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Mehr Schweine pro Halter

08.01.2024

Die vom Landesbetrieb IT.NRW durchgeführte repräsentative Erhebung beinhaltet für November 2023 vorläufige gerundete Zahlen, bei denen Tierbestände mit mindestens 50 Schweinen oder zehn Zuchtsauen berücksichtigt wurden.

Im Vergleich zur Frühjahrszählung wurden Ende 2023 in Nordrhein-Westfalen 70 Schweinehalter weniger gezählt. Innerhalb von fünf Jahren gab fast ein Viertel der nordrhein-westfälischen Schweinehalter auf, in den letzten zehn Jahren war es eine Abnahme um 35 %. Von November 2020 bis zum Mai 2023 sahen rund 1 000 Betriebe mit vorwiegend unterdurchschnittlichen Schweinebeständen keine Perspektive mehr und stiegen aus. Möglicherweise führten oftmals desolate Preisnotierungen für Ferkel und Mastschweine sowie eine angespannte finanzielle Situation zur Aufgabe. Mit dieser Strukturentwicklung nahm die Zahl der Schweine und Zuchtsauen je Halter nochmals auf höhere Durchschnittsbestände zu. Die letzten fünf Jahre führten zu einem Strukturwandel in der hiesigen Schweinehaltung.

Bestand wächst auf 5,84 Mio. Tiere

Die jüngste Viehzählung ergab für NRW einen Schweinebestand von 5,84 Mio. Tieren, der innerhalb eines halben Jahres um 2,3 % oder 133 700 Tiere zunahm. Der Zuwachs an Tieren wurde fast ausschließlich in bestehenden Ställen gehalten, da Neubaumaßnahmen zur Erweiterung der Stallkapazitäten kaum umgesetzt wurden. Sieht man sich die Veränderungen von Mai bis November 2023 näher an, ist die Zunahme mit rund 20 000 Zuchtsauen und 117 000 Ferkeln vorwiegend auf die Veränderungen in der Ferkelerzeugung zurückzuführen. Denn die Zunahme bei den Jungschweinen unter 50 kg und die Abnahme bei den Mastschweinen über 50 kg hielten sich mit einem Plus von 3 800 Tieren in etwa die Waage.

Warum wieder mehr Schweine?

In den Wirtschaftsjahren 20/21 und 21/22 mussten die Schweinehalter aufgrund des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest und coronabedingten Handels- und Schlachteinschränkungen sehr niedrige Erzeugerpreise hinnehmen. Massive finanzielle Engpässe zwangen viele Höfe zur Abstockung der Tierbestände. Da das Geld fehlte, verzichteten viele Ferkelerzeuger auf die erforderliche Remontierung von Altsauen. Dies ergab zusammen mit dem Ausstieg von 100 Sauenhaltern von November 2022 bis zum Frühjahr 2023 eine historisch niedrige Zahl von 314 600 Zuchtsauen im Mai 2023.

2023 führten positive Impulse am Schweinemarkt zur verbesserten finanziellen Situation in der Ferkelerzeugung. Es erfolgte ein vermehrter Zukauf von Jungsauen und die Stallplätze wurden wieder voll belegt. Am Stichtag 3. November 2023 meldete IT. NRW eine leichte Zunahme auf 1 330 Sauenhalter in NRW. Bei dieser Zahl gilt es zu berücksichtigen, dass es sich um eine repräsentative, vorläufige Zählung mit gerundeten Zahlen handelt. Möglicherweise fällt das Plus von 30 Sauenhaltern in der Realität etwas kleiner aus und sollte als Stabilisierung und nicht als eine Zunahme der Sauenhalter gewertet werden. Es ist vielmehr denkbar, dass für einige Tierhalter die Pacht eines aufgegebenen Stalles in der näheren Umgebung in Frage kam. Diese neuen Einheiten zählen in der Erhebung oftmals als weiterer Betrieb.

Die deutlich höhere Anzahl an Ferkeln ist unter anderem auf die im Vergleich zum Frühjahr 2023 gestiegene Anzahl an Zuchtsauen zurückzuführen. Weiterhin ist denkbar, dass in den verbleibenden Betrieben höhere biologische Leistungen als in den zurückliegenden Jahren erzielt wurden.


Jürgen Boerman, Ute Bodin,

Landwirtschaftskammer NRW

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