Aktueller Inhalt:

Projekt

Einfluss verschiedener Bedachungssysteme auf die Ertragssicherheit von Öko-Erdbeeren, drittes Versuchsjahr

Projekt

Leitbetriebe ökologischer Landbau in NRW

Standort

Gartenbauzentrum Köln-Auweiler

Beschreibung

Die Erzeugung hochwertiger Erdbeeren aus dem ökologischen Anbau ist aufgrunddes großen Krankheitsdrucks und des Verzichts von Pflanzenschutzmitteln häufig mit geringeren Erträgen verbunden als im konventionellen Anbau. Eine vielversprechende Möglichkeit ist der Einsatz von Regenkappen oder geschlossenen Folientunneln. Letztere werden sehr erfolgreich im konventionellen Anbau verwendet. Daher werden in Köln-Auweiler Bedachungsversuche durchgeführt, um im ökologischen Anbau die Erträge zu verbessern und die Produktionssicherheit zu erhöhen.

Versuchsjahr

2011

Bemerkung

Zusammenfassung: Untersucht wurde der Einfluss zweier Bedachungssysteme (geschlossener Tunnel und Regenkappe) im Vergleich zum Freiland zur Erhöhung und Sicherstellung der Erträge im ökologischen Anbau. Die Erträge im geschlossenen Tunnel waren in 2009und 2010 höher als unter der Regenkappe und im Freiland und die Ausfälle im Tunnel deutlich geringer (vgl. Berichte 2009/2010). Im sehr warmen Frühjahr 2011 waren die positiven Effekte des geschlossenen Tunnels nicht gegeben, weshalb dieErträge im Freiland und vor allem unter der Regenkappe deutliche höher waren. DerGrund ist vor allem im Hitzestress der Pflanzen im geschlossenen Tunnel zu finden, welcher in normal kühleren Frühjahren nicht vorhanden ist.

Ergebnis

Das Versuchsjahr 2011 war durch ein extrem sonniges und warmes Frühjahrgekennzeichnet. Die Sonnenscheinstunden in den Monaten März, April und Mailagen deutlich über dem Durchschnitt (März: 204 h/ Ø 117 h; April: 229 h, Ø 168 h; Mai: 266 h, Ø 196 h; Angaben Flughafen Köln/Bonn). Die Temperatur war zwar nurim Monat April mit 3,6°C über dem Durchschnitt deutlich erhöht, aber die vielenSonnenscheinstunden erhöhen die Temperatur im Folientunnel und unterAbdeckvliesen eindeutig. Die Auswirkung war eine um ca. 6 Tage verfrühte Ernte imgeschlossenen Tunnel (Beginn: 26.04.2011) und eine ca. 10 Tage frühere Ernte im Freiland (Beginn: 09.05.2011). Die Ernte unter der Regenkappe war im Vergleich zu durchschnittlichen Jahren ebenfalls um ca. 10 Tage verfrüht (Beginn: 05.05.2011). Aufgrund des warmen Frühjahrs kam es im geschlossenen Tunnel bei den Pflanzen zu Hitzestresserscheinungen, was sich u.a. in einem verminderten Ertrag widerspiegelt. Dies traf vor allem auf die Sorte Clery zu, deren Topfgrünpflanzen im August 2010 von nicht optimaler Qualität waren und die sich im Freiland am ertragreichsten zeigten. Bei den drei übrigen Sorten, die eine gute Jungpflanzenentwicklung hatten, zeigte sich die positive Wirkung der Regenkappe, wo sowohl der marktfähige als auch der Gesamtertrag der Sorten zum Teil signifikant, zum Teil tendenziell am höchsten war. Die ertragsstarken Sorten Elsanta und Sonata wiesen den höchsten marktfähigen Ertrag und Gesamtertrag auf. Die Sorte Darselect hatte einen guten Ertrag, während die Sorte Clery aufgrund des beschriebenen Sachverhalts einen etwas zu niedrigen Ertrag im Vergleich aufwies. Auffallend war der geringe Anteil an Verlustware mit Ausnahme der Sorte Elsanta. Hier führten Kleinfruchtigkeit und weiche Früchte zu den großen Ausfällenvon über 25 %. Sortenbedingt traten auch hier Schwankungen innerhalb derBedachungssysteme bzw. dem Freiland auf, jedoch waren die Verluste unter derRegenkappe im Durchschnitt (Ausnahme Elsanta) am geringsten. Das Ertragsjahr 2011 war gekennzeichnet durch ein sehr warmes Frühjahr, was im geschlossenen Tunnel zu Ertragseinbußen führte. Die Regenkappe schnitt wie im Frostjahr 2010 sehr positiv ab. Unter Einbeziehung der Ergebnisse aus 2009 und 2010 lässt sich sagen, dass der Anbau von Öko-Erdbeeren in Folientunneln zu befürworten ist. Auch der Anbau von Erdbeeren unter einer Regenkappe hat sich in zwei von drei Versuchsjahren als positiv herausgestellt, was u.a. auf deren Regen- und Frostschutzwirkung zurückzuführen ist. Nun gilt es bei Interesse der Öko-Betriebe zu überprüfen, inwieweit dies in das bestehendes Anbaukonzept passt.

Ergebnisbericht

 Ergebnisbericht als PDF

Ansprechpartner

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