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"Bio ohne Tiere geht nicht!"

07.01.2022

Bio „boomt" - das gilt umso mehr für Bio-Geflügelfleisch. Das macht die dynamische Entwicklung der Biofino GmbH & Co. KG mit Sitz in Emstek im Kreis Cloppenburg deutlich, die als Spezialist für die Bio-Geflügelfleischvermarktung in Deutschland Maßstäbe setzt. Dabei baut das Unternehmen auf sein seit über 20 Jahren verlässliches Biokonzept entlang der Wertschöpfungskette, wozu auch die enge Partnerschaft mit den Landwirten gehört.

„Bio macht Spaß!“ So schlicht und ergreifend bringen Dr. Jürgen Tölke und Steffi Ropel ihr Engagement für und bei Biofino auf den Punkt. Jürgen Tölke ist seit 2013 Geschäftsführer des niedersächsischen Bio-Frischfleischverarbeiters, Steffi Ropel betreut seit 2020 die Landwirte und ist unter anderem verantwortlich für die Lebendtierplanung. Und beide haben sie den direkten Vergleich: Jürgen Tölke war vor seiner Zeit bei Biofino in verschiedenen Unternehmen der konventionellen Lebensmittelerzeugung tätig, Steffi Ropel kann rund 25 Jahre Erfahrung in der konventionellen Geflügelfleischindustrie vorweisen. Beide sind heute „100 % Bio“, genau wie Biofino. „Von Anfang an, also seit der Gründung im Jahr 2000, ist Biofino zu 100 % biozertifiziert, gehört dem Naturlandverband an und betreibt die Biogeflügelverarbeitung und -vermarktung nicht nur als Sparte nebenbei. Vergleichbare Strukturen einer nahtlosen Wertschöpfungskette, vom Elterntier bis zum Verbraucher, gibt es so in der deutschen Biogeflügelerzeugung nicht“, meint Dr. Tölke. Vermutlich ist Biofino auch deshalb Marktführer für Bio-Frischgeflügel in Deutschland.  

Lückenlose Prozessketten

Bio-Hähnchen gibt es nicht, wie es bei Schweinen schon eher üblich ist, auf dem freien Markt zu kaufen. Vielmehr sind die Geflügelhalter vertraglich an Biofino als Abnehmer gebunden. Und das ist auch gut so, denn so können die Abläufe aufeinander abgestimmt  und die Bio-Qualität in der Wertschöpfungskette für die Erzeugung des Biogeflügels sichergestellt werden. „Unsere Prozesskette startet bei den Bio-Hähnchen seit 2011 auch mit der eigenen Bio-Elterntierhaltung zur Brutei-Erzeugung. Wir haben dazu eine eigene Bio-Brüterei, von der die Jungtiere an die landwirtschaftlichen Betriebe weitergegeben werden. Diese betreiben dann Aufzucht und Mast - übrigens mit Futter aus der Mühle GS Bio, die ebenfalls bei Cloppenburg angesiedelt und Naturland zertifiziert ist“, erklärt Steffi Ropel die ersten Glieder in der Kette.

Die Biohöfe - 50 Hähnchen- und 15 Putenmastbetriebe -  liegen schwerpunktmäßig im Nordwesten Deutschlands im Umkreis von gut 250 km um den Unternehmensstandort in Emstek verteilt, sprich in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, einige in Nordhessen. „In Nordrhein-Westfalen gehören Betriebe aus Ostwestfalen-Lippe, dem Münsterland und vom Niederrhein zu unseren Partnern. Wichtig sind nämlich die möglichst kurzen Transportwege der Tiere zu den Schlachthöfen. Und da es im Süden NRWs keine Schlachthofstrukturen für Geflügel gibt, liegen hier auch keine Vertragsbetriebe“, erklärt Dr. Tölke den Hintergrund. Im Nordwesten und den bekannten Veredlungsregionen hingegen kann Biofino die bestehende Infrastruktur nutzen und so die Dienste mehrerer kleinerer biozertifizierter Schlachthöfe in Anspruch nehmen. So gebe es ein verlässliches Biokonzept entlang der gesamten regionalen Wertschöpfungskette, vom Bio-Ackerbau bis zum Endverbraucher.

Bei der Bio-Putenhaltung hat Biofino seit 2013 neue Wege eingeschlagen und mit der Auburn-Pute eine für die Bioputen-Haltung geeignete Rasse eingeführt. „Bei den robusten Auburn-Puten werden Hahn und Henne aufgezogen. Die Tiere sind sehr lauffreudig und fühlen sich wohl bei viel Auslauf. Die Fütterung mit Bio-Futter ist genau auf die Auburn-Puten abgestimmt., bestätigt Steffi Ropel.



Raus aus der Nische

Die Bio-Hähnchenhaltung wächst dynamischer als die Bio-Putenhaltung. Dennoch gilt für beide Produkte gleichermaßen: Der Trend zu mehr „Bio“ ist nicht erst seit der Corona-Pandemie erkennbar. „Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln ist seit mehr als 20 Jahren der nachhaltigste Trend in der Ernährung, der Markt wächst jährlich um rund 10 %. Das gilt auch für Bio-Geflügel - und Biofino wächst stetig mit“, zeigt sich Dr. Jürgen Tölke sehr zufrieden. Die steigende Zahl der landwirtschaftlichen Partnerbetriebe und die laufenden Gespräche mit umstellungsinteressierten Landwirten sowie aktuell über 200 Mitarbeiter im Unternehmen geben ihm Recht. Das bedeute aber auch, dass man dieser wachsenden Nachfrage das entsprechende Angebot bieten müsse. „Unsere Landwirte liefern Tag für Tag das Geflügel für unser frisches Bio-Geflügel-Sortiment. Wir sind laufend auf der Suche nach weiteren Landwirten mit Interesse an der Bio-Landwirtschaft und der Bio-Geflügelhaltung, die das dauerhaft sicherstellen können“, so der Geschäftsführer.

Biogeflügelfleisch sei schon lange kein Nischenprodukt mehr, das nur in Bioläden verkauft werde. „Seit 2005 beliefert Biofino den Lebensmitteleinzelhandel mit seinem frischen Bio-Geflügel, mittlerweile gehen mehr als 70 % unserer Produkte an den LEH in ganz Deutschland.“ Dabei sei zu beobachten, dass Nachfrage dadurch generiert wird, wenn die Frischprodukte, wie Bio-Hähnchenbrustfilets, ganze Bio-Hähnchen oder Bio-Keulenflügel, im Frische-Regal zu finden sind.  „Dazu kommen immer mehr Convenience-Produkte, wie Chicken Nuggets, Frikadellen oder Pulled Chicken. Hier gilt umso mehr: Sind diese küchen- oder verzehrfertigen Produkte erst einmal in der Theke zu finden, werden sie auch gekauft!“, weiß Jürgen Tölke aus Marktanalysen.

Das ganze Tier vermarkten

Da es aber auch bei Hähnchen und Pute nicht nur das zarte und fettarme Brustfilet gibt, das am liebsten frisch verzehrt wird, sondern eben auch viele andere schmackhafte Teilstücke, hat Biofino sein Sortiment um Convenience Produkte erweitert. „Wir haben dafür einen zweiten Standort aufgebaut: Seit 2018 gibt es in Bad Zwischenahn einen eigenes Bio-Werk für Bio-Geflügel-Convenience-Produkte, wie Würstchen, besagtes Pulled Chicken, Nuggets & Co.. So stellen wir im Sinne der Nachhaltigkeit die Verwertung des ganzen Tieres sicher“, erläutert Geschäftsführer Tölke. „Unser Motto lautet: Zu jedem Bio-Hähnchenbrustfilet gehört ein Bio-Convenience-Produkt!“

Landwirt als wichtigster Partner

Dass Biofino als Frischespezialist so erfolgreich ist, liegt laut Dr. Jürgen Tölke in erster Linie an der guten Zusammenarbeit mit den Landwirten. „Mit unseren Biogeflügelhaltern arbeiten wir seit vielen Jahren eng zusammen, wir können uns gegenseitig auf eine leistungsfähige und verlässliche Partnerschaft stützen“, meint er. Dabei werden die Verträge im Sinne einer langfristigen Zusammenarbeit zum Start meist für mindestens fünf Jahre geschlossen und in der Regel verlängert.

Beraten werden die Landwirte sowohl von den Beraterinnen und Beratern des Naturlandverbandes intern, als auch durch das Beraterteam von der GS Bio. Zum Beispiel, wenn es um die Aufzuchtphase und die Fütterung oder um die Umstellungsberatung vom Stallbau bis zum Bio-Ackerbau geht. „Bio‑Ackerbau und Bio‑Tierhaltung - beides funktioniert nur zusammen. Bio ohne Tiere geht nicht!“ Dr. Jürgen Tölke und Steffi Ropel geben diese Überzeugung an alle umstellungsinteressierten Landwirtinnen und Landwirte sehr gerne weiter.

Meike Siebel,

Landwirtschaftskammer NRW

Weitere Informationen

Biogeflügelmäster werden?

Wen die Unternehmensphilosophie von Biofino überzeugt und wer seinen Betrieb auf ökologische Geflügelhaltung umstellen möchte, kann sich auf der Website www.biofino.de umsehen und sich bei Steffi Ropel telefonisch unter 0 44 73/ 94 13 275 oder per Mail an steffi.ropel@biofino.de melden. Außerdem bietet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit Axel Hilckmann einen Geflügelfachmann, der zu allen Fragen rund um Haltung und Fütterung beraten kann. Kontakt: Telefon: 0 251/ 23 76 789, Email: axel.hilckmann@lwk.nrw.de.

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