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Produktionswert bleibt konstant

11.01.2024

Nach vorläufigen Berechnungen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) bleibt der Produktionswert der deutschen Landwirtschaft im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant. Die pflanzliche Produktion erreicht einen Wert von 37,3 Mrd. € (+1,4 %), während die Tierproduktion auf 35,3 Mrd. € (-0,8 %) geschätzt wird.

Die Wetterbedingungen im Jahr 2023 wirkten sich negativ auf die Ernte vieler Getreidearten aus. Zudem beeinflusste der niedrige Weltmarktpreis den Preis für Getreide in Deutschland. Der weiter abnehmende Schweinebestand sorgte für Preissteigerungen und damit für einen steigenden Produktionswert. Bei den Rindern hingegen führte der sinkende Tierbestand auch für einen leicht abnehmenden Produktionswert. Niedrigere Energiepreise sorgten für sinkende Preise bei Dünge- und Mischfuttermitteln.

Pflanzliche Erzeugung

Nach vorläufigen Berechnungen erreicht der Produktionswert für pflanzliche Erzeugung insgesamt 37,3 Mrd. € – eine Steigerung um 1,4 % gegenüber dem Vorjahr.

  • Die Ernte der Getreidekulturen insgesamt sank um zwei % unter das Niveau des vergangenen Jahres. Während bei Hafer (-41 %) und Gerste (-28 %) die Erträge einbrachen, konnte nur der Körnermais mit einem höheren Ertrag aufwarten (+23 %); Roggen und Triticale werden mit leicht geringeren oder stabilen Erträgen geschätzt (Weizen: -6 %). Ein Preisabfall von 15 bis 35 % wurde bei allen Getreidearten beobachtet (Weizen -30 %). Folglich sank der Produktionswert von Getreide um 48 % auf 8,7 Mrd. €.
  • Die Ölsaaten erreichten einen Produktionswert von 1,9 Mrd. € (-58 %). Die Steigerungen in den Erntemengen bewegten sich von knapp einem % bei Raps und Rübsen über zwei % bei Sojabohnen auf vier % bei Sonnenblumenkernen. Die erzielten Preise bei Raps und Rübsen nahmen um 38 % ab, bei Sojabohnen um 25 % und bei Sonnenblumenkernen um 47 %.
  • Bei Futterpflanzen stieg der Produktionswert um 30,4 % auf 5,5 Mrd. € im Vergleich zu 2022. Bei den meisten Futterpflanzen wie Gras- und Maissilage wuchsen die Erträge um rund drei bis 16 % an. Die erzielten Preise stiegen um drei (Heu) bis 47 % (Maissilage).
  • In der Gemüseproduktion nahmen 2023 die Preise insgesamt um fünf bis 28 % (Ausnahme Blumenkohl: +60 %) zu, während die Erntemenge im Durchschnitt auf Vorjahresniveau blieb. Der erwirtschaftete Produktionswert stieg um fast ein Viertel auf 5,8 Mrd. €.
  • Die Erntemenge von Kartoffeln bewegt sich mit 9,8 Mio. t auf Vorjahresniveau. Die um die Hälfte höheren Preise führten zu einem Produktionswert von 4,7 Mrd. € (+35 %). Speisekartoffeln erzielten 5 % mehr Ertrag als 2022. Die Ernte von Industriekartoffeln hingegen sank um 13 %.

Nach vorläufigen Berechnungen lag der Produktionswert im Obstanbau 7 % unter dem Vorjahresniveau. Der um 18 % verringerte Apfelertrag beeinflusste den Produktionswert stark und konnte durch das Plus von 14 % bei den Birnen nicht aufgefangen werden. Die Apfelpreise lagen auf Vorjahresniveau, während die Birnenpreise um elf % zulegten. Der Produktionswert bei Obst insgesamt belief sich auf eine Milliarde €.

Tierische Erzeugung
  • Der Produktionswert für Tiere und tierische Erzeugnisse kommt insgesamt auf 35 Mrd. €; davon entfallen 18 Mrd. auf die Tierproduktion (+7 %) und 17 Mrd. (-10 %) auf tierische Erzeugnisse.
  • Bei Rindern sank der Produktionswert um fünf % im Vergleich zu 2022 und erzielte 4,5 Mrd. €. Der Erlöspreis für Rinder beträgt 4.316 € pro Tonne (-7 %) und für Kälber 4.666 € pro Tonne (+7 %).
  • Bei Schweinen liegt der Produktionswert nach vorläufigen Berechnungen bei 8,9 Mrd. € (+15 %). Die bereits hohen Preise im vergangenen Jahr stiegen 2023 weiter auf 2.273 € pro Tonne (+20 %). Das Angebot an Tieren ist hingegen erneut um fünf % gesunken.
  • Für Geflügel insgesamt wurde ein Produktionswert von 3,4 Mrd. € errechnet (+2 %). Bei allen Geflügelarten waren leicht sinkende Preise zu beobachten mit Ausnahme bei Puten (+9 %).
  • Der Produktionswert bei Milch wird auf 14,5 Mrd. € geschätzt – dies entspricht einem Abfall von 15,5 %. Der berechnete Erlöspreis liegt bei 44 Cent pro Kilogramm (2022: 50,9 Cent). Die gelieferten Milchmengen bleiben knapp über dem Vorjahresniveau.
  • Um 21 % nahm der Produktionswert für Eier erneut zu und erzielte 2,1 Mrd. €, was eine Verdopplung innerhalb von zwei Jahren bedeutet. Der Preis wuchs um 28 % auf 2.402 € pro Tonne, während die erzeugte Menge fast auf Vorjahresniveau bleibt.
Hintergrund und weitere Informationen

Es wurden die Mengen- und Preisangaben aus den verschiedenen Erhebungen von Januar bis September oder Oktober 2023 berücksichtigt. Die fehlenden Werte wurden basierend auf den Vorjahresdaten geschätzt. Eine zweite Schätzung der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung erfolgt im März 2024. Weitere ausführliche Informationen und Daten unter www.bmel-statistik.de/lgr.


BLE

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