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Projekt

Einfluss von Beleuchtungsstärke und Temperatur auf die Vorkeimung von Speisekartoffeln

Projekt

Leitbetriebe ökologischer Landbau in NRW

Standort

Lehr- und Versuchsstation Wiesengut in Hennef, Leitbetrieb Stautenhof in Willich-Anrath

Beschreibung

Unter den Bedingungen des Ökologischen Landbaus mit vergleichsweise früh absterbenden Kartoffelbeständen in Folge von Krautfäulebefall (Phytophtora infestans) hat sich die Vorkeimung von Kartoffeln als erfolgreiche Anbaustrategie zur Ertragssicherung erwiesen (Karalus & Rauber 1997, Paffrath 2007). Diese Ergeb-nisse wurden jedoch zum großen Teil mit Pflanzgut erzielt, welches unter optimalen Bedingungen vorgekeimt wurde. Die von der Beratung empfohlenen "100 Watt je Tonne Pflanzgut" können durch zahlreiche Einflüsse wie Raumbeschaffenheit und Position der Lampen zu sehr unterschiedlichen Beleuchtungsstärken an den Knollen führen. In Untersuchungen von Krug & Pätzold (1968) mit den Sorten Olympia (keimträge) und Barima (keimfreudig) führten bereits 5 Lux zu einem deutlichen Keimlängenrückgang im Vergleich zur Dunkellagerung. Höhere Lagertemperaturen während der Vorkeimung steigerten in eigenen Voruntersuchungen die Keimlänge signifikant. Ergebnisse aus der Literatur geben Hinweise darauf, dass durch die Lagertemperatur die Anzahl Keime und damit die Anzahl Ernteknollen je Pflanzknolle beeinflusst werden kann. Dabei wurde mit zunehmender Temperatur und damit fortschreitender physiologischer Alterung die Apikaldominanz, d.h. die Ausbildung weniger Keime je Pflanzknolle gefördert (u.a. Allen et al. 1978, van Loon 1987, Haverkort & Van de Waart 1993). Das Hauptaugenmerk der hier geschilderten Untersuchungen liegt daher auf der Frage, ob der Ertragsvorteil durch die Vorkeimung durch verminderte Beleuchtungsstärken – wie sie in der Praxis vorzufinden sind – reduziert wird und welchen Einfluss dabei die Lagertemperatur während der Vorkeimung auf die Keim- und Ertragsentwicklung von Sorten mit unterschiedlicher Keimungsaktivität (Belana - keimträge, Nicola - keimfreudig) hat.

Versuchsaufbau

Der Versuch wurde 2011 auf zwei Standorten als drei-faktorielle Blockanlage mit vier Wiederholungen angelegt: Faktor 1: Sorte (Belana, Nicola), Faktor 2: Temperaturen (8/12/16 °C), Faktor 3: Beleuchtungsstärke (MW/Stabw.) n=48>300 Lux (652/185) 20 Lux (20,9/3,6) 5 Lux (5,1/0,5) 1 Lux (0,8/0,3) - Kontrollen: Belana und Nicola nicht vorgekeimt - Parzellengröße 3 m (4 Reihen ) x 8 m

Versuchsjahr

2011

Bemerkung

Ausblick: Der Versuch wird 2012 im zweiten Versuchsjahr auf beiden Standorten fortgeführt. Die Ergebnisse der Vorkeimversuche zum Einfluss von Licht, Temperatur und Technik werden im Anschluss an das Versuchsjahr 2012 als Broschüre für Praxis und Beratung zusammengefasst.

Ergebnis

Die Keimlänge zur Pflanzung wurde von der Lagertemperatur während der Vor-keimung positiv beeinflusst. Insbesondere bei der Sorte Nicola nahm die Keimlänge mit höherer Temperatur signifikant zu. Durch höhere Beleuchtungsstärken wurde die Keimlänge signifikant reduziert. Die Unterschiede waren bei der keimträgen Sorte Belana weniger ausgeprägt als bei der keimfreudigen Sorte Nicola. - Zusammenfassung: Niedrige Temperaturen und hohe Beleuchtungsstärken reduzierten die Keimlänge signifikant. - Die relativen Keimverluste waren bei beiden Sorten bei niedrigen Temperaturen und bei der Sorte Nicola bei niedrigen Beleuchtungsstärken signifikant am höchsten. - Zunehmende Lagertemperaturen resultierten in längeren Keimen jedoch nicht in vermehrtem Keimabbruch. - Der aus der Literatur bekannte Einfluss der Temperatur auf die Anzahl Keime je Mutterknolle und Ernteknollen je Quadratmeter konnte bislang nicht eindeutig bestätigt werden. - Die Bestandesentwicklung und z.T. auch der Knollenertrag wurde durch höhere Lagertemperaturen während der Vorkeimung gefördert.

Ergebnisbericht

 Ergebnisbericht als PDF

Ansprechpartner

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