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PV-Anlagen mieten?

22.11.2023

Nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine und den damit verbundenen Energiepreissteigerungen ist das Interesse an Photovoltaikanlagen von Privatpersonen und Unternehmen hoch. Gleichzeitig sind auch die Preise für solche Anlagen gestiegen. Kommt daher die Miete einer PV-Anlage infrage?

Der Gedanke, mit dem Strom vom eigenen Dach sowohl die Kosten für den Strombezug zu senken und gleichzeitig unabhängiger vom Stromversorger zu werden als auch einen aktiven Beitrag zur Energiewende zu leisten, ist für viele die Triebfeder für das Interesse an der Installation einer PV-Anlage.

Die erhöhte Nachfrage im vergangenen Jahr hat allerdings zu einem merklichen Anstieg der Anlagenpreise geführt. In dem Zuge wurden von den Anbietern verstärkt Mietmodelle für PV-Anlagen beworben. Das Prinzip ist vergleichsweise einfach: Gegen eine meist monatliche Gebühr wird die Anlage auf dem eigenen Dach installiert, der Strom kann in der Regel vor Ort verbraucht werden und reduziert so die Rechnung des Stromversorgers. Zusätzlich wird vom Netzbetreiber eine Vergütung für den nicht verbrauchten und eingespeisten Strom gezahlt. Laufende Kosten für beispielsweise Versicherung und Wartung sind üblicherweise mit der monatlichen Gebühr abgegolten, sodass das Mietmodell für den Mieter neben der Mietzahlung kaum zusätzliche Anforderungen mit sich bringt. Eine Anlagenmiete ist daher vergleichsweise einfach.

Solarpaket I

Aktuell berät sich die Bundesregierung über das Solarpaket I. Dieses sieht in einem Entwurf verschiedene Vereinfachungen in der Bürokratie von Photovoltaikanlagen vor. Anpassungen der Vergütungsstrukturen für Dachanlagen sind dagegen nicht vorgesehen. Da es sich jedoch noch um einen Gesetzesentwurf handelt, sind weitere Anpassungen des Gesetzes wahrscheinlich.

Wirtschaftlichkeit beachten

Trotz dieser Einfachheit ist es wichtig, die Angebote genau zu lesen und die Wirtschaftlichkeit dahinter nachzuvollziehen. In der Regel ist das Mieten einer Anlage über die Lebensdauer der Anlage deutlich teurer als die Installation in Eigenregie - auch bei Vollfinanzierung zu aktuellen Zinskonditionen. In vielen Fällen ergibt sich für den Mieter einer Anlage über den Mietzeitraum kein wirtschaftlicher Vorteil gegenüber dem Kauf. Die Anbieter von Mietlösungen verwenden jedoch in einer Wirtschaftlichkeitsprognose gerne Strompreise von über 40 ct/kWh, die gleichzeitig mit einer Strompreissteigerung von über 3 % über 20 Jahre versehen sind. Dies würde in 20 Jahren zu Strompreisen von über 70 ct/kWh führen, wodurch sich die Verpachtung in der Regel rechnet. Der aktuelle Strommarkt lässt diese Entwicklung allerdings nicht erwarten.


Nils Seidel,

Landwirtschaftskammer NRW

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