Körnerleguminosen sind neben Kleegras oder Zwischenfruchtleguminosen für den Ökolandbau in besondere Weise wichtig, da sie Luftstickstoff binden können und für nachfolgende Kulturen eine gute Vorfrucht darstellen. Darüber hinaus sind die Körner als Eiweißquelle für die Tierernährung von Bedeutung. Aufgrund der wieder steigenden Anfragen nach Sortenversuchen bei Körnerleguminosen und einigen neueren Sorten hat die LWK NRW in 2013 wieder einen Öko- Erbsensortenversuch angelegt. In der Zusammenarbeit mit den Versuchsanstellern der Ländereinrichtungen aus Niedersachsen und Hessen können im für NRW relevanten Anbaugebiet (AGB 3 "Lehmige Standorte West") grundsätzlich bei den klassischen Sortenversuchen mehrere Standorte gemeinsam verrechnet werden. Allerdings ergeben sich häufig Schwierigkeiten bei der Versuchsdurchführung, was zu stark streuenden Ergebnissen führt, so dass immer wieder der eine oder andere Standort ausfällt und nicht dargestellt werden kann. Deshalb wird im Folgenden auch das Anbaugebiet 2 (AGB 2 "Sandstandort Nord-West") dargestellt, welches in Niedersachsen und Schleswig-Holstein angesiedelt ist, um eine breitere Datenbasis zu zeigen. Auch in der Praxis ist die Ertragsunsicherheit ein Problem bei Körnerleguminosen und dürfte mit eine der Hauptursachen für den rückläufigen bzw. stagnierenden Anbauumfang sein. Die EU und die Bundesregierung wollen dies ändern, um den heimischen Anbau von Körnerleguminosen grundsätzlich zu stärken und die Abhängigkeiten v.a. von Sojaimporten zu reduzieren. Mit der Eiweißpflanzenstrategie hat die Bunderegierung einen ersten Start gemacht und Modell- und Demonstrationsprojekte für Sojabohne und Lupine auf den Weg gebracht. Hieran wird sich die LWK NRW beteiligen. Ackerbohne und Erbse sollen folgen.
Auf einem Standort in Nordrhein-Westfalen (Stommeln, lehmiger Schluff, Ackerzahl 70) wurden 2013 in einem Landessortenversuch acht verschiedene Erbsensorten (Tab. 1) auf ihre Eignung für den Anbau im ökologischen Landbau geprüft. Im AGB 3 stehen darüber hinaus zwei weitere Standorte in Hessen (Alsfeld, sandigem Lehm, AZ 55) sowie in Niedersachsen (Wiebrechtshausen, schluffiger Lehm, AZ 70-75) zur Verfügung. Im AGB 2 gibt es einen Standort in Niedersachen (Oldendorf II, sandiger Lehm, AZ 63) und zwei Standorte in Schleswig-Holstein (Johannisdorf und Futter-kamp, sandiger Lehm, AZ 65).
2013
Fazit: Bewährt Sorten für den Erbsenanbau sind Alvesta, Salamanca und KWS La Mancha.
Dr. Hof-Kautz, Claudia
Abteilung: Versuchswesen ökologischer Acker- und Feldgemüsebau
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