Mais ist eine Pflanze, die aufgrund ihres geringen Gehaltes an Rohprotein und anderer puffernder Substanzen im Allgemeinen sehr gut und einfach siliert. Aufgrund der sehr guten Silierbarkeit ist Silomais deutlich gefährdeter, von Nacherwärmung betroffen zu werden. Um dieses Risiko zu minimieren, sind neben den Faktoren der guten fachlichen Praxis, wie dem Realisieren von 2,5 m Vorschub pro Woche und einer Verdichtung von mehr als 250 kg TM/m³, Siliermittel zu wählen, die die aerobe Stabilität verbessern.
Derartige Mittel lassen sich in biologische und chemische Siliermittel unterteilen.
Wichtig ist eine unabhängig vom eingesetzten Produkt ausreichend lange Lagerdauer bis zum Öffnen der Silomiete. Hier sollte eine Zeitspanne von mindestens sieben Wochen eingehalten werden. Beim Einsatz fertig konfektionierter chemischer Produkte ist deren empfohlene Aufwandmenge von 3 bis 5 l/t FM im Vorfeld dem Dienstleister mitzuteilen, um sicherzustellen, dass die vorhandene Dosiertechnik die benötigten Mengen auch applizieren kann.
Die homogene Verteilung aller Produkte ist von elementarer Bedeutung, da jedes Siliermittel nur dort sicher wirken kann, wo es auch hingelangt. Bei der jeglicher Verwendung von chemischen Siliermitteln ist darauf zu achten, dass die Verwendung von Konservierungsstoffen nach der Futtermittelhygiene-Verordnung (EG) Nr. 183/2005 geregelt ist. Der Einsatz der chemischen Mittel ist zu dokumentieren.
Einen Überblick über die DLG geprüften Siliermittel zur Verbesserung der aeroben Stabilität von Silagen zur Vieh-Fütterung finden Sie in der Übersicht.
Dr. Klaus Hünting,
Landwirtschaftskammer NRW
Ergebnisse der Beprobungen aus der letzten Woche zeigen, dass zumindest in frühen Beständen die CCM-Ernte anlaufen kann. Die oftmals noch vitalen Bestände lassen vorerst eine gute Standfestigkeit erwarten, sofern einzelne Pflanzen nicht auf Grund von Zünslerfraß zusammenbrechen.
Neben der Standfestigkeit muss aktuell aber unbedingt auch die Kolbengesundheit im Auge behalten werden. Die feuchten Bedingungen zur und nach der Blüte könnten entsprechenden Pilzbefall durchaus begünstigt haben. In den Sortenversuchen der Landwirtschaftskammer NRW in Greven und am Standort Milte, Kreis Warendorf, ist erster Befall, zumeist ausgehend von der Kolbenspitze, zu beobachten. Ob auch schon überhöhte Toxingehalte vorliegen, wird aktuell noch untersucht. Sofern Befall zu finden ist, gilt es, so schnell wie möglich zu dreschen, um dem Pilz weitere Zeit für die Toxinbildung zu nehmen. Da die Spindel regelmäßig stärker befallen ist, sollte diese bei Befall immer komplett auf der Fläche bleiben. Die Konservierung oder Trocknung muss umgehend erfolgen.
Norbert Erhardt, Landwirtschaftskammer NRW