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"So geht Hühnerglück"

16.07.2021

Dieser Slogan, der den Flyer und die Internetseite des Hofs Alpermühle ziert, ist Programm: 1986 beginnen Mechthild und Andreas Klose mit der Freilandhaltung von 300 Legehennen, sechs Jahre später stellen sie ihren Betrieb in Nümbrecht-Schönthal im Bergischen Land auf Ökolandwirtschaft um und schließen sich dem Naturland-Verband an. "Wir haben schon immer "grün und bio" gelebt", bringt Mechthild Klose ihr Credo auf den Punkt, das bis heute den Arbeitsalltag als Biolandwirte und Vermarkter von Bioeiern prägt.

Da Hof Alpermühle auf einem Grünlandstandort liegt und sich die Produktion von eigenem Futter nicht weiter ausbauen ließ, haben Kloses bei einer Herdengröße von 2 500 Hennen die Reißleine gezogen und ihrem Betrieb mit der Gründung der Erzeugergemeinschaft "Dein Land-Ei" neu aufgestellt. Angefangen mit drei Partnerbetrieben aus Niedersachsen - damals gab es im Bergischen Land noch nicht genug Bioeiererzeuger - hat sich die Erzeugergemeinschaft stetig weiterentwickelt und ist auf neun Mitgliedsbetriebe mit insgesamt rund 60 000 Legehennenplätzen in 15 Ställen gewachsen. "Im Bergischen Land geben Landwirte die Milchviehhaltung auf und orientieren sich um. Insbesondere junge Hofnachfolger bringen innovative Ideen mit und schließen sich uns an", wissen Andreas und Mechthild Klose. Darunter seien auch Mobilstallhalter, die die Logistik der Vermarktung dankbar in ihre Hände abgeben würden. 

Nicht nur Verbandsware

Eine Zugehörigkeit zum Naturland-Verband ist für eine Mitgliedschaft in der Erzeugergemeinschaft nicht zwingend erforderlich. "Von den neun Betrieben sind sechs Naturland-Betriebe, einer gehört dem Bioland-Verband an und zwei weitere haben das EU-Biosiegel. Alle unsere Kolleginnen und Kollegen stehen voll hinter ihrer Arbeit. Das Wichtigste für uns ist, gute Landwirte als Partner zu haben, mit denen wir langfristig vertrauensvoll zusammenarbeiten können", betonen die beiden Kloses. "Die Chemie muss stimmen!"

Gebündelt auftreten

Ebenso wichtig wie gute Landwirte seien gute Vermarkter, meint Mechthild Klose. "Als guter Marktpartner zahlen wir einen Preis, mit dem der Erzeuger zurechtkommt, mit dem er vernünftig wirtschaften und gut leben kann. Nur dann macht die Arbeit Spaß und dann geht es auch den Tieren gut!", betont sie den gegenseitigen Nutzen. Als Vermarkter bündele man auf der anderen Seite nicht nur die Interessen der Landwirte, sondern auch die hohen Anforderungen, die es bei der Eiervermarktung gibt, wie das kritische Begutachten, Sortieren, Wiegen und Verpacken, was bei "Dein Land-Ei" in der KAT*-zertifizierten Packstelle am Betriebsstandort in Schönthal passiert. "So können wir dem regionalen Handel einen ununterbrochenen Warenfluss sowie ein großes Sortiment anbieten, das dessen Anforderungen nach vielen verschiedenen Bioei-Varianten gerecht wird."

Wertschätzung durch die Kunden

Sowohl bei den Handelspartnern, wie dem regionalen Biofach- und konventionellen Lebensmitteleinzelhandel im Großraum Köln/Bonn/Düsseldorf, als auch bei den Endkunden würden die "Dein Land-Ei"-Eier stark nachgefragt. "Unsere Maxime ist es, die Menschen dort mit hochwertigen Bioeiern zu versorgen, wo sie wohnen. Langfristig macht es keinen Sinn, dass die Kunden raus auf die Höfe kommen. Also konzentrieren wir uns auf die Zusammenarbeit mit weiteren Erzeugern und darauf, deren Eier an den Handel zu vermarkten", erklärt Andreas Klose die Strategie.

Dabei könnten sie auf zahlreiche treue Kunden vor allem in den Städten zählen. "Wir haben viele Stammkunden, die unsere Entwicklung der vergangenen Jahre eng begleitet haben und uns regelmäßig Feedback zu unseren Eiern geben – meistens positives, manchmal auch kritisches, sodass wir aber immer konstruktiv damit arbeiten konnten", freuen sich beide Kloses über das gute Verhältnis sowohl zu den Endverbrauchern als auch zu den Ansprechpartnern beim LEH.

Die Mitglieder der Erzeugergemeinschaft würden alle super transparent arbeiten, der Kunde könne jedes Ei bis ins Nest zurückverfolgen. "Und das wird tatsächlich auch so gemacht", weiß Mechthild Klose aus Erfahrung. "Unsere Internetseite wird stark frequentiert, und es gibt immer wieder Verbraucher, die bei einer Tour durchs Bergische bei uns in Schönthal einen Stopp einlegen und gucken möchten, woher ihre Eier kommen."

*KAT: Mit der Printnummer auf dem Ei hat der "Verein für kon­trollierte alter­native Tier­haltungs­formen e.V. (KAT)" im Jahr 2000 das erste Rück­ver­folg­barkeits­system der Lebens­mittel­wirt­schaft geschaffen. Im Jahr 2004 wurde der sogenannte Eier-Code gesetzliche Kenn­zeichnungs­vorgabe innerhalb der Euro­päischen Union.

"Es passt gegenseitig!"

Lukas Tölkes vermarktet seit 2017 seine Bioland-Eier über „Dein Land-Ei“. Auf Gut Fussberg in Ruppichteroth hat er zwei Ställe mit 1 000 und 1 200 Legehennenplätzen. Den größeren Stall, 2019 fertiggestellt, hat er zusammen mit Andreas Klose von Hof Alpermühle geplant. Und auch darüber hinaus hat er die Beratung des erfahrenen Bio-Hennenhalters in Anspruch genommen und sich zeigen lassen, „wie man’s macht“, so der 32-Jährige. „Die Nachfrage nach Eiern aus biologischer Erzeugung war - und ist - da“, sagt Tölkes. 90 % der Eier gehen an „Dein Land-Ei“, 10 % vermarktet Lukas Tölkes ab Hof. „Besonders die Junghenneneier finden reißenden Absatz, die verkaufen wir im 1-Kilo-Pack.“

Der junge Biolandwirt weiß es zu schätzen, zu den Kunden eine persönliche Bindung aufzubauen. "Die bringen uns so eine ganz andere, viel größere Wertschätzung entgegen."

Meike Siebel, Landwirtschaftskammer NRW

Fotos: Hof Alpermühle (1), Meike Siebel (4)

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Welche Betriebe haben noch Interesse an einer gemeinsamen Vermarktung? Wer mehr über den Hof Alpermühle, Familie Klose und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Tiere und die Vermarkung in der Erzeugergemeinschaft wissen möchte, wird unter www.dein-land-ei.de, Stichwort "Über uns/ Erzeugergemeinschaft", fündig und sehr unterhaltsam über alles Wichtige informiert.


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