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Duroc- und Pietrain nährstoffreduziert füttern

06.10.2023

Durocs sind durch ihre Robustheit und sehr hohe Fresslust und Zunahme bekannt. Versuche der Landwirtschaftskammer Niedersachsen haben neben den außerordentlich hohen Mastleistungen aber auch sehr niedrige Schlachtausbeuten gezeigt. Untersuchungen mit Pietrain-Endprodukten belegen deutlich höhere Schlachtausbeuten. Jetzt prüfte die Landwirtschaftskammer in einem Mastversuch, welche Leistungen Duroc-Endprodukte im Vergleich zu Pietrain-Endprodukten bei einer stark nährstoffreduzierten Fütterung erzielen.  

In der Leistungsprüfungsanstalt Quakenbrück wurden je 56 Duroc- und Pietrain-Kreuzungsferkel nach Gewicht und Geschlecht - weibliche Tiere und Kastraten - auf zwei Gruppen verteilt und in Zweiergruppen gehalten. Alle Tiere wurden stark N-/P-reduziert gefüttert.  Die Trockenfütterung mit pelletiertem Fertigfutter erfolgte ad libitum. Zusätzlich wurden Strohpellets angeboten. Es war ein Schlachtkörpergewicht von etwa 94 kg geplant. Zwischenwägungen wurden bei jedem Futterwechsel vorgenommen. Der Versuch lief von Januar bis Mai 2023.

Die Futteranalysen bestätigten mit zwei Ausnahmen die Planungswerte: Der Rohproteingehalt des EM-Futters und der Phosphorgehalt des MM-Futters lagen außerhalb des Analysenspielraums, siehe dazu die Tabellen 1 und 2.

Enorme Leistungen beider Genetiken

Die Pietrain-Endprodukte erzielten 1 021 g und die Duroc-Endprodukte 1 277 g Tageszunahmen, der Futteraufwand je kg Zuwachs lag bei 2,49 und 2,30 kg. Die Durocs nahmen mit täglich 2,94 kg Futter 400 g mehr auf als die Pietrain. Schon ab Mastbeginn zeichnete sich die höhere Fresslust der Durocs ab. In der Endmast lag der Unterschied immerhin bei 640 g/Tag. Beide Genetiken erreichten die höchsten Tageszunahmen in der Phase ab 90 kg. Alle Differenzen in der Mastleistung waren statistisch abzusichern (p<0,05).

Durocs mit geringerer Schlachtausbeute

Die Schlachttiere wurden nach AutoFOM klassifiziert. Im Mittel wurde das geplante Schlachtkörpergewicht von 94 kg fast erreicht. Wegen der gegenüber Pietrain deutlich niedrigeren Schlachtausbeute wurden die Durocs bis 127 kg LM gemästet. In diesem Versuch erreichten sie eine Schlachtausbeute von nur 74,3 % und lagen damit 3,2 % unter den Werten der Pietrain. Die AutoFOM-Klassifizierung zeigte deutliche Unterschiede zwischen den Genetiken. Trotz des um 1 kg höheren Schlachtkörpergewichts der Duroc-Tiere lagen die Schinken-, Lachs- und Schultergewichte signifikant niedriger im Vergleich zu den Pietrain-Endprodukten. Die Differenz im MFA Bauch war mit einem p-Wert von 0,052 fast abzusichern. Während es keinen signifikanten Unterschied im Speckmaß gab, wiesen die Pietrain ein deutlich höheres Fleischmaß auf. Die Indexpunkte je kg Schlachtkörpergewicht lagen bei 1,015 für Pietrains und 0,994 für Durocs, siehe Tabelle 3.

Der VEZG-Basispreis (netto) je Indexpunkt betrug 2,33 €/kg Schlachtkörpergewicht. Die Pietrain-Endprodukte erzielten mit 220,93 € einen um 2,10 € höheren Schlachterlös (netto). Nach Abzug der Futterkosten lag ihr Überschuss über Futterkosten 0,24 € (netto) niedriger als der der Duroc-Endprodukte. Für eine gesamtwirtschaftliche Betrachtung sind weitere Parameter zu berücksichtigen.

Fazit

  • Duroc- und Pietrain-Endprodukte wurden stark N-/P-reduziert gefüttert. Die Pietrain-Endprodukte erzielten 1 021 g Tageszunahmen bei einem Futteraufwand je kg Zuwachs von 2,49 kg, die Duroc-Endprodukte lagen bei 1 277 g und 2,30 kg. Die Durocs nahmen mit täglich 2,94 kg Futter 400 g mehr auf als die Pietrain.
  • Die AutoFOM-Klassifizierung zeigte deutliche Unterschiede zugunsten der Pietrain-Genetik. Die Schlachtausbeute der Durocs lag mit 74,3 % um 3,2 % unter den Werten der Pietrain. Während es keinen signifikanten Unterschied im Speckmaß gab, wiesen die Pietrain ein deutlich höheres Fleischmaß auf. Bei den Indexpunkten je kg Schlachtkörpergewicht punkteten die Pietrain mit 1,015 gegenüber den Durocs mit 0,994.
  • Die Pietrain-Endprodukte erzielten einen um 2,10 € höheren Netto-Schlachterlös. Nach Abzug der Futterkosten lag ihr Überschuss über Futterkosten 0,24 € (netto) niedriger als der der Duroc-Endprodukte. Für eine gesamtwirtschaftliche Betrachtung sind weitere Parameter zu berücksichtigen.

Andrea Meyer und Wolfgang Vogt,

Landwirtschaftskammer Niedersachsen

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