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Verzettelter Auflauf bei Kartoffeln

21.06.2021

Zurzeit ist Vorsicht geboten: Im konventionellen Kartoffel-Anbau laufen die Kartoffeln auf vielen Flächen sehr verzettelt auf, teilweise mit bis zu fünf Wochen Unterschied in einem Bestand. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Durch das nasse Frühjahr wurde später gepflanzt. Teilweise hatte das Pflanzgut schon zu lange Keime, unter anderem auch, weil es bis zur Auspflanzung in Jutesäcken oder Big Bags gelagert wurde - das ist keine optimale Lagerung! Die Keime brachen dann beim Pflanzen ab, wodurch sich der Auflauf und die Pflanzenentwicklung verzögerte.

Durch die über Wochen anhaltenden zu kalten Temperaturen und den daraus resultierenden sehr langsamen Auflauf schädigten Rhizoctonia und Fusarium die Kartoffeln auf vielen Flächen deutlich. Die Pflanzen konnten den Erregern nicht davonwachsen. In Ökobeständen stehen im Allgemeinen etwas weniger Krautfäule-anfällige Sorten.

Weiterhin förderten die Starkniederschläge die freilebenden Nematoden im Boden, wodurch das Wurzelwerk der Kartoffeln auf einigen Flächen nachhaltig geschädigt wurde.


Mit den steigenden Temperaturen zeigt sich nun vermehrt Schwarzbeinigkeit. Teilweise sterben schon die auflaufenden Pflanzen ab, das heißt, an den Stängeln können sich die typischen Schwarzbeinigkeitssymptome erst gar nicht entwickeln.

Schwarzbeinigkeit, Rhizoctonia und Fusarium spielen auch im Ökokartoffelanbau eine große Rolle. Allerdings werden Blattdünger und Biostimulanzien sowie die Beregnung als Gegenmaßnahmen hier nicht in so großem Maßstab eingesetzt wie im konventionellen Kartoffelanbau.


All diese Ursachen können zu sehr ungleichmäßigen Sortierungen beim Erntegut führen. Auf Schlägen mit wilden Stolonen wird die Sortierung zusätzlich negativ beeinflusst.

Dr. Marianne Benker,

Landwirtschaftskammer NRW

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