Der Anstieg der Verbraucherpreise trifft die Verbraucher/innen in NRW besonders hart. Die Statistikbehörde IT NRW hat für April 2022 eine Inflationsrate für NRW in Höhe von 7,7 % im Jahresvergleich ausgewiesen (Bundesschnitt: 7,4 %).
Die Spritpreise stiegen im Vergleich zu April 2021 um 37,4 %. Gas verteuerte sich in NRW um rund 34 %. Bundesweit legten die Preise für Energie im April um 35,2 % zu, eine Abschwächung des Zuwachses gegenüber März (39,5 %). Aber auch bei Lebensmitteln hält die deutliche Steigerung an. Speiseöle und Speisefette waren in NRW im April um 27 % teurer. Bundesweit wurden Obst, Gemüse, Fleisch und Getränke um 8,5 % teurer, nach 6,2 % im März. Mit der erneuten Beschleunigung der Inflation wächst der Druck auf die Europäische Zentralbank, das heißt, eine Leitzinserhöhung wird schneller als erwartet kommen. Dies hat Auswirkungen auf die Investitionsbereitschaft der Verbraucher/innen und Unternehmer/innen. Besonders der Immobiliensektor wird betroffen sein.
Hinzu kommen die Forderungen der Gewerkschaften. Experten befürchten eine Lohn-Preis-Spirale, weil Unternehmen angesichts steigender Löhne die Preise für ihre produzierten Produkte auch deutlich anheben werden. Die IG Metall fordert aktuell + 8,2 % mehr Lohn.
Heiner Wurm,
Landwirtschaftskammer NRW