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"Das Wichtigste auf unserem Hof ist die Erde!"

14.10.2021

Wie erntet man Mangold am besten? Kann man aus Palmkohlblättern wirklich Chips machen? Und was kostet der Zuckermais im Supermarkt??

Besuch auf dem Biohof Bursch

Das waren nur einige der Fragen, die die Mädchen und Jungen der Klasse 6a vom St. Ursula-Gymnasium in Brühl an Lothar Tolksdorf hatten. Der Mitarbeiter vom Biohof Bursch, auf dessen Flächen bei Bornheim ökologischer Gemüsebau betrieben wird, beantwortete auf dem schuleigenen Mini-Acker des erzbischöflichen Gymnasiums alle Fragen rund um den Anbau, die Ernte und die Vermarktung von Gemüse, die sich den Kindern sowie deren Klassen- und Biolehrerin Jannika Gier im Laufe der Vegetation gestellt haben. Denn die haben Mangold und Zucchini, Möhren und Rote Bete, Sonnenblumen und Zuckererbsen, Hokkaido, Fenchel und noch Vieles mehr selbst ausgesät und die Kulturen durch den Sommer begleitet, mit Hacke, Schuffel und geduldigem Unkrautjäten.

Dass das Unkraut insbesondere für Biolandwirte schlimmer ist als jede Schnecke und jeder Kartoffelkäfer, erfuhr die 6a dann wenige Wochen später bei ihrem Gegenbesuch auf dem Biohof Bursch. Das Besondere an der Aktion war und ist nämlich, dass sowohl die Schulkinder einen Landwirt auf ihren Acker einladen, als auch der Landwirt die Klasse zum Gegenbesuch auf seinen Flächen erwartet. So können beide Seiten sehen, was sich auf den Beeten und Äckern von der Aussaat bis zur Ernte tut, im Kleinen wie im Großen, und vor Ort fachsimpeln. 

Initiiert und begleitet wurde der Gemüseanbau auf dem Schulacker von der GemüseAckerdemie, an der das St. Ursula Gymnasium teilnimmt und sich damit als eine von derzeit insgesamt 60 Schulen in NRW auch den Bildungsbaustein "SchulHof" sichert, unter dem dieser sehr praktische Unterricht firmiert.

Gemüseanbau auf dem Schulacker


Noch mehr Landwirte für den SchulHof gesucht

Unterstützt wird das SchulHof-Modul von der F. Victor Rolff-Stiftung in Vettweiß. Diese fördert Projekte, die das Verständnis und das Engagement für Natur, Umwelt sowie Nahrungsmittelherkunft und -erzeugung durch praxisnahe Angebote und Erfahrungen erhöhen, der Steigerung von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung in der modernen Landwirtschaft dienen sowie zur Erhaltung der Artenvielfalt und gefährdeter Tierarten beitragen, wie es auf der stiftungseigenen Website heißt.

Das bestätigt so auch Stiftungsvorstand Dr. Eberhard Peill, selbst Landwirt auf Gut Ollesheim bei Eschweiler über Feld in Nörvenich. „Wir Landwirte bedauern den fehlenden Bezug vieler Menschen vor allem in der Stadt zur Landwirtschaft und zur Erzeugung von Nahrungsmitteln. Wir können diesen Bezug jedoch wiederherstellen, indem wir den Jüngsten in der Gesellschaft Landwirtschaft nahebringen.“ Die Victor Rolff-Stiftung habe im gemeinnützigen Verein Acker e.V., der das Bildungsprogramm GemüseAckerdemie entwickelt hat, eine tolle Organisation gefunden, die genau das schafft. „In 60 Schulen im Regierungsbezirk Köln begeistert die GemüseAckerdemie insbesondere mit dem seit nunmehr zwei Jahren laufenden SchulHof-Projekt Kinder sowie Lehrerinnen und Lehrer gleichermaßen. Das fördern wir sehr gerne!“ Landwirte bekommen übrigens eine Aufwandsentschädigung von derzeit 250 € für ihren Einsatz.

Dabei sind sämtliche Materialien sowohl für die GemüseAckerdemie als auch für SchulHof von  Acker e.V. genauestens durchdacht und vorbereitet, vom Rucksack für  die Gemüseernte der Kinder bis hin zum Plakat, auf dem die angebauten Gemüsearten, Flächen und Geräte  auf dem Schulacker mit denen auf einem landwirtschaftlichen Betrieb verglichen werden. Lehrer und Landwirte können diese Materialien gleichermaßen nutzen. Diese bräuchten daher keine Berührungsängste zu haben, wenn es darum gehe, den Kindern ihre Arbeit und die Landwirtschaft zu erklären. „Man muss dafür kein Pädagogikstudium haben. Wir sind der Meinung, dass auch die Landwirte davon profitieren, wenn sie sich als authentische Vertreter ihres Berufsstandes engagieren und so das Spannungsverhältnis zwischen Stadt und Land entzerren.“

Optimal sei es, wenn in vielen verschiedenen Orten Landwirte Spaß an dieser Bildungsarbeit hätten, um auch den regionalen oder gar lokalen Bezug der Schulen zu ihrer landwirtschaftlichen Umgebung zu stärken. Wer sich also als Landwirt bei dieser Bildungsarbeit einbringen möchte, kann sich mit Monika Hambach, Telefon: +49/ 176/ 5788 1812, Email: m.hambach@acker.co, in Verbindung setzen.

Mehr Infos zur Stiftung unter www.rolff-stiftung.de und zur Ackerdemie unter www.gemueseackerdemie.de


Für Lehrerinnen und Lehrer bietet die GemüseAckerdemie Unterrichtsmaterial aller Art; den Landwirten stellen die Mitarbeiterinnen ebenfalls jede Menge didaktisch aufbereitetes Material für die Hofführung zur Verfügung, das bei Bedarf genutzt werden kann, aber nicht muss.

Meike Siebel,
Landwirtschaftskammer NRW

Fotos: Meike Siebel

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