Neben dem Anbau von Futterleguminosen in Hauptfruchtstellung sind Zwischen-früchte im Ökologischen Landbau eine weitere wichtige Möglichkeit zur Steigerung der betriebsinternen Stickstofffixierungsleistung und zur Verbesserung der Humus-reproduktion. Die Vermeidung von Nährstoffverlusten über Winter ist dabei ein zentraler Aspekt des Zwischenfruchtanbaus sowohl unter dem Gesichtspunkt des Gewässerschutzes als auch im Hinblick auf die Limitierung von Nährstoffimporten im ökologisch wirtschaftenden Betrieb.
In faktoriellen Feldversuchen sowie in artifiziellen Lagerungsversuchen wurden 2016 an zwei Standorten in NRW orientiert an der Methodik von Badawi et al. (2011) die Nähstoffverluste über Winter aus verschiedenen Zwischenfrüchten gemessen und die Nährstoffnachlieferung im Folgejahr untersucht. Badawi et al. schnitten den Zwischen-fruchtspross und lagerten diesen über Winter in Gitterboxen über geschlossenen Behältern, um den mit dem Regenwasser ausgewaschenen Stickstoff aufzufangen. Aus dem Stickstoff im Spross vor Winter minus N im Spross nach Winter minus die ausgewaschene Menge N bilanzierten sie die gasförmigen N-Verluste. Da davon auszugehen ist, dass bei artifizieller Lagerung in Gitterboxen die Abbaurate durch Mikroorganismen niedriger sein wird, als bei Lagerung mit Bodenkontakt, wurde in den eigenen Versuchen die Methode von Badawi et al. um den Faktor Bodenlagerung erweitert.
2017
Fazit:
Die höchste Stickstoffaufnahme in den Spross vor Winter wurde mit 120 kg N/ha bei der Sommerwicke festgestellt. Ähnlich hohe Werte wurden an einem von zwei Standorten auch bei Zottelwicke, Phacelia und Sandhafer ermittelt, am zweiten Standort waren sie jedoch bei diesen z.T. deutlich geringer.
Nach Winter wurde in mehreren Varianten nur noch ein Teil dieser Stickstoffaufnahme in den Sprossresten wiedergefunden. Besonders hoch war der Unterschied an beiden Standorten bei der Sommerwicke mit über 50 % N-Verlusten. Ähnlich gravierend waren diese auch bei Phacelia und Sandhafer.
Stumm, Christoph
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