Aktueller Inhalt:

Feldhygiene und doppelte Zwischenfrucht

07.08.2023

Die unbeständige Witterung mit längeren Niederschlagsabschnitten ermöglicht nach der Ernte im August gute Bedingungen für eine Bodenbearbeitung zur Feldhygiene und zur erfolgreichen Aussaat von Zwischenfrüchten.

Das standardmäßige flache Grubbern der Getreidestoppel mit Gänsefußscharen ermöglicht ein schnelles Auflaufen von Ausfallgetreide und Beikräutern, womit eine stärkerer Beikräuterdruck erfolgreich reduziert werden kann.

Besondere Aufmerksamkeit ist bei einem stärkeren Ackerwuchsschwanzbesatz angeraten: Ackerfuchsschwanzsamen braucht zur Aufhebung der Keimruhe einen längeren Lichtreiz, daher sollte man solche Flächen nur sehr flach bearbeiten, damit der Samen nicht verschüttet wird. Noch besser ist der Einsatz eines Strohstriegels, der ohne Bodeneingriff arbeitet. Folgt eine Winterung, so kann im Herbst - je nach Witterung - eine weitere Maßnahme zur Reduzierung der Ackerfuchsschwanzsamen mit Anlage eines falschen Saatbetts vor der eigentlichen Aussaat des Wintergetreides durchgeführt werden.

Starker Besatz

Bei einem stärkeren Ackerfuchsschwanzbesatz sollten drei Dinge beachtet werden, worauf der Ackerfuchsschwanz besonders empfindlich reagiert:

  • Trockenheit: besondere Herausforderung zur Bearbeitung der Flächen für eine schnelles abtrocknen und gleichzeitig Vermeidung von Bodenverdichtungen
  • Konkurrenzdruck: spätere Saattermine für die Aussaat von Getreide wählen und eher höhere Aussaatstärken
  • Anbau von Sommergetreide: Das Sommergetreide ist eine gute Konkurrenzfrucht zu Ackerfuchsschwanz, der damit erfolgreich unterdrückt wird.
Doppelte Zwischenfrucht

Ist eine frühe Aussaat der Zwischenfrucht Ende Juli/Anfang August möglich, kann auch das Anbauverfahren „doppelte Zwischenfrucht“ zur Humusregeneration genutzt werden. Hierzu eignen sich die Sommerzwischenfruchtarten zur Aussaatzeit bis Ende August gut. Die erste Zwischenfrucht sollte mindestens sechs Wochen wachsen und ab Mitte September zur Rotte durch flaches Einarbeiten gebracht werden. Nachfolgend wird die zweite winterharte Zwischenfrucht mit Grünroggen und zum Beispiel Pannonischer Wicke eingesät.

Statt der zweiten Zwischenfrucht könnte die frühe Sommerzwischenfrucht auch vor der Aussaat von Wintergetreide genutzt und über Sommerleguminosen in der Mischung das Stickstoffangebot für die Winterung verbessert werden.

Oder die zweite winterharte Zwischenfrucht, wie Wickroggen, könnte im Frühjahr, falls eine späte Sommerung folgt, als GPS für die Biogaserzeugung verwendet werden. Bei einer frühen Sommerung ab März ist, je nach Winterausgang, eine vorherige Zerkleinerung oder oberflächige Einarbeitung notwendig.


Franz-Theo Lintzen,

Landwirtschaftskammer NRW

Weitere Informationen

Abonnieren Sie den Ökolandbau NRW-Newsletter





Die obenstehende Einwilligungserklärung kann jederzeit formlos gegenüber dem Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Stadttor 1, 40219 Düsseldorf, (E-Mail: Poststelle@mlv.nrw.de) widerrufen werden: Die von Ihnen auf dieser Seite angegebenen personenbezogenen Daten (zum Beispiel Name, E-Mail-Adresse, Anschrift usw.) werden vertraulich und nur zur Versendung der von Ihnen abonnierten Newsletter des Ministeriums per E-Mail verwendet. Ihre Daten werden ausschließlich auf dem Server des Landesbetriebs Information und Technik NRW gespeichert. Das Abonnement kann von Ihnen auf dieser Seite jederzeit mit sofortiger Wirkung beendet werden. Ihre Daten werden dann unverzüglich gelöscht.