In Zukunft sollen weniger Agrarrohstoffe im Tank landen. Das Umweltministerium (BMUV) will bis 2030 die Verwendung von Biodiesel und weiteren Biokraftsstoffen zurückzufahren, das heißt, die Beimischung von Biokraftstoffen in fossile Treibstoffe reduzieren. Die Obergrenze für Biodiesel, Bioethanol und Biogas soll ab 2023 auf 2,5 % und in den Jahren 2024 bis 2030 schrittweise auf null zurückgeführt werden. Aktuell liegt die Obergrenze noch bei 4,4 %.

Durch die Absenkung auf 2,5 % würden rund 4,2 Mio. t an Nahrungs- und Futtermitteln mehr zur Verfügung stehen, das entspricht einer Anbaufläche von 1,1 Mio. ha. Durch diese Maßnahme würde sich die knappe Versorgungslage nach Aussage des BMUV bei Nahrungs- und Futtermitteln verbessern und der Preisanstieg für Agrarrohstoffe abgebremst werden.

Biokraftstoffe werden in Deutschland durch die Treibhausgasminderungs-Quote (THG-Quote) gefördert. Sie verpflichtet die Kraftstoffanbieter zu einer prozentualen Minderung des CO2-Ausstoßes ihrer Kraftstoffe. Kompensiert werden soll der Verzicht auf Biokraftstoffe teilweise durch eine höhere Verwendung von Reststoffen, wie Altspeiseölen und tierischen Fetten. Nach Einschätzung des Deutschen Bauernverbands (DBV) führt die Begrenzung der heimischen Erzeugung von Biokraftstoffen zu einer stärkeren Abhängigkeit von fossilen Treibstoffen aus Krisenregionen. 

Heiner Wurm, Landwirtschaftskammer NRW