Nicht jeder Winter ist so mild wie 2019/20. Bei stärkeren Kahlfrösten im Winter oder Spätfrösten nach Vegetationsbeginn können junge Pflanzen auswintern. Luzerne ist dabei empfindlicher als Rotklee. Der Rotklee im Bild, im August in Grünland gesät und dann auch aufgelaufen, hat den Winter überlebt. Die Nachsaat Ende September (vorher war es auf dem Standort zu trocken) ist ausgewintert. Vergleichbare Bestände mit Rotklee, teils auch mit Luzerne, hatten den vorhergehenden Winter überlebt.

Aber genau hinschauen: Konnte die Nach- oder Untersaat überhaupt Fuß fassen? In diesem Bild liegen die Körner auf verschlämmtem Boden oben auf. Kommt man zur richtigen Zeit, dann sieht man Wurzeln über den Boden wachsen, auf der Suche nach einer Ritze im Boden. Kein Wunder, wenn hier viel vertrocknet oder nach spätem Auflauf auswintert. Saatgut deshalb drillen oder zumindest einstriegeln und ganz wichtig: Zuletzt anwalzen.

Dr. Edmund Leisen, Sebastian Glowacki,

Landwirtschaftskammer NRW