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Körnerleguminosen: Die Sorten 2023

17.11.2023

Körnerleguminosen sind neben Kleegras oder Zwischenfruchtleguminosen für den Ökolandbau in besondere Weise wichtig, da sie Luftstickstoff binden können und für nachfolgende Kulturen eine gute Vorfrucht darstellen. Darüber hinaus sind die Körner als Eiweißquelle für die Tierernährung von Bedeutung. 

Aufgrund der wieder steigenden Anfragen nach Sortenversuchen bei Körnerleguminosen und einigen neueren Sorten hat die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen jeweils seit 2013 wieder einen Öko- Ackerbohnen- und einen Öko-Körnererbsen-Sortenversuch angelegt. Auch Öko-Winterackerbohnen werden neu seit 2023 geprüft. Die Öko-Sojasortenversuche werden seit 2000 bei der Landwirtschaftskammer NRW durchgeführt. Auch neu seit 2022 sind die Kichererbsen-Sorten. Die Öko-Lupinen-Sortenversuche mussten aus verschiedenen Gründen eingestellt werden.

In diesem Jahr standen die Ackerbohnen in NRW im Vergleich zu den Vorjahren wieder eher schlecht bei nur 18,6 dt/ha mit mittelhohen Proteingehalten von 30,0 %. Die Winterform der Ackerbohne hatte dieses Jahr Vorteile: Im Mittel der Sorten wurden in Auweiler 29,1 dt/ha geerntet mit 28,3 % Proteingehalt. Die Körnererbsensorten und auch die Kichererbsensorten konnten nicht beerntet werden. Mit im Mittel 37,1 dt/ha lagen die Sojabohnen in 2023 deutlich über dem Durchschnitt.


In den Landessortenversuchen zu den Körnerleguminosen zeigt sich über die Jahre, dass die Ackerbohne, wenn sie gute Bodenbedingungen vorfindet, hohe Erträge erbringen kann. Erbsen und Lupinen fallen leider, aufgrund von Krankheiten, vor allem Fußkrankheiten oder Anthraknose, immer wieder aus. Die Weiße Lupine hat das Potenzial zu höheren Erträgen am Standort in Stommeln. Die Sojabohnen stehen recht gut, sind häufig nach der Trockenheit in der Blüte und können auch gute Erträge bringen. Neu angebaut ist die Kichererbse, die im ersten trockenen Jahr recht gut mithalten konnte, im zweiten, recht feuchten Jahr aber keine Erträge erbrachte.



Empfohlene Ackerbohnensorten

Bewährt Sorte für den Ackerbohnenanbau ist Trumpet, sie ist ertragsstark und ertragsstabil. Fanfare baut in den Versuchen langsam ab. Stella, ebenfalls ertragstark und ertragsstabil mit besseren Proteingehalten, kommt auch in Frage. Von den neuen Sorten sind GL Lucia und GL Jasmina offenbar ertragsstark.

Tiffany ist interessant für die Geflügelfütterung, da sie vicin- und convicinarm ist, und deutlich ertragsstärker als Divine. Ebenso ist die neue, vicin- und convicinarme Sorte Allison in dem Segment im Anbau interessant mit guten Erträgen und Proteingehalten.

Ältere Sorten, wie Fuego, Divine oder Taifun, stehen nicht mehr in der Prüfung, können aber weiterhin angebaut werden.

Empfohlene Sojabohnensorten

Für NRW kommen grundsätzlich nur sehr frühe Reifegruppen 0000 und 000 in Betracht. Innerhalb der Reifegruppe 000 unterscheidet die beschreibende Sortenliste aus Österreich schnellere Sorten (Reifegruppe 1) bis hin zu langsameren Sorten (Reifegruppe 4). Die Vierfach-Nullsorten erbringen in der Regel in hiesigen Breiten nicht den erwünschten Ertrag. Bei den Dreifach-Nullsorten ergeben sich folgende Empfehlungen für NRW:

  • Grenzstandorte, wie zum Beispiel das Münsterland (Reifegruppe 2): hier passen die Sorten mit einer schnellen Jugendentwicklung und sicherer Abreife gut. Weiterhin die Sorte der Wahl ist Merlin (mittlerer Ertrag 90 %, mittlere Proteingehalte 38,3 %). Neue vielversprechende Sorten sind Paprika (106 % Ertrag) und Stepa (103 %).
  • Bessere Lagen, wie zum Beispiel der Niederrhein (Reifegruppe3): Sultana (bessere Ertrag, höhere Proteingehalte) ist die Sorte der Wahl. Alle für den Grenzstandort 1 genannten Sorten gehen hier natürlich auch. Weiterhin können folgende ertragsstärkere Sorten angebaut werden: ES Comandor (103 %) und Abaca (109 %).
  • Beste Lagen, wie zum Beispiel die Köln- Aachener Bucht (Reifegruppe 4): hier könne ertragsstarke Sorten, wie Achillea (103 %), Ranger (103 %) und Alicia (107 %), anbauwürdig sein, sowie alle oben genannten Sorten.

Weitere Informationen

Kornerträge aus den LSV

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