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"Wir wollen weiter wachsen!"

24.09.2021

Landgard ist den meisten Gemüse-, Obst und Zierpflanzenbauern vor allem im Rheinland ein Begriff.  Die Erzeugergenossenschaft mit Hauptsitz in Straelen am Niederrhein und weiteren Standorten deutschlandweit vermarktet Produkte aus regionaler Erzeugung überregional und kontinuierlich über das ganze Jahr hinweg.  2007 hat das Unternehmen gemerkt, dass auch "Bio" ins Angebot gehören sollte. Seitdem arbeitet Albert Fuhs engagiert daran, Bioprodukte bei Landgard nach vorne zu bringen.

Albert Fuhs kann man ohne Zweifel als Pionier bei der Vermarktung von Bioprodukten bezeichnen, mit der er sich seit gut 35 Jahren beschäftigt. Der Rheinländer begleitet Biobetriebe bei der Umstellung, Erzeugung und Vermarktung ihrer Erzeugnisse - das zunächst am Bodensee, ab Mitte der 1990er-Jahre auch im Rheinland. 1997 gründete Fuhs die "Bio-Vertrieb Rheinland Höfe GmbH" zusammen mit rund 15 Betrieben vom Niederrhein bis Koblenz. "Wir hatten Zugang zum Naturkosthandel wie auch zum Lebensmitteleinzelhandel. Bei letzterem wuchs die Nachfrage nach Bioprodukten ab 2001 rasant und war von den heimischen Landwirten nicht zu decken", so Albert Fuhs zu den Anfängen der Vermarktung an den hiesigen LEH. Viel Bio-Auslandsware war im Produktportfolio der rheinischen Supermärkte gelistet.

Nicht nur der Naturkostfachhandel, auch der regionale LEH legte zunehmend den Fokus auf die Wünsche der Endverbraucher, die sich Gedanken um bewusste, nachhaltig erzeugte Ernährung machen. "Bio für alle - dieser Slogan ist aktuell, aber nicht neu!", meint Albert Fuhs zu der steigenden Nachfrage nach Bio-Obst und -Gemüse.

Öko nach vorne bringen

2007 firmierte sich bei Landgard "Bio" als Wortteil im Unternehmensnamen. Albert Fuhs verschmolz die überschaubare Erzeugergemeinschaft der "Bio-Vertrieb Rheinland Höfe GmbH" mit der Erzeugerorganisation Landgard mit dem Ziel, den ökologischen Landbau auszuweiten. Seitdem arbeitet Fuhs als Geschäftsführer der Tochtergesellschaft "Landgard Bio GmbH" am Unternehmensstandort Bornheim-Roisdorf aktiv daran, mehr und mehr Landwirte von der Biolandwirtschaft zu überzeugen. "Wir bewirtschaften Landgard-eigene Flächen biologisch, die direkt neben der Anlieferung in Straelen liegen, und bauen dort unter anderem Getreide, Bohnen, Erbsen und Kürbisse an. Jeder Erzeuger, der dort entlangfährt, kann sich davon überzeugen, dass "Bio" funktioniert, sowohl auf dem Acker, als auch betriebswirtschaftlich", freut sich der Vermarktungsprofi über den Anbau an so prominenter, werbewirksamer Stelle.

Performance des Hokkaido

Eines der Haupterzeugnisse der Biobauern, die für Landgard Bio produzieren, ist der Hokkaido. "Ich war vor einigen Jahren auf der Suche nach einem haltbaren Produkt für den LEH, das es aus dem konventionellen Anbau so nicht gibt", erinnert sich Albert Fuhs. Wurden dem orangenen Gemüse zunächst Null Chancen im Verkauf zugetraut, hat sich der Kürbis zu einem festen und beliebten Bestandteil der Gemüsetheke entwickelt. "Der Rheinische Bio-Hokkaido hatte kein Konkurrenzprodukt und ist aus der Gemüseauslage im LEH nun nicht mehr wegzudenken."

Mit dem Erzeuger zum Kunden gehen

"Wir wollen zusammen wachsen, Hand in Hand mit dem Erzeuger und Kunden." Dabei sieht sich der Geschäftsführer als Mittler zwischen den Landwirten und den Bedürfnissen des Handels, die er im besten Fall vor dem Anbau eines Erzeugnisses zusammenbringt. "Ich bemühe mich um die Produktentwicklung im klassischen LEH, ähnlich, wie wir es beim Kürbis geschafft haben. Und das gelingt am besten, wenn ich ganz konkret den oder die Erzeuger dieses Produktes dem entsprechenden Kunden zuordne." So werde mit einem bestimmten Artikel, wie zum Beispiel Pastinaken, auf einem Betrieb angefangen, dieser nach und nach im Handel aufgebaut und dann in ganzjähriger Frequenz geliefert. "Da wird zu guter Letzt auch das Liefervolumen besser planbar", erklärt Albert Fuhs die Strategie.

Von Vorteil sei es da sicherlich, dass er selber die Praxis gut kenne und die Sorgen und Interessen der Landwirte verstehe. "Es ist meiner Meinung nach eine der Aufgaben der erstaufnehmenden Hand, die Hintergründe zu begreifen und ganz nah an der Produktion zu sein. Ich kann nur das verkaufen, was ich selber sehe und verstehe", zeigt sich Fuhs überzeugt. Dazu gehöre bei ihm auch ganz praktisch das regelmäßige Ziehen von Pflanzenproben. "Ich beobachte über die gesamte Kulturphase, was passiert und ziehe sowohl während des Wachstums, als auch noch zur Ernte Proben, um die biologische Glaubwürdigkeit belegen zu können. Es ist immer gut, wenn der Handel merkt, dass sich jemand mit den Prozessen auseinandersetzt", begründet er sein Engagement auf den Betrieben. "Alle Biobetriebe, die sauber produzieren, sollen für uns unter einem Dach vermarkten können."

Kurze Lieferketten

Auch wenn die Landgard Bio GmbH den nationalen Lebensmitteleinzelhandel beliefert, so ist NRW der Hausmarkt des Unternehmens und seiner Landwirte. "Landgard Bio erfasst und nimmt zwar Ware in allen Gebieten Deutschlands auf. Im Idealfall geht diese Ware aber auf direktem Wege zum Kunden, ohne Umwege." Um Wertschöpfung auf den Erzeugerbetrieben zu lassen, bereitet der seine Ware, sofern möglich, komplett eigenständig auf, denn: "Jeder Umschlag ist einer zu viel, Umwege kosten Qualität, Frische und Geld." Und CO2, weshalb Albert Fuhs die Transporte mittelfristig auf ein Minimum reduzieren möchte.

Nischen bündeln

In den bald 15 Jahren, die Albert Fuhs nun schon die Vermarktung von heimischen Bioprodukten über den LEH organisiert, hat sich die Zahl der festen Partnerbetriebe bei 40 eingependelt. "Allerdings wächst der Bio-Anteil bei Landgard nicht so, wie ich es mir wünschen würde. Mit dem Sortiment bedienen wir nach wie vor einen Nischenmarkt." Daher ist die Landgard Bio GmbH offen für weitere Bioerzeuger, auch für umstellungsinteressierte Landwirte, die Obst und Gemüse in Bioqualität erzeugen können.

Meike Siebel, 
Landwirtschaftskammer NRW
Fotos: Meike Siebel

 

Weitere Informationen


Interesse an einer Lieferbeziehung?

Wer mehr über eine Vermarktung über die Landgard Bio GmbH wissen möchte, wendet sich am besten an Geschäftsführer Albert Fuhs, Telefon: 02222 71 360, E-Mail: albert.fuhs@landgard.de.

Wichtig ist, dass die Betriebe die verbandsspezifischen Vorgaben der EU-Bio-Verordnung und/oder von einem der drei Bioverbände Naturland, Bioland und Demeter erfüllen oder erfüllen werden.


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