Auf Kurzrasenweiden wird die höchste Flächenproduktivität bei einer Wuchshöhe im Fressbereich zwischen 3 und 5 cm erzielt (Versuchsbericht 2014, S. 325). In Zeiten von geringem Zuwachs verbeißen die Kühe aber auch tiefer, teils unter 2 cm. Zum Vergleich: Bei Schnittnutzung sollte nicht unter 5 cm geschnitten werden. Ansonsten gehen die Reserven stärker verloren und der Nachwuchs wird beeinträchtigt.
2014 bis 2016 wurde in 6 Betrieben die Flächenproduktivität und die Einzelkuhleistung von Kuhweiden vor, während und nach Trockenheiten ermittelt. Festgehalten wurden in wöchentlichem Abstand: Viehbesatz, mittlere Laktationstage, Niederschlagsmenge, ermolkene Milch, Milchinhaltsstoffe (Fett-, Eiweiß-, Harnstoff- und Zellgehalt), Weidefläche, Wuchshöhe (Messung ohne Weiderest), Zufütterung (Komponenten, Menge). Bei der Berechnung der Flächenleistung, ausgedrückt in Milch pro ha und Jahr, wird die realisierte Milchleistung anteilig der Energiezufuhr aufgeteilt (Leisen et al., 2013).
2016
Der Jahresvergleich zeigt: Kurzer Verbiss bei knappem Zuwachs im Frühjahr und in Trockenheiten (bis auf 1,5 cm) hatte keinen erkennbaren nachteiligen Einfluss auf die Flächenproduktivität der Folgeperiode. Nach ausreichend Regen wurde vielmehr nach kurzer Zeit das normale Niveau innerhalb weniger Wochen erreicht. Die Einzelkuhleistung ging bei schwachem Zuwachs zurück, bei gleicher Fütterung wie vor dieser Periode erreichte sie bei besserem Zuwachs häufig auch wieder das vorhergehende Niveau, unter Beachtung des Laktationsstadiums.
Dr. Leisen, Edmund
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