Digitalisierung, Landwirtschaft 4.0 und Smart Farming sind in den letzten Jahren feste Bestandteile des landwirtschaftlichen Alltags geworden. In der modernen Landwirtschaft unterstützen automatische und digitale Technologien landwirtschaftliche Betriebe dabei, die umfangreichen Aspekte des Tier- und Umweltschutzes umzusetzen, hohe Prozess- und Produktqualitäten sicherzustellen und ressourcenschonend zu wirtschaften.
Trotz der vielen Vorteile gibt es in der praktischen Umsetzung nach wie vor ungenutzte Reserven, zum Beispiel eine unzureichende Nutzung der Vielzahl an Daten oder fehlende Schnittstellen zwischen den eingesetzten Systemen. Mit dem Zentrum für Digitalisierung steht auf Haus Düsse eine Anlaufstelle zur Verfügung, die Landwirtinnen und Landwirten die Möglichkeit bietet, ihre Digital- und Datenkompetenz zu erweitern und sich über den betriebsindividuellen Einsatz von Assistenzsystemen und digitaler Technik in der Innen- und Außenwirtschaft zu informieren.
In der Tierhaltung spielen die Aspekte des Tierschutzes und der Reduzierung von Umweltwirkungen eine große Rolle. In der Außenwirtschaft kommt dem reduzierten Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln durch intelligente Steuerung der Ausbringungstechniken eine wichtige Bedeutung zu. Für komplexe betriebliche Entscheidungen kommt dem Einsatz von Assistenz- und Sensorsystemen zukünftig eine immer wichtiger werdende Rolle zu. Ebenso unterstützten digitale Technologien die automatische Dokumentation für innerbetriebliche und verpflichtende Auswertungen.
Um Praktiker und Auszubildende optimal auf die zukünftigen Anforderungen vorzubereiten, nimmt die Digitalisierung auch in der Aus- und Weiterbildung einen festen Platz ein. So kommen immer häufiger digital- und simulationsgestützte Lehreinheiten wie zum Beispiel Virtual-Reality-Anwendungen zum Einsatz.
Kathrin Thiemann, Landwirtschaftskammer NRW