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Weniger Schwanzbeißen bei Schweinen

03.01.2023

Die wichtigsten Maßnahmen, um Kannibalismus zu begegnen:

  • Beschäftigungsmaterial: Eine Kette mit Holzklotz oder ein einzelner Baumwollstrick reichen nicht aus, wenn Schwanzbeißen beginnt. Geben Sie in betroffene Buchten zusätzlich organisches Material, wie Weichholzäste, Tannenäste, Maispflanzen, Stroh, Heu, Luzerne, Zuckerrüben, saubere Pappkartons. Erneuern Sie das Material, wenn es schnell aufgebraucht wird und wechseln es nach zwei bis drei Tagen gegen etwas Anderes aus.
  • Sonnenlicht: Im Winter steht die Sonne relativ tief und scheint durch die Fenster weit in die Abteile hinein. Sind dann zusätzlich auch noch die Temperaturen für die Jahreszeit ungewohnt hoch, kann das Stress für die Tiere bedeuten. Eine Beschattung von außen kann hier Abhilfe schaffen.
  • Fütterung: Tritt Schwanzbeißen in vielen Buchten/im ganzen Stall auf, sollte das Futter auf Mischfehler abgeklopft werden. Fehlen zum Beispiel Mineralstoffe oder Eiweißkomponenten ganz oder teilweise, ist Kannibalismus vorprogrammiert. Denken Sie dabei auch daran, dass Eiweißgehalte im Getreide von Jahr zu Jahr deutlich schwanken können. Da hilft eine Futteruntersuchung. Falls bereits Kannibalismus auftritt, kann ein Zusatz von Viehsalz (0,5 % im Trockenfutter) das Beißgeschehen abmildern. Wenn die Tiere sehr aggressiv sind, hat ein Zusatz von Magnesium eine beruhigende Wirkung. Die Wirkung von Magnesiumfumarat ist noch einmal deutlich stärker als die von Magnesiumoxid.
  • Auch Zugluft oder stark schwankende Temperaturen sind Stress für Schweine - überprüfen Sie die Luftführung im Abteil mit ihrem Lüftungsberater.
  • Tiere mit deutlichen Bissverletzungen müssen mit einem Antibiotikum behandelt werden, um aufsteigende Infektionen zu verhindern.
  • Nicht selten geht das Schwanzbeißgeschehen in einer Bucht von einem einzelnen Tier aus. Wer sich Zeit nimmt für die Tierbeobachtung und diesen Beißer erkennt und aus der Gruppe entfernt, der löst das Problem am sichersten.

Dr. Theodor Schulze-Horsel,

Schweinegesundheitsdienst NRW

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