Eine neue Datenbank-Lösung für Saatgutlieferanten und nationale Behörden ist da. Die neue Routerdatenbank soll die Verfügbarkeit von ökologischem Saatgut für europäische Ökolandwirte erhöhen und dazu beitragen, die Transparenz des europäischen Ökosaatgutmarktes zu verbessern.
Die EU-Mitgliedsstaaten müssen gemäß EU-Verordnung eine nationale Datenbank einrichten, in der verfügbares ökologisches Saatgut gelistet ist. Sorten, die nicht in den nationalen Datenbanken gelistet sind, gelten als „nicht verfügbar" und es können Ausnahmeregelungen für Landwirte gewährt werden, um unbehandeltes konventionelles Saatgut zu verwenden. Die Europäische Kommission plant, diese Ausnahmeregelungen ab 2036 nicht mehr zuzulassen, daher muss das Angebot an ökologischem Saatgut deutlich erhöht werden und es müssen mehr Angebote in den nationalen Datenbanken eingestellt sein. Saatgutunternehmen, die in anderen Mitgliedsstaaten anbieten wollen, sehen sich oft mit einem hohen Verwaltungsaufwand und Sprachbarrieren konfrontiert, wenn sie ihr Angebot in die verschiedenen nationalen Datenbanken einstellen wollen.
Im Rahmen des von Horizon 2020 geförderten Projekts Liveseed hat das FiBL Deutschland daher die EU-weite Routerdatenbank entwickelt. „Die Routerdatenbank wird es ermöglichen, Saatgutangebote von einem einzigen Login aus in die nationalen Datenbanken verschiedener Länder einzustellen. Landwirte in ganz Europa werden in ihren nationalen Datenbanken wiederum Zugang zu einem breiteren Sortiment an ökologischem Saatgut haben. Benutzerhandbücher für Saatgutanbieter und nationale Behörden sind in Englisch verfügbar und werden in mehrere europäische Sprachen übersetzt", so Xenia Gatzert, Bereichsleiterin für Nachhaltige Landbausysteme am FiBL, die an der Entwicklung beteiligt war.
Die Routerdatenbank ist offen für alle Interessierten und bietet Informationen über:
Mehr Infos gibt es unter www.seeds4organic.eu sowie über online-Schulungen zu der neuen Datenbank bei hat Xenia Glatzert per Email: Xenia.Gatzert@fibl.org.
FiBL/IFOAM EU