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Historisches Umsatzwachstum für den Bio-Markt

23.02.2021

2020 gaben die Deutschen 22 % mehr Geld und damit insgesamt 14,99 Mrd. EUR für Bio-Lebensmittel und -Getränke aus. Damit legte der Bio-Markt im Corona-Jahr ungefähr doppelt so stark zu wie der gesamte Lebensmittelmarkt. Als die Menschen viel zu Hause gekocht und gegessen haben, haben sie deutlich häufiger zu Bio-Produkten gegriffen als zuvor. Der Bio-Anteil am Lebensmittelmarkt erhöht sich damit auf vorläufige 6,4 %.

Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) hat seine Umsätze mit Bio-Lebensmitteln und Getränken um 22 % gesteigert und hält mit insgesamt 9,05 Mrd. EUR seinen Anteil an Bio-Markt von 60 %. Insbesondere die Lebensmittelvollsortimenter trugen mit größeren und tieferen Sortimenten dazu bei. Sie listen inzwischen häufig neben der Handelsmarke auch ein Angebot aus der Region oder von einem Verband. Seit Beginn der Pandemie sind die Verbraucher bestrebt, ihre Einkäufe in möglichst wenigen Geschäften zu erledigen. Daher suchen sie vermehrt Food-Vollsortimenter auf, in denen sie möglichst alles bekommen, was sie brauchen. Die Discounter wuchsen zwar 2020 auch in großen Schritten, blieben aber weit hinter den Vollsortimentern zurück. 

Dem Naturkosthandel bescherten Stammkundschaft und Neukunden in der Corona-Krise ein Umsatzplus von 16,4 %. Insgesamt steigerten die Bio-Fachhändler ihren Umsatz mit Lebensmitteln und Getränken (ohne Non-Food-Artikel) 2020 auf 3,70 Mrd. EUR, sie verloren damit allerdings zwei Prozentpunkte des Marktanteils auf 25 %.

Am stärksten zugelegt haben die sonstigen Einkaufsstätten, zu denen die Hofläden, der Online-Handel (inkl. Lieferdienste), Wochenmärkte, Bäckereien, Metzgereien und Reformhäuser zählen. Sie zusammen erzielten 35 % höhere Umsätze mit Bio-Produkten. Den Verbraucherwunsch nach vertrauenswürdigen, regionalen Lebensmitteln, der in der Pandemiezeit immer wichtiger wurde, können die Direktvermarkter am besten erfüllen. Sie legten um knapp 30 % zu. Sehr erfolgreich war auch der Online-Handel, zu denen auch Lieferdienste und Abokisten zählen. Dessen Umsätze verdoppelten sich fast. Die Kundinnen und Kunden haben damit den Gang in den Einzelhandel vermieden und gleichzeitig Bio-Produkte in großer Auswahl bestellt. Viele Lieferdienste stießen schon im Frühjahr an ihre Kapazitätsgrenzen und konnten keine neue Kundschaft mehr aufnehmen.

Die Verkaufsmengen legten über alle Verkaufswege betrachtet in fast dem gleichen Maße zu wie die Umsätze. Die Verbraucherpreise stiegen nur bei Fleisch, Obst und Gemüse, blieben in den anderen Warengruppen stabil oder gingen zurück. Das Umsatzwachstum resultiert also fast ausschließlich auf größeren Verkaufsmengen, nur wenig auf Preissteigerungen.

Geflügel und Fleisch in Bio-Qualität wurde mehr gekauft

Die Bio-Produkte mit den größten Wachstumsraten waren 2020 Geflügel und Fleisch, die von ihrem jeweils kleinen Bio-Anteil einen Sprung nach oben getan haben. Mehl war nicht nur von den Hamsterkäufen betroffen, sondern das ganze Jahr über stärker gefragt als sonst. Der Vegan-Trend ließ den Verkauf der Milchalternativen um mehr als 50 % steigen. An fünfter und sechster Stelle folgten die großen Warengruppen Gemüse und Obst, deren Umsätze 29 und 25 % größer ausfielen als im Jahr zuvor. Die Umsätze der meisten anderen Frischewarengruppen wie Wurst, Eier und Molkereiprodukten sind zwischen 15 und 22 % gestiegen. Sie alle profitierten vom hohen Inhouse-Konsum der Verbraucher.

Quelle: Diana Schaack, Marktexpertin Öko-Landbau, Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI),17. Februar 2021

 

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