gute 137 % Relativertrag. Bei der Krautfäule ist sie mittel anfällig, was sie 2021 auch zeigte Viersen bis Note 4 Anfang Juli und Gütersloh Note 3. In Bayern trat mehr Braunfäule auf. Simonetta war in 2018 und 2019 sehr knollengesund. In 2020 und 2021 traten vermehrt Drahtwurm (86 und 82 %) in Viersen auf und auch der Rhizoctonia-Index war mit 2,26 in Gütersloh erhöht. In Gütersloh fiel 2021 positiv auf, dass sie mit als einzige Sorte dort wenig Schorf im Vergleich hatte. In 2022 war sie im Vergleich zu den anderen Sorten besser bei Drahtwurm und Drycore. Diese Sorte soll weit bis ins Frühjahr lagerbar sein und ist für die Abpackung geeignet.
  • Antonia (Züchter: Europlant, Zulassung 2008, Vergleichssorte): Antonia ist eine mittelfrühe, festkochende Sorte mit ovaler Knollenform und gelber (tiefgelber) Fleischfarbe. Diese Sorte ist schon älter, war eine Exklusivsorte und ist jetzt frei. Sie soll auch für den Ökolandbau geeignet sein. Sie hat einen hohen Knollenansatz und soll hohe Erträge erbringen. Bei uns liegt sie bei mittleren 102 % relativen Marktertrags im Mittel dreier Jahre und ist schwankend im Ertrag, wobei die Sortierung gleichmäßig ist (6,3 % Untergrößen, 2,1 % Übergrößen). Gute Stärkegehalte von 13,5 % lassen auf einen guten Geschmack hoffen. Die Speisetests waren auch gut bis mittel mit einer guten Note von 2,7. Bei der Zeiternte erreichte sie im Mittel nur 83 % Relativertrag, wobei sie stark schwankt auf den Standorten und Jahren (von 34 % bis 102 %). In 2021 war sie eher schlechter bei der Krautfäule und schneller hoch befallen auf beiden Standorten. Ansonsten scheint sie recht knollengesund zu sein, etwas Drahtwurm war 2021 zu verzeichnen (91% in Viersen). Auch 2022 war sie vergleichsweise besser bei Drahtwurm und Drycore. Als eine keimruhige Lagersorte ist sie für die Abpackung geeignet.

  • Emanuelle (Züchter: HZPC, Zulassung 2019, Vergleichssorte, 10 % Liste bei Bioland): Emanuelle ist eine mittelfrühe, festkochende Sorte mit langovaler Knollenform und gelber Fleischfarbe. Es handelt sich hierbei um eine Allians-Kreuzung, die somit krautfäulestabiler sein müsste. Im Feld trat in 2020 und 2022 keine Krautfäule auf. In 2021 war sie mit Note 6 jeweils auf den beiden Standorten eher schlechter einzustufen. Sie soll einen hohen Ansatz haben. Zur Zeiternte kommt sie im Mittel auf gute 103 % Relativertrag bei etwas Schwankungen zwischen den Jahren und Standorten. Der Ertrag zur Endernte lag im Mittel bei 91 %, wobei etwas Übergrößen im ersten Jahr auftraten (Mittel 9,5 %). Der Stärkegehalt lag bei 11,9 %. Die Geschmackstests ergaben im Mittel eine Note von 2,8. Für Eisenfleckigkeit soll sie gering anfällig sein. In 2021 und 2022 trat vermehrt Drahtwurm in Viersen auf (77 und 70%) und auch mehr Drycore (44 und 69 %). Insgesamt war diese Sorte aber auf vielen Standorten bundesweit gut, sie kann ausprobiert werden.

  • Jule (Züchter: Solana, Zulassung 2019, Vergleichssorte): Jule ist eine mittelfrühe, festkochende Sorte mit ovaler Knollenform und gelber Fleischfarbe. Auch Jule ist langsam zur Zeiternte mit nur 72 % Relativertrag. Zur Endernte wird ein hoher Ertrag erwartet mit gute Sortierung. Bei uns lag sie im Mittel zweier Jahre bei mittleren 100 % relativen Marktertrag und guter Sortierung. Die Stärkegehalte liegen bei mittleren 12,1 %. Sie ist gering keimfreudig, gut lagerfähig und für die Direktvermarktung und die Abpackung geeignet. Die Krankheitsanfälligkeiten sollen sehr gering (Eisenflecken, Schorf), gering (Rhizoctonia) bis gering-mittel (Krautfäule) sein. Jule war in Viersen bis Anfang Juli sehr stabil (Note 2) und brach dann zusammen, in Gütersloh war sie im Mittelfeld (Note 5). Mit Drahtwurm (81 %), Drycore (55 %), Rhizoctonia (66 %) und erhöhtem Rhizoctonia-Index (3,54) fiel sie 2021 in Viersen negativ auf. In Gütersloh hatte sie 2021 auch mehr Rhizoctonia (82 %), allerdings deutlich weniger Schorf als die anderen Sorten. Im Geschmack kommt sie bei uns auf eine anfänglich mittelgute Note von 2,7.

Weitere mittelfrühe (bis mittelspäte), festkochende Lagersorten
  • Mary Ann (Züchter: Norika, Zulassung 2019): Mary Ann ist eine mittelfrühe, festkochende Sorte mit ovaler Knollenform und tiefgelber Fleischfarbe. Sie ist langsam in der Ertragsbildung mit kräftigem Kraut und erreichte zur Zeiternte nur 56 % Relativertrag. Bei mittlerer Krautfäuleanfälligkeit muss der hohe Ansatz dann also erst einmal gefüllt werden. Dann werden sehr hohe Erträge erwartet. Bei uns lag sie im Mittel dreier Jahr bei 96 % relativen Marktertrags, in 2021 schlechter. Hier hatte sie auch einige Untergrößen (bis 21,8 % in Viersen). Die Krautfäulebonituren fielen in 2021 mittel bis schlechter aus im Vergleich zu den anderen Sorten. Die Stärkegehalte sind recht hoch mit 13,5 %. Diese Sorte hat eine geringe Keimfreudigkeit und ist gut lagerbar. Im Geschmack liegt sie mit Note 3,2 eher schlechter. Sie hat eine glatte Schale. Die Anfälligkeiten gegenüber Rhizoctonia, Eisenflecken und Schorf sollen gering sein. Bei uns zeigte sie in 2020 und 2021 einen erhöhten Drahwurmbefall (80 und 73 %) in Viersen und einen höheren Rhizoctonia-Index (2,16) in GT. In 2022 war sie vergleichsweise besser bei Drahtwurm und Dryore als die anderen Sorten.
  • Darling (Züchter: Danespo, EU-Zulassung neu 2018, 10 % Liste bei Bioland): Darling ist eine mittelfrühe, festkochende Sorte (mehr AB als A) mit ovaler Knollenform und hellgelber Fleischfarbe. Darling war recht schnell im ersten Jahr in Gütersloh mit 122 % Relativertrag in der Zeiternte, sehr langsam im zweiten Jahr (26 %) und im dritten Jahr langsam (56 %). Diese Sorte soll einen guten Ertrag haben, gut lagerbar sein und kein Zwiewuchs aufweisen. Letzteres ist in Bayern allerdings verstärkt aufgetreten und es trat viel Zwiewuchs auf. Bei der Endernte lag Darling im Mittelfeld mit 87 % relativen Marktertrag bei etwas Übergrößen im ersten Jahr 15,9 % und mehr Untergrößen in 2022 (18,8 %). Die Stärkegehalte liegen bei 13,0 %. Die Krautfäuleanfälligkeit sei gering, was sie im zweiten Jahr nicht so zeigte, da lag sie mit Note 5 im Mittelfeld in GT. In 2020 fiel sie mit einem höheren Rhizoctonia-Index (2,04) in GT auf. Auch in 2021 hatte sie Viersenl Rhizoctonia (81 %). In 2022 war es mehr Drahtwurm (62 %). Es wird aus Bayern auch eine Virusanfälligkeit angemerkt. Im Geschmack soll sie gut sein, steigt bei uns mit einer mittel guten Note von 2,6 ein.
  • Gaya (Solana/ den Hartigh NL, 2020) mf-msp, (v)f?: Gaya ist eine neuere eher mittelspäte als mittelfrühe, festkochende Sorte mit gelber Fleischfarbe, gelber Schale und rundovaler Knollenform. Sie soll eine gute Trockenheitstoleranz mitbringen. Bei guter Sortierung soll sie einen hohen Ertrag erbringen. Im Mittel von zwei Jahren stieg sie auch mit sehr guten 133 % relativen Marktertrags aber mit deutlich mehr Übergrößen bis zu 44,7 % ein. Die Stärkegehalte waren allerdings mit 12,0 % etwas geringer. Bei der Zeiternte erreichte sie erwartungsgemäß nur 73 % Relativertrag. Bei der Krautfäule zeigt sie sich sehr stabil bis Anfang Juli mit Note 2 und bricht dann zusammen bzw. reift ab. Sie soll Schorf resistent sein und eine Y-Virus Resistenz haben. In 2021 hatte sie hohe Drahtwurmbefallswerte von 81 % in Viersen und auch 2022 fiel sie mit höheren Drahtwurm- (bis 63 %) und Drycorebefallswerten (bis 54 %) auf. Im Speisetest kam sie zunächst nur auf eine mittlere Note von 3,0. Sie kann gut gelagert werden.
Krautfäule-resistente Sorten
  • Levante (Züchter: Agrico/Weuthen, EU-Zulassung 2019, 10 % Liste bei Bioland): Levante ist eine mittelspäte bis späte vorwiegend festkochende Sorte mit heller gelber Fleischfarbe und langovaler Knollenform. Durch die eingezüchtete Resistenz gegen Krautfäule könnte auch eine solch späte Sorte im Ökolandbau noch Ertrag bringen. Die Krautfäule war in Gütersloh 2019 und 2020 und 2022 nicht zu bonitieren. In 2021 war sie stabil (Note 1) und zeigte da auch einen hervorragenden Ertrag (123 % Marktertrag zur Endernte). Sie soll hohe Erträge erbringen und sich für die Waschung und Abpackung eignen. Levante kam bei uns auf im Mittel von drei Jahren auf gute 116 % relativen Marktertrag zur Endernte bei sehr guter Sortierung (etwas Übergrößen 18,8 % in 2022 in Viersen) und 14,0 % Stärkegehalt. Bei den Speisetests steht sie bei einer mittleren Note von 2,9. Zur Zeiternte war sie sogar mittelschnell (99 % Relativertrag). Levante war bis auf etwas mehr Schorf (26 %) und Drahtwurm (22 %) recht knollengesund in 2019. In 2021 fiel sie in Gütersloh mit höheren Schorf-Befallswerten auf (89 %, Index 5,09) und hatte auch Eisenflecken (24 %). In 2022 hatte sie etwas mehr Drahtwurm (bis 61 %) und Rhizoctonia (24 %).
  • Sevilla (Züchter: Niek Vos / soll zu Royal ZAP-Semagri gehen, Zulassung EU 2017 (NL), 10 % Liste bei Bioland): Sevilla ist später reife, eine vorwiegend festkochende (leicht mehlige) Sorte mit ovaler Knollenform und gelber Fleischfarbe. Hier ist mit der Sorte Agria und einem Krautfäule-resistenten Stamm aus dem Bioimpuls-Programm eingekreuzt worden (daher quasi eine Öko-gezüchtete-Sorte). In 2021 konnte sie das auch auf beiden Standorten zeigen und war lange stabil (Note 1) bis sie abreifte. Sie wird als robuste low input Kartoffel beschrieben. Diese Sorte soll kleiner fallend sein mit mehr Ansatz. Bei uns startet sie langsam mit nur 78 % Relativertrag in der Zeiternte. Sie konnte sich aber bis zur Endernte auf 105 % Marktertrag steigern, ist sehr stabil in den Enderträgen bei guter Sortierung und 14,2 % Stärkegehalt. Erste Geschmackstests lagen bei einer Note von 2,9. Sie kann zum Braten verwendet werden. In 2021 war in Viersen mehr Drahtwurm (74 %) und Drycore (54 %) vorhanden und in Gütersloh mehr Schorf (89 %, Index 3,79). In 2022 war es etwas mehr Drycore (bis 51 %).
  • Stamm BIM 13-678-01 (Züchter: Plantera, Zulassung 2022/23 erwartet als „Oscar“): Dieser Stamm kommt aus dem Bio-Impuls Programme NL 2009-2019 koordiniert vom Luis Bolk Institut und soll Krautfäule resistente Gene besitzen. Im Bestand bildet er viele Blätter und benötigt nicht viel (low N-Input). Bei uns erreichte er in den zwei Jahren hervorragende Markterträge von 141 % mit sehr guter Sortierung und 13,6 % Stärkegehalt. Bereits zur Zeiternte waren 129 % Relativertrag vorhanden. Bei der Krautfäule war dieser Stamm lange bis Anfang Juli 2021 stabil bei Note 2 bis 3. Erste Speisetest lagen bei einer mittel guten Note von 2,7. Drahtwurm war mit 64 % in Viersen in 2021 und 54 % in 2022 vermehrt vorhanden. Auffällig waren in Gütersloh in 2021 die hohen Schorf-Befallswerte mit 95 % und hohem Index von 5,85. Er hat aber auch eine recht dunkle Schale.
  • Sound (Züchter: Meijer Potato, EU-Zulassung, 10 % Liste bei Bioland): Sound ist eine mittelfrühe, mehlige Sorte mit langovaler Knollenform und hellgelber Fleischfarbe. Sie scheint langsam in der Ertragsbildung und kam im ersten Jahr in GT nur auf 43 % Relativertrag zur Zeiternte. Zur Endernte lag sie dann bei guten 121 % relativen Marktertrags bei guter Sortierung und 15,7 % Stärkegehalt. Sie ist resistent bei der Krautfäule und wird als robust im Anbau beschrieben. In 2022 konnten wir dies noch nicht überprüfen. Überdies soll sie Trockenheitstolerant sein. Sie soll auch eine Nemoatodenresistenz mitbringen. Bei den Knollenbonituren von uns schnitt sie in 2022 zunächst vergleichsweise gut ab.
  • Peter Pan (Züchter: Jan-Eric Geersing NL / Weuthen, EU-Zulassung, 10 % Liste bei Bioland): Über Peter Pan wissen wir fast gar nichts, außer dass sie ebenfalls krautfäuleresistent sein soll. Sie erscheint als langovale Knolle mit etwas hellerer gelber Fleischfarbe. Bei der Zeiternte war sie mittelschnell (90 % Relativertrag). Zur Endernte kam sie bei uns im erste Jahr auf sehr gute 130 % Relativertrag bei guter Sortierung und recht hohen Stärkegehalten (16,1 %). Bei den Knollenbonituren 2022 fiel sie vergleichsweise besser aus als die anderen Sorten. Der erste Speisetest war mit einer Note von 3,5 nicht so gut.
Krautfäule-stabil/tolerante Sorten
  • Capucine (Züchter: Germicopa, Zulassung 2019): Capucine ist eine mittelfrühe, festkochende Sorte mit langovaler Knollenform und tiefgelber Fleischfarbe. Hierbei handelt es sich wiederum um eine Allians-Kreuzung. In der Zeiternte war sie im Mittel dreier Jahre mittelschnell mit 102 % Relativertrag. Zur Endernte zeigte sie nur 83 % Marktertrag, wobei sie im ersten Jahr deutlich besser war und dann stärker abfiel. Viersenlleicht lag es an der Krautfäule in 2021, hier war sie sehr schnell stark (Note 7) in Viersen befallen. In Gütersloh hatte sie 2022 mehr Untergrößen (17,7 %), konnte offenbar die Knollen nicht füllen. Die Stärkegehalte lagen bei mittleren 13,8 % und schwankten stärker zwischen den Jahren und Standorten. Bei den Speisetests war sie im Mittelfeld bei einer Note von 3,0 gelandet. Weitere Eigenschaften: geringe Keimfreudigkeit, sehr geringe Anfälligkeit für Eisenflecken und geringe Anfälligkeit für Schorf. Drahtwurm trat in 2021 in Viersen mit erhöhten 77 % auf und in 2022 in Gütersloh mit 69 %.
  • Otolia (Züchter Europlant, Zulassung EU 2014, 10 % Liste bei Bioland): Otolia ist eine mittelfrühe vorwiegend festkochende Sorte mit gelber Fleischfarbe und runder Knollenform. Die Erträge sollen im mittleren Bereich bei sehr guter Sortierung liegen. Bei uns erreichte sie gute relative Markterträge (128 %), da sie insbesondere mit ihrer Krautfäulestabilität punkten kann. 2021 zeigte sie das auch wieder ganz schön: lange Note 1 bis 2 auf beiden Standorten. Sie neigt allerdings zu Übergrößen (Mittel: 11,7 %, maximal 18,6 %) muss daher möglicherweise mit noch grünem Laub abgeschlegelt werden. Es wurde in Bayern auch schon Hohlherzigkeit beobachtet. Bei den Zeiternten war sie in der Regel schnell (Mittel 129 %). Bei den Knollenbonituren fällt sie immer wieder mit Rhizoctonia und Drycore/Drahtwurm auf, auch mal durch Silberschorf und Colletotrichum, auch in 2021 und 2022 war mehr Drahtwurm da (57 % und bis 54 %). Geschmacklich liegt sie bei einer mittleren Note von 2,8 bei hohen Stärkegehalten (14,7 %). Mit guter Keimruhe ist sie bis ins Frühjahr lagerbar. Sie wäre für die Abpackung (raue Schale beachten) oder Direktvermarktung geeignet.
Neue Sorten – vorwiegend festkochend
  • Jasmina (Vesa, 2015): Jasmina ist eine mittelfrühe, vorwiegend festkochende Sorte aus 2015 mit gelber Fleischfarbe und langovaler Form. Sie soll ein schönes Kraut haben und gut decken. Bei hohem Ertrag soll sie eine hohe Ausbeute erbringen. Bei uns startet sie im Mittel von zwei Jahren mit 106 % Marktertrag zur Endernte bei schöner Sortierung und etwas geringen Stärkewert von 10,9 %. Zur Zeiternte kam sie etwas langsamer auf 83 % Relativertrag. Bei der Krautfäule war sie mit am schlechtesten in GT in 2021 mit Note 7. Sie soll gegen Schorf beständig sein. In 2022 hatte sie erhöhte Drahtwurm (59 %) und Drycorewerte (49 %) in Viersen und auch Rhizoctonia in Gütersloh (29 %). Erste Speisetest ergaben eine mittlere Note von 2,8. Bei guter Lagerfähigkeit sei sie zum Waschen und Verpacken geeignet.
  • Merle (Solana, 2019): Merle ist eine mittelfrühe-mittelspäte vorwiegend festkochende Sorte mit ovaler Knollenform und gelber Fleischfarbe und soll eine Belmonda- und Laura-Kreuzung sein. Sie soll über einen hohen Ansatz einen guten Ertrag mit gleichmäßiger Sortierung realisieren. Bei uns hatte sie zur Zeiternte erwartungsgemäß einen nicht so hohen Ertrag (79 % relativ). Zur Endernte kam sie im Mittel von zwei Jahren auf 92 % relativen Marktertrag bei guter Sortierung. Der Stärkegehalt lag im Mittel bei 12,7 %. Bei den ersten Testessen erreichte sie eine mittelgute Note von 2,7. Merle war auch bereits Anfang Juli 2021 hoch mit Krautfäule befallen (Note 5) und mit bei den schlechteren Sorten bis Mitte Juli zusammengebrochen (Note 9). Somit konnte sie ihren Ansatz nicht füllen. Im Bestand soll sie sonst recht gesund sein mit kräftigem Laub. Im ersten Jahr in Viersen hatte sie hohe Drahtwurm- (70 %), Drycore- (52 %) und Rhizoctonia-Befallswerte (86 % bei stark erhöhtem Index von 5,42). Auch 2022 waren höhere Drahtwurm-, Drycore- und Rhizoctoniawerte zu verzeichnen. Auch Zwiewuchs kann sie schon mal aufweisen. Sie bringt Nematoden- und Schorf-Resistenzen mit und ist für Y-Virus mittel anfällig. Geeignet ist sie für Packbetriebe.
  • Mikado (Danespo, EU 2018): Mikado ist eine sehr frühe bis frühe, vorwiegend festkochende Sorte mit rundovaler Knollenform, etwas hellerer gelber Fleischfarbe und glatter Schale. Sie soll einen hohen Ertrag haben und Verwendung als Speiseware finden. In der Zeiternte startet sie bei uns im ersten Jahr mit sehr guten 155 % Relativertrag. Zur Endernte kam sie im Mittel der beiden Standorte auf gute 120 % relativen Marktertrags bei guter Sortierung und Stärkegehalten von 12,8 %. Bei der Krautfäule ist sie mittel bis höher eingestuft also anfälliger, das wird die nächsten Jahre zeigen, ob sie dann auch so guten Ertrag erbringt. Bei den Knollenbonituren fiel sie mit höheren Drahtwurm- (bis 67 %) und Drycorebefallswerten (bis 38 %) auf und auch etwas mehr Rhizoctonia und Schorf war zu verzeichnen. Beim Y-Virus und auch bei Eisenflecken soll sie widerstandsfähig sein. Erste Speisetest ergaben eine noch nicht so gute Note von 3,2.
Weitere mittelfrühe, vorwiegend festkochende Lager- und Abpacksorten
  • Camelia Züchter HZPC, EU-Zulassung 2021): Camelia ist eine mittelfrühe, vorwiegend festkochende Sorte mit ovaler Knollenform und tiefgelber Fleischfarbe. So soll große Knollen machen (großfallend) einen hohen Ertrag erbringen und robust sein. Sie soll überdies mit Trockenheit gut klarkommen. Bei der Zeiternte war sie mittelschnell mit 101 % Relativertrag, wobei sie in Gütersloh abfiel und in Viersen recht schnell war. Zur Endernte kam sie auf mittlere 112 % Marktertrag, teils schwankend und mitunter bei vielen Übergrößen (bis zu 30,8 %, im Mittel 14,3 %). Sie soll für Krautfäule und Alternaria anfälliger sein. In Viersen 2021 war sie mit bei den schlechteren und schnell hoch mit Krautfäule befallen. Sie soll eine gute Schorfresistenz, Eisenflecken-Resistenz und eine gute Y Virus Resistenz haben. In 2021 hatte sie in Viersen vermehrt Drahtwurm (67 %), 2022 auf beiden Standorten (bis 55 %). Bei den Speisetests kommt sie bisher auf eine mittelgute Note von 2,7. In Bayern hat sie nicht so gut geschmeckt. Diese Sorte eignet sich für die Direktvermarktung und die Abpackung und soll gut lagerbar sein.
  • Olivia (Züchter: Europlant, Zulassung 2019): Olivia ist eine mittelfrühe, vorwiegend festkochende Sorte mit tiefgelber Fleischfarbe. Sie soll zügig in der Ertragsbildung sein. Sie erreichte zur Zeiternte mittlere 105 % Relativertrag, wobei diese stärker schwankten zwischen den Standorten und Jahren. Zur Endernte kam sie auf gute 115 % relativen Marktertrag bei guter Sortierung. Der Stärkegehalt liegt bei 14,5 %. Bei der Krautfäule war sie in 2021 mittelgut, länger bei um die Note 3, später schnell zusammengebrochen und abgestorben, in Gütersloh sehr hoch befallen. Weitere Krankheitseigenschaften sind: mittelanfällig für Eisenflecken und sehr gering bis gering anfällig für Schorf. Außerdem besitz sie eine breite Nematodenresistenz und Nematodentoleranz. Etwas Drahtwurm (63 %) und Drycore (41 %) war in 2021 in Viersen zu verzeichnen. Ebenso 2022: Bis 62 % Drahtwurm und bis 54 % Drycore. Beim Speisetest liegt sie derzeit mit Note 3,1 im eher schlechteren Mittelfeld. Bei geringer Keimfreudigkeit soll sie gut lagerbar sein bis in den Anschluss und könnte für die Abpackung geeignet sein.
  • Juventa (Züchter: Europlant, Zulassung 2017): Juventa ist eine mittelfrühe, vorwiegend festkochende Sorte mit ovaler Knollenform und gelber Fleischfarbe. Sie soll erst zögerlich in der Entwicklung sein und hat bei uns auch nur 81 % Relativertrag zur Zeiternte. Zur Endernte erreichte sie mittlere 102 % relativen Marktertrag bei sehr guter Sortierung. Die Stärkegehalte liegen bei 13,4 %. Bei den Krankheiten wird sie wie folgt eingestuft: mittlere Krautfäuleneigung, sehr geringe Anfälligkeit für Eisenflecken und geringe Anfälligkeit für Schorf. In Gütersloh lag sie mit Note 4 Anfang August in der Krautfäule im guten Mittelfeld. In 2021 zeigte sie in Gütersloh vermehrt Schorf (93 %, Index 3,85) und auch Rhizoctonia (66 %, Index 2,48), in 2022 auch Drahtwurm in GT (66 %) und Rhizoctonia (30 %). Juventa zeichnet sich durch eine breite Nematodenresistenz aus. Sie hat eine ausgeprägte Keimruhe und hat daher eine sehr gute (klassische) Lager-, Pack- und Wascheignung, benötigt aber auch etwas länger zum Erreichen der Schalenfestigkeit. Im Speisetest pendelt sie sich bei einer eher schlechteren Note von 3,4 ein.
Öko-Sorte
  • Heidemarie (Züchter: Ellenberg´s KartoffelViersenlfalt GmbH und Co KG; seit 2020): Heidemarie ist eine gelbschalige, festkochende, mittelfrühe, (lang)ovale Speisekartoffelsorte. Sie zeichnet sich durch eine (tief)gelbe Fleischfarbe und einen kräftigen Geschmack aus. Sie soll gut Lagerfähig, sehr robust im Anbau, gut auf einem lockeren, abgetrockneten und warmen Boden anzubauen sein. Bei uns stellte sie sich im ersten Jahr leider insgesamt nicht so gut dar, zumal auch das Pflanzgut komplett mit Rhizoctonia befallen war (in 2022 zu 90 % befallen). So kam sie in der Zeiternte bei uns im Mittel zweier Standorte im ersten Jahr nur auf 8 % Relativertrag. Im zweiten Jahr war sie etwas besser, aber immer noch deutlich unterdurchschnittlich (66 %). Auch zur Endernte war sie sehr schlecht: 33 % relativer Marktertrag in 2021, 2022 etwas besser (76 %), Viersenle Untergrößen (17,8 % 2021). Der Stärkegehalt lag im Mittel bei 13,8 %. Bei der Krautfäule war sie länger stabil bis Anfang Jule bei Note 2 in Viersen 2021 und brach dann mittelschnell zusammen. Auch in Gütersloh hielt sie sich bis Anfang August bei guter Note von 3. Geschmacklich schwankt sie und kommt im Mittel auf eine mittlere Note von 2,9 Bei der Knollenbonitur 2021 hatte sie viel Drahtwurm (86 %), Drycore (76 %) und Rhizoctonia (99 %) mit stark erhöhtem Rhizoctinia-Index (3,60). Auch in Gütersloh hatte sie 2021 sehr hohen Rhizoctoniabefall (86 %) und einen höheren Schorfbefall (80 %, Index 4,34). Ebenso 2022: Drahtwurm (bis 82 %), Drycore (bis 86 %) und Rhizoctonia (bis 94 %). Verwendung könnte sie finden in der Direktvermarktung als Bratkartoffel, Pellkartoffel, Salat, Salzkartoffel. Wir werden sie nicht weiteres prüfen.
Rote Schale
  • Grenadine (van Rjin, Fr; EU-Zulassung): Grenadine ist eine mittelfrühe, festkochende Sorte mit langovaler Knollenform und gelber Fleischfarbe. Sie könnte aufgrund ihrer schönen Optik mit roter, glatter Schale in der Direktvermarktung als Spezialität interessant sein. Sie soll Krautfäule-anfälliger sein. Das war in 2021 in Viersen auch der Fall mit bereits einer Befalls-Note von 7 Anfang Juli. Daher war der Ertrag auch sehr gering mit nur 24 % relativen Marktertrags zur Endernte. Auch im zweiten Jahr war sie noch deutlich unter dem Durchschnitt (68 %). Dabei traten 2021 viele Untergrößen auf (17,9 %). Der Stärkegehalt liegt im Mittel bei 12,3 %. Zur Zeiternte erreichte sie auch nur 46 % Relativertrag. Geschmacklich liegt sie im Mittelfeld mit Note 2,9, sie soll aber sehr gut schmecken. Bei den Knollenbonituren fiel sie mit einem höheren Drahtwurmbefallswert von 69 % in Viersen 2021 auf. In 2022 war sie vergleichsweise besser als andere Sorten. Sie bringt eine Schorf Resistenz mit.

Dr. Claudia Hof-Kautz,

Landwirtschaftskammer NRW

Weitere Informationen

Anbauempfehlungen für 2022/2023

Im sehr frühen Segment sind altbewährte Sorten, wie Annabelle, Anuschka oder Glorietta, zu empfehlen. Von den neuern Sorten ist Lea (festkochend, tiefgelb, schnell, langoval, gute Geschmack) interessant.

Bei den frühen Sorten sind bekannte Sorten, wie Belana, Campina, Goldmarie, Julinka, Malika, Musica, Princess, Solo, Queen Anne, Vitabella, Wega, Augusta und Gunda, zu empfehlen. Von den neueren Sorten ist die folgende Sorte interessant für einen Testanbau: Marion (zügig, tiefgelb, gute Marktertrag).

Im mittelfrühen Segment sind Allians, Almonda (früher Bellanova), Baltic Rose, Belinda, Ditta, La Viersen, Linda, Regina, Noblesse, Novira und Laura bewährt. Von den neueren Sorten könnten folgende ausprobiert werden: Antonia (mittelschnell, gute Ertrag, gute Sortierung, gute Geschmack), Emanuelle (Allians-Kreuzung, auf vielen Standorten gut), Jule (Ertrag, Sortierung, gesund), Otolia (sehr schnelle Ertragsbildung, hoher Endertrag, krautfäulestabil / Resistenz, gering Rizoctonia anfällig, guter Geschmack), Simonetta (festkochend, tiefgelb, hoher Ertrag, gute Sortierung, sehr guter Geschmack, knollengesund) und Olivia (guter Ertrag und gute Sortierung, Nematoden-Toleranz).

Im mittelspäten Segmenten könnten Gaya (hoher Ertrag, Krautfäule stabil, Trockenheitstolerant), Levante (langoval, guter Geschmack und Ertrag) und Sevilla (Krautfäule resistent, guter Ertrag) interessant sein.

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