Bundesprogramm Ökologischer Landbau
Zentrum für Ökologischen Landbau in Köln-Auweiler
Praktiker berichten immer häufiger von Wachstums- und Ertragsdepressionen bei Körnerleguminosen. Saatgutübertragbare Krankheiten, verminderte Knöllchenent-wicklung, Nährstoffversorgung, Schädlinge und hohem Unkrautbesatz. Mögliche Ur-sachen dafür gibt es in verschiedenen Bereichen. Im nachfolgendem Versuch wer-den verschiedene Behandlungen auf ihre Wirksamkeit bei Ackerbohnen im zweiten Versuchsjahr geprüft.
Geprüft wurden verschiedene Mittel zur Knöllchenentwicklung und Pflanzengesund-heit. Der einfaktorielle Versuch beinhaltete vier Wiederholungen.
2010
Fazit: Durch eine Impfung des Saatgutes mit Knöllchenbakterien und durch Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln konnte das insgesamt gute Ertragsniveau der Ackerbohnen auf dem Standort Auweiler im Jahr 2010 noch etwas verbessert werden. Die Ergebnisse weichen zum Teil von denen des Jahres 2009 ab. Daher muss das Jahr 2011 abgewartet werden, um genauere und sichere Aussagen treffen zu können.
In diesem Jahr waren die Wachstumsbedingungen für die Ackerbohne offenbar recht optimal. Am Standort Auweiler wurde zudem bewässert, so dass auch in der heißen und trockenen Phase im Juni und Juli zur Blüte und zum Hülsenansatz genug Wasser vorhanden war. Dies führt zu guten Kornerträgen der Ackerbohne im vorliegen-den Versuch mit im Mittel 37 dt/ha. Beste Variante war wie auch im letzten Jahr die Impfung mit Radicin mit 41 dt/ha. Allerdings lag das Ertragsniveau im letzten Jahr deutlich niedriger (Mittel 26 dt/ha). Die Unterschiede in den Varianten waren vermutlich aufgrund des höheren Ertrages in 2010 statistisch nicht verschieden. Tendenziell führten auch die Pflanzenstärkungsmittel Naturalgreen und Agrostimulin+Humisol zu höheren Erträgen. Die Blattbehandlung mit Gesteinsmehl hatte in beiden Varianten gar keinen Effekt auf den Ackerbohnenertrag. Die Rohproteingehalte lagen mit im Mittel 28 % etwas unter dem Vorjahresniveau von 30 %, unterschieden sich in den Varianten aber kaum. Alle Varianten wiesen jedoch etwas höhere Proteingehalte auf als die Kontrolle v.a. bei Impfung mit Radicin und Behandlung mit Gesteinsmehl sowie die Variante mit dem Pflanzenstärkungsmittel Agrostimulin+Humisol. Mit 10 Hülsen pro Pflanze waren in diesem Jahr im Mittel deutlich mehr Hülsen als im letzten Jahr (7,7 Hülsen/Pflanze) angesetzt worden, wobei nur 7,7 Hülsen "gefüllt" waren (in 2009 nicht bonitiert). Die Varianten unterschieden sich wenig voneinander, wobei die Impfung mit Radicin die höchsten Anzahlen Hülsen aufwies. Die Wuchshöhe der Ackerbohnenpflanzen war mit 115 cm im Mittel etwas geringer als im Jahr zuvor (124 cm). Unterscheide in den Varianten traten nicht auf.