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Jetzt muss die Finanzierung des Umbaus angepackt werden

10.03.2021

BÖLW zur Machbarkeits-Studie zum Umbau der Tierhaltung

Am 2. März wurden die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zum Konzept des Kompetenznetzwerkes Nutztierhaltung (Borchert-Kommission) zum Umbau der Tierhaltung in Deutschland bekannt. Sie wurde vom Agrarministerium beauftragt. Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) formuliert die Erwartungen der Bio-Branche:

"Der Umbau der Tierhaltung ist eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben, die der Landwirtschaft in Deutschland gestellt sind. Schon 2015 hat der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik des Agrarministeriums dazu einen Bericht vorgelegt. Er hat vorgerechnet, dass eine Tierhaltung, die sowohl die artgemäßen Bedürfnisse der Nutztiere respektiert, als auch die gesellschaftlichen Erwartungen an einen ethisch vertretbaren Umgang mit den Tieren, vier Milliarden Euro an zusätzlichen Kosten braucht.

Diese Mehrkosten müssen durch einen Aufschlag auf Fleisch, Milch und Eier an der Ladenkasse von all denen getragen werden, die diese Produkte kaufen. Aus dem Geld dieser Tierwohlabgabe können dann die Mehrkosten einer besseren Tierhaltung für die Tierhalter ausgeglichen werden.

Das Gutachten zeigt, dass die Finanzierung über eine mengenbezogene Abgabe möglich ist. Dieser Weg ist der Richtige. Eine prozentuale Abgabe durch eine höhere Mehrwertsteuer, die ebenfalls diskutiert wird, wäre hingegen kontraproduktiv, weil dadurch der höchste Aufschlag genau auf die Produkte erhoben würde, die bereits hohen Tierhaltungsstandards entsprechen. Vor allem würden Bio-Produkte so besonders belastet. In Bio-Betrieben haben schon heute die Tiere den größten Bewegungsraum, können auf Stroh liegen, haben Zugang zum Außenbereich mit frischer Luft, Sonnenlicht und Klimareizen – so wie es ihren artgemäßen Bedürfnissen entspricht. Zusätzlich umfasst Tierschutz bei Bio auch noch Libelle, Rebhuhn und Feldhase. Denn durch den ökologischen Anbau des Futters wird die Umwelt entlastet, durch die Flächenbindung das Grundwasser und durch restriktiven Medikamenteneinsatz die Gesundheit von Mensch und Umwelt.

Wird das Borchert-Konzept umgesetzt, kann es in der Breite den tierhaltenden Betrieben ermöglichen, sich wenigstens im Bereich der Haltungsbedingungen in Richtung der Bio-Standards zu verändern und es kann helfen bei Fragen wie Schlachtung und Transport für alle Haltungsarten Verbesserungen durchsetzen. Deshalb unterstützen wir diesen Ansatz."

Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW)

 

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