In 2019 wurde fast kein Gelbrost mehr in den Öko-Landessortenversuchen beobachtet. Viele anfällige Sorten haben wir aus den Versuchen herausgenommen. Dennoch dürfte das Thema nicht vom Tisch sein. Vermutet werden neue Gelbrostrassen, die Resistenzgene in den Sorten durchbrechen können. Expertenmeinungen zufolge wird sich dieser "Gelbrosttrend" fortsetzen und es ist auch in den folgenden Jahren mit Gelbrost zu rechnen. Wichtigste Gegenmaßnahmen sind die Beseitigung des Ausfallgetreides, eine intensive Stoppelbearbeitung und die richtige Sortenwahl inklusiv des Anbaus von mindestens zwei als gelbrostgesund eingestufte Sorten zur Risikostreuung im Betrieb.
In NRW erzielte der Weizen am Standort Warstein-Belecke in 2019 im Mittel aller Sorten mit 41,5 dt/ha einen mäßigen Weizenertrag (siehe Tabelle Erträge). In Wendlinghausen lag der Weizenertrag mit im Mittel 33,9 dt/ha wieder niedriger als im Vorjahr. In Lichtenau wurden mittlere 42,0 dt/ha erzielt im Mittel aller Sorten.
Auf den guten Ertragsstandorten in Hessen und Niedersachsen (bisherige Ergebnisse, einige Standorte stehen noch aus) wurden zwischen 60,7 dt/ha (Schoonorth, ABG 9 "Marsch", ebenso ein schwerer Standort) und 74,5 dt/ha (Alsfeld) im Mittel aller Sorten überragende Weizenerträge geerntet. Im Mittel aller Standorte (52,5 dt/ha) war das Jahr 2019 etwas besser als die Jahre davor (dreijähriges Mittel 51,0 dt/ha).
Bei den Sorten überzeugten in diesem Jahr hinsichtlich des Ertrages: die E-Weizensorte Genius (103 %), die A-Weizensorten Julius (107 %), Turandot (104 %), Apostel (108 %) und Senaturo (114 %), alle B-Weizensorten KWS Livius (107 %), Bosporus (103 %), KWS Talent (111 %), RAGT Sacramento (109 %) und Rubisko (107 %) und Argument (112 %) sowie alle C-Weizensorten Elixer (111 %) und Safari (130 %, nur ein Standort!).
Genius (E): Genius ist eine von den kürzeren Sorten und mehrjährig geprüft. Durch ihre Kürze ist die Lagerneigung geringer, kann aber Unkraut nur in geringem Maße unterdrücken. In 2018 zeigte sie das in Wendlinghausen und Lichtenau und in 2019 in Belecke, wo sie sich nicht gut präsentierte. Ertraglich kommt sie im Mittel auf gute 100 %. Sie ist in der Praxis auf gut versorgten Standorten (z.B. nach Kleegras) aufgrund ihrer Standfestigkeit im Anbau und da hat sie auch weiterhin ihre Berechtigung. Bei den Qualitäten kommt sie auf gute Proteinwerte (11,4 %) bei etwas geringeren Klebergehalten (21,8 %). Sie weist eine mittlere bis bessere Winterüberlebensfähigkeit auf und ist recht blattgesund. Für einen Anbau auf gut versorgten Standorten ist diese Sort zu empfehlen.
Trebelir E:Treblier steht seit drei Jahren bei uns in der Prüfung, kommt aus der Öko-Wertprüfung. Diese Sorte ist als bundesweite Verrechnungssorte hierfür aufgestiegen. Im Mittel kommt sie auf 93 % Relativertrag mit guten 11,6 % Proteingehalt und guten 22,4 % Feuchtgluten. Auf die Fallzahl (283 s) muss geachtet werden. Im Bestand ist diese Sorte mittellang, teilweise länger, mit mittlerer bis dichter Bestandesdichte. Ihre planophile Blatthaltung schafft eine mittlere bis gute Unkrautunterdrückung. Sie ist recht blattgesund, etwas Blattseptoria und Braunrost waren zu beobachten. Diese Sorte ist in der Anbauempfehlung.
Aristaro E: Aristaro steht im dritten Jahr bei uns im Sortiment, stand aber davor die Jahre auf den bundesweiten Standorten in der WP aus der Ökozüchtung. Diese Sorte ist laut Züchterangabe Steinbrand- und Zwergsteinbrand-resistent, hat eine geringe Flugbrand-Anfälligkeit und ist winterhart. Aristaro erreichte 95 % Relativertrag. Die Proteingehalte lagen bei guten 11,4 % und auch die Feuchtglutengehalte sind mit 23,3 % sehr hoch. Aristaro ist begrannt und daher auch zur Wildabwehr (Wildschweine) interessant. Im Bestand zeigte sie sich lang bis sehr lang bei mittlerer bis dichter Bestandesdichte und planophiler Blatthaltung. Daher war die Unkrautunterdrückung gut, teilweise kam aber auch Unkraut durch, in 2019 stand sie auf allen Standorten in NRW ganz ausgezeichnet. Sie wird bundesweit geschätzt und als Vergleichsorte geführt, daher ist sie für einen Anbau im Ökolandbau zu empfehlen.
Moschus E: Eine weiterhin dreijährig geprüfte Sorte in unserem Sortiment ist Moschus. Sie kommt auf gute 101 % Relativertrag, mittlere Proteingehalte (11,1 %) und mittlere Kleberwerte (20,8 %). Moschus erscheint im Bestand zunächst etwas dünner und ist auch kleiner im Wuchs, daher kommt sie auf Problemstandorten mit starkem Unkrautbesatz (z.B. Fuchsschwanz) nicht gut zurecht. Die Blattstellung ist aufrecht. Auf anderen Standorten kann sie mit mittlerer bis dichter Bestandesdichte gut aussehen. Auffällig war, dass das Blatt lange grün und gesund war wie bei Pionier. Auch in 2018 und 2019 zeigte sie ein ähnliches Bild: mittlere Länge und Bestandesdichte mit teilweise mehr Unkraut und konnte daher noch nicht überzeugen.
Arminius E: Arminius steht als neuere begrannte Sorte im zweiten Jahr bei uns in der Prüfung und startet mit durchschnittlichen 94 % Relativertrag. Arminius erreicht gute 11,6 % Proteingehalt und hervorragende 24,4 % Feuchtklebergehalte. Im Bestand sah diese Sorte an den Standorten Belecke und Wendlinghausen in 2018 und in Belecke 2019 super aus: sehr lang, dicht, mit planophiler Blatthaltung wenig Unkraut. Das galt vor allem zu einem früheren Zeitpunkt (Mitte Mai). Später (Ende Juni) erschien der Bestand teilweise ungleich, blattkrank und reift auch früher ab. In Niedersachsen ist diese Sorte Gelbrost-auffällig. Außerdem wird sie seitens des Züchters nicht mehr weiter verfolgt und es steht kein Saatgut zur Verfügung.
KWS Eternity E: Eine weitere neuere Sorte im zweiten Jahr im Sortiment ist KWS Eternity. Sie kommt bei uns auf sehr gute 104 % Relativertrag, hatte aber etwas mehr DTR in 2018 und etwas mehr Septoria in 2019. Der Proteingehalt lag in 2018 nur bei 8,8 % und der Feuchtgluteingehalt nur bei 17,4 % (je nur ein Wert, Daten aus 2019 liegen noch nicht vor). Im Bestand sah sie mittelgut hinsichtlich Pflanzenlänge und Bestandesdichte aus mit etwas mehr Unkraut. Auffällig war ihr schönes großes Fahnenblatt und das sie insgesamt lange grün war. Weitere Ergebnisse bleiben abzuwarten.
Alessio E: Allessio steht ebenfalls im zweiten Prüfjahr und ist eine neue begrannte Sorte. Sie startet ertraglich etwas unterdurchschnittlich mit 93 % Relativertrag (in NRW nur 88 %). Die Qualitäten sind gut: der Proteingehalte liegt bei 11,7 % und der Feuchtglutengehalt bei 23,1 %. Im Bestand stand sie in 2018 in Belecke sehr gut: etwas länger, gute Bestandesdichte, kein Unkraut, noch etwas grün Ende Juni. In Wendlinghausen und Lichtenau präsentierte sie sich eher mäßig mit mehr Unkraut, ungleich und dünn im Bestand und eher blattkrank. In 2019 stand sie auf allen Standorten in NRW nicht so überragend: viel Unkraut, mittlere Bestandesdichte und Pflanzenlänge. Weitere Ergebnisse bleiben abzuwarten.
Wendelin E: Eine neue Sorte aus der Öko-WP ist Wendilin. Sie kommt im ersten Jahr auf gute 98 % Relativertrag. Erste Proteingehalte sind mit 12,6 % vielversprechend. Im Bestand sah Wendelin sehr schön aus: dicht und gleichmäßig mit geringem Unkrautbesatz, länger im Bestand, lange grün, also blattgesund und planophile Blattstellung. Weitere Ergebnisse bleiben abzuwarten.
Thomaro E: Thomaro ist ebenfalls neu im Sortiment und stammt aus der Öko-Züchtung und hat die Wertprüfung im Ökolandbau durchlaufen. Sie startet bei uns mit 94 % Relativertrag. Der erste Proteingehaltswert liegt bei guten 11,4 %. Im Bestand überzeugte Thomaro noch nicht so: eher etwas kürzer bis mittellang bei mittlerer Bestandesdichte und mittlerem Un-krautaufkommen und dünner sowie etwas ungleich im Bestand. Weitere Ergebnisse bleiben abzuwarten.
Purino E: Noch eine neue Sorte aus der Öko-WP ist Purino. Auch diese Sorte startet verhalten mit 95 % Relativertrag. Die ersten Proteingehalte sind mit 12,5 % sehr gut. Im Bestand präsentiert sich Purino kürzer, gleichmäßig und aufrecht bei mittlerer bis dünnerer Bestan-desdichte und relativ viel Unkraut. Weitere Ergebnisse bleiben abzuwarten.
Julius A: Die ältere Sorte Julius haben wir wieder mit aufgenommen, da sie im Anbau ist und als Verrechnungssorte mitgeführt wird. Diese ehemalige B-Sorte, weißt mit im Mittel 101 % mittel gute Erträge aus und hat sich in 2019 wieder ganz gut präsentiert (117 % in Dörentrup). Die Proteingehalte sind gering (10,2 %) mit mittleren Klebergehalten (20,6 %). Diese Sorte ist etwas später reif, mittellang, standfest und relativ blattgesund. Julius zeigte sich in den letzten Jahren auch in 2018 wieder im Bestand immer schlechter: sehr dünn, kürzer bis mittellang mit mittelbreiten Blättern, ungleich und hatte auch teilweise sehr viel Unkraut. Da auch die Erträge weiter abfallen, wird sie nicht mehr empfohlen.
Turandot A: Turandot steht im dritten Jahr bei uns im Sortiment und wird als robuster Alleskönner beworben mit Winterhärte, Trockentoleranz und Spätsaateignung. Bei uns startet Turandot mit 105 % Relativertrag und auch ertragsstabil, geringeren Proteingehalten (10,1 %) und geringeren Klebergehalten (19,6 %). Etwas geringere Fallzahlwerte tauchten bei den ersten Messungen auf (251 s). Im Bestand präsentiert sich Turandot kurz, mit aufrechter Blatthaltung bei dünner bis mittlerer Bestandesdichte und teilweise viel Unkraut. In Wendlinghausen stand sie 2017, in Belecke 2018 sehr gut (weniger Unkrautdruck), in 2019 wiederum auf allen Standorten in NRW nicht so gut. Sie ist sicherlich nicht die erste Wahl, hat aber hohe Erträge und eine gute Ertragsstabilität.
KWS Livius B: KWS Livuis kommt im Mittel von drei Prüfjahren auf gute 107 % Relativertrag und guter Ertragsstabilität bei geringeren Protein- (10,1 %) und Klebergehalten (18,5 %). Im Bestand präsentierte sich diese Sorte recht gut: mittellang, gleichmäßig, mitteldicht, wenig Unkraut, sehr blattgesund (Lichtenau) bis blattkrank (Belecke). In 2018 war sie allerdings eher durchwachsen an den verschiedenen Standorten mit teilweise mehr Unkraut, ungleich, dün-nem und blattkrankem Bestand. In 2019 stand sie in NRW auf allen Standorten sehr gut. Der hohe stabile Ertrag macht sie für den Anbau interessant.
Bosporus B:Als neue B-Weizensorte haben wir Bosporus im dritten Jahr im Sortiment. Diese Sorte steigt bei uns mit guten 104 % Relativertrag ein. Die Erträge schwanken zwischen 86 % und 121 %. Die Qualitäten sind erwartungsgemäß niedriger (Proteingehalt 9,4 %, Feuchtglutengehalt 16,8 %). Im Bestand zeigte sich Bosporus an den gut versorgten Standorten mit höherem Unkrautaufkommen (2017: Belecke, Lichtenau; 2018: Wendlinghausen, Lichtenau) kurz, lückig mit viel Unkraut. In Wendlinghausen stand die Sorte 2017, in Belecke 2018 ganz gut: gleichmäßiger und dichter. 2019 war viel Unkraut bei dünneren Beständen zu verzeichnen. Sie scheint insgesamt lange grün zu bleiben. Eine Empfehlung kann daher nicht ausgesprochen werden.
Elixer C:Ertragsstarke Futterweizensorten werden seitens der Praxis gesucht. Daher haben wir unser Sortiment um die Sorte Elixer erweitert. Im Mittel der Jahre kommt diese Sorte auf erfreulich 112 % Relativertrag. Bei den Qualitäten ist sie mit einem Rohproteinwert von 9,8 % und einem Feuchtglutenwert von 17,4 % erwartungsgemäß mit am unteren Ende des Prüfsortiments. Elixer ist kürzer und relativ standfest. In 2018 stand sie in Belecke noch gut, in Wendlinghausen und Lichtenau fiel sie ab: ungleichmäßige und blattkranke Bestände. Auch in 2019 sah sie in den Beständen nicht überzeugend aus: mittellang, etwas ungleich, aber dichter, mittleres Unkrautaufkommen, aber länger grün. Es wird verstärkt Braunrost und Gelbrost bei dieser Sorte beobachtet. Auf gut versorgten Standorten kann sie angebaut werden.
Apostel A: Apostel steht zum zweiten Mal bei uns im Sortiment. Sie kommt auf gute 107 % Relativertrag. Der Proteingehalt liegt bei 10,0 %, Feuchtgluten bei 17,3 %. Im Bestand konnte sie nicht so überzeugen vor allem nicht in Wendlinghausen und Lichtenau. Sie ist mittellang, mit geringer bis mittlere Bestandesdichte und daher mittel bis mehr Unkrautaufkommen. Ende Juni erschien sie im Bestand dünn, kurz, ungleich und blattkrank. Gleiches Bild bot sich in 2019 und war im Bestand nicht so überzeugend. Weitere Ergebnisse bleiben abzuwarten.
Senaturo A: Senaturo ist ebenfalls im zweiten Jahr bei uns in der Prüfung. Diese Sorte startet mit hervorragenden 114 % Relativertrag und liegt auf sieben Standorten jeweils über 100 %. Im Bestand war sie anfänglich durchwachsen, gerade in Lichtenau mit etwas mehr Unkraut. Aber später stand sie sehr gut vor allem in Belecke. Sie ist mittellang- lang, bei mittlerer bis guter Bestandesdichte und wenig bis mittel viel Unkraut und bleibt offenbar länger grün im Bestand. In 2019 stand sie sehr gut im Bestand in Belecke und auch in Wendlinghausen und Lichtneau sah sie gut aus. Diese Sorte kann ausprobiert werden.
Tiliko A: Tiliko ist eine neuere Öko-Weizensorte. Sie soll widerstandfähiger gegenüber Flugbrand, Stinkbrand und Zwergsteinbrand sein und hohe Backqualitäten aufweisen. Bei uns startet sie mit knapp unterdurchschnittlichem 93 % Relativertrag. Im Bestand sah sie mittel bis gut aus. Sehr lang bei mittlerer bis guter Bestandesdichte, planophiler Blatthaltung und wenig bis mittlerem Unkrautaufkommen. Auch 2019 machte sie grundsätzlich ein gutes Bild. Ende Juni 2018 und auch 2019 war sie dann allerdings teilweise ungleich und dünner im Bestand und blattkrank. Gegebenenfalls kann sie ausprobiert werden.
Roderik A:Diese Sorte steht zum erstem Mal bei uns in der Prüfung und ist aufgrund ihrer Begrannung interessant. Sie erreichte 94 % Relativertrag. Mit 12,6 % Proteingehalt ist der erste Wert sehr schön. Roderik sah in den Beständen in NRW sehr gut aus: lang, dicht, wenig Unkraut in Belecke und Lichtenau, allerdings in Wendlinghausen etwas dünner, kürzer, ungleicher und lückiger. Weitere Ergebnisse bleiben abzuwarten.
KWS Essenz A: Auch KWS Essenz ist neu im Sortiment. Sie steigt mit guten 99 % Relativertrag ein. Der erste Proteinwert liegt bei 12,3 %. In Belecke sah die Sorte in 2019 ganz gut aus: mittellang, dicht, mittlere Unkrautdichte; in Lichtenau leider nicht: mittellang, dünner im Bestand. Weitere Ergebnisse bleiben abzuwarten.
KWS Talent B:Diese Sorte steht im zweiten Jahr bei uns im Sortiment. Sie erreichte gute 109 % Relativertrag und scheint ertragsstabil zu sein. Die Proteingehalte sind erwartungsgemäß niedrig (9,0 %), der Feuchtglutengehalt ebenso (17,3 %). Im Bestand präsentierte sie sich mittelgut, bei mittlerer Pflanzenlänge, mittlerer Bestandesdichte und mittlerem Unkrautaufkommen. Ende Juni war sie im Vergleich zu den anderen Sorten noch etwas grüner. In 2019 stand sie bei uns mittellang, dünner im Bestand mit mittlerem bis hohem Unkrautaufkommen in Belecke und mitteldichter Bestand und mittlerem Unkrautaufkommen in Wendlinghausen. Aufgrund des guten Ertrags und der Ertragsstabilität kann diese Sorte ausprobiert werden.
RGT Sacramento B:Als neue begrannte Sorte steht RGT Sacramento zum zweiten Mal in der Prüfung. Sie erreichte gute 108 % Relativertrag. Die Proteingehalte liegen bei 9,3 %, der Feuchtglutengehalt bei 16,6 %. Im Bestand stand sie mittelgut bei mittlerer Pflanzenlänge, mittlerer Bestandesdichte und wenig Unkraut (nur Belecke). Sie war lange grün. Die Winterfestigkeit sollte beobachtet werden. Weitere Ergebnisse bleiben abzuwarten.
Rubisko B: Ebenfalls begrannt ist die neue Sorte Rubisko, die mit hervorragenden 120 % Relativertrag startet. Rubisko hat 10,1 % Proteingehalt und 17,7 % Feuchtklebergehalt. Die Fallzahl ist mit 266 s etwas geringer. Im Bestand bei uns gut, nur in Lichtenau stand sie mittelgut, etwas kürzer bei mittlerer Bestandesdichte und mittlerem Unkrautaufkommen. Ende Juni war sie dort recht ungleichmäßig und kurz. Dieser Sorte wird eine Schwäche bei der Winterfestigkeit nachgesagt, die bei uns nicht auftrat. Weitere Ergebnisse bleiben abzuwarten.
Argument B:Als weitere neue Sorte im Sortiment haben wir Argument aufgenommen. Diese Sorte startet mit sehr guten 112 % Relativertrag. Der erste Proteinwert liegt bei 10,9 %. Im Bestand war Argument anfänglich dünner und ungleich sowie kurz, später im Juni sah die Sorten dann besser aus: mittlere Pflanzenlänge, mittlere Bestandesdichte, mittleres Unkrautaufkommen. Weitere Ergebnisse bleiben abzuwarten.
Safari C: Safari stand als neuere C-Weizen-Sorte nur in Wendlinghausen und kam dort auf gute 121 % Relativertrag. Die Proteingehalte liegen erwartungsgemäß niedrig bei 7,4 %, ebenso der Feuchtglutengehalt mit 16,1 %. Die Fallzahl lag nur bei 161 s, allerdings war das nur ein Wert. Im Bestand gefiel sie am Anfang Mitte Mai nicht: kurz, wenig Bestandesdichte mit sehr viel Unkraut. Später Ende Juni stand sie etwas besser: mittlere Bestandesdichte und mittleres Unkrautaufkommen, gleichmäßig und noch grün. Weitere Ergebnisse bleiben abzuwarten.
Gelbrost war durch den Wegfall stark anfälliger Sorten aus dem Prüfsortiment in diesem Jahr nur teilweise zu sehen.
Langjährig geprüft und ausgewogen in Ertrag (100 %) und Qualität (11,4 % Protein) ist Genius. Geniusals sehr kurzer Weizen passt auf gut versorgte Standorte. Hier könnten auch die kurzen C-Futterweizensorten z.B. Elixer (C) angebaut werden, die noch mehr Ertrag erbringen (112 %), aber keine Qualitäten liefern. Anbauwürdig als ertragsbetonte Sorten sind auch Turandot(A-Weizen, 105 %) und KWS Livius(B-Weizen, 108 %). KWS Talentund Senaturo können ausprobiert werden und bringen 109 % und 114 % Relativertrag.
Wer mehr Qualität haben will, kann mit den Öko-Züchtungen qualitätsbetonte Sorten anbauen: Trebelir (22,4 % Kleber), Aristaro (23,3 % Kleber) und neuer Tiliko (22,1 % Kleber). Aristaroist auch trockenheitstolerant.
Quelle: Dr. Claudia Hof-Kautz, Ökoteam der Landwirtschaftskammer NRW, Tel.: 0221 – 5340 177, Mobil: 0171 55 62 202, E-Mail: Claudia.Hof-Kautz@lwk.nrw.de
Die Verwendung von ökologisch erzeugtem Saat- und Pflanzgut ist grundsätzlich gemäß EU-Bioverordnung vorgeschrieben. Der Saatgutbezug kann über die Ökosaatgutvermehrer aus NRW z.B. Bioland-Z-Saatgutliste erhältlich beim Bioland Landesverband NRW erfolgen. Die Verfügbarkeit einzelner Sorten finden Sie im Überblick unter: www.organicXseeds.de.