Im Ökolandbau ist der Mais eine gefragte Kultur. Öko-Milchviehbetriebe schätzen Silomais als energiereiches Grundfutter. Zudem wird Öko-Körnermais als Kraftfutterkomponente nachgefragt.
Allerdings kann der Anbauerfolg von Öko-Mais von zahlreichen Faktoren beeinflusst werden. Krähenfraß kann zu deutlichen Pflanzenverlusten führen. Daneben können tierische Schaderreger, wie Drahtwurm, Fritfliege oder Saatenfliege, den Mais erheblich schädigen.
Da der Mais in der Jugendentwicklung ausgesprochen konkurrenzschwach gegenüber Beikräutern ist, haben die mechanische Beikrautregulierung und ackerbauliche Maßnahmen einen großen Einfluss auf den Anbauerfolg. Was für eine erfolgreiche Beikrautregulierung im Öko-Maisanbau zu beachten ist, erläutert der folgende Bericht.
Vorbeugende ackerbauliche Maßnahmen leisten einen wirkungsvollen Beitrag zur Beikrautregulierung im ökologischen Maisanbau:
Ist ein hoher Beikrautdruck zu erwarten, kann ein Scheinsaatbett sinnvoll sein. Zwei bis drei Wochen vor der geplanten Maisaussaat wird die Grundbodenbearbeitung und eine direkt folgende Saatbettbereitung (Scheinbestellung) durchgeführt. Die folgenden auflaufenden Beikrautwellen können dann bis zur eigentlichen Aussaat zum Beispiel mit einem Zinkenstriegel reguliert werden. Durch jede weitere Bodenbearbeitung werden erneut Beikrautsamen zum Keimen angeregt. Das kann eine wiederholte Überfahrt erfordern. Die Notwendigkeit eines Scheinsaatbetts ist abzuwägen, denn es müssen auch Nachteile, wie die erhöhte Gefahr für Wind- und Wassererosion und die Austrocknung des Saathorizontes, berücksichtigt werden.
Damit Striegel und Scharhacke exakt arbeiten können, sind bereits vor der Saat wesentliche Punkte zu beachten:
Der Mais ist aufgrund der weiten Reihenabstände prinzipiell eine Hackfrucht. Nur allein mit der Scharhacke ist eine wirksame mechanische Beikrautregulierung nicht abzusichern. Flankierend unterstützt der Zinkenstriegel maßgeblich den Regulierungserfolg, da sich mit ihm schon frühzeitig nach der Saat und nach dem Aufgang der Maispflanzen der Beikrautbesatz deutlich reduzieren lässt. Die Hauptwirkung des Striegels ist das Entwurzeln und Verschütten der kleinen Beikräuter. Den höchsten Wirkungsgrad erzielt der Striegel im frühen Fädchen- und Keimblattstadium der Beikräuter. Unter diesen Bedingungen sind Wirkungsgrade von etwa 80 % je Striegeldurchgang möglich. Trockenes und sonniges Wetter fördern die regulierende Wirkung. Mit zunehmender Blatt- und Wurzelentwicklung der Beikräuter nimmt die Wirkung des Striegels deutlich ab.
Grundsätzlich müssen die Striegeleinstellung und Arbeitsgeschwindigkeit immer standortspezifisch und an dem Entwicklungsstand der Kultur erfolgen. Zu bevorzugen ist Striegeltechnik mit indirekter Federung, wo jeder Zinken einzeln über eine Zug- oder Druckfeder (herstellerabhängig) verbunden ist. Sie arbeiten durch die bessere Bodenanpassung und die variable Druckanpassung der Zinken wesentlich präziser und kulturverträglicher.
Der Striegel ist eine ideale Ergänzung zur Scharhacke. Beim Einsatz der Hacke werden die Beikräuter zwischen den Maisreihen vergleichsweise sicher reguliert. Dagegen kann sich in den unbearbeiteten Bereichen innerhalb der Maisreihen schnell ein hoher Beikrautbesatz aufbauen. Ein Striegeleinsatz diagonal oder quer zur Särichtung kann diese Verkrautung wesentlich besser regulieren als ein Striegeln in Särichtung.
Eigene Striegelversuche zeigten einen bis zu 50 % höheren Regulierungserfolg je Überfahrt, gegenüber dem Striegeln in Särichtung. Pflanzenschäden durch die Schlepperräder sind allerdings nicht auszuschließen, aber aufgrund der hohen Krautregulierung tolerierbar.
Mit voranschreitenden Maiswachstum entwickeln sich auch die Seitenwurzeln stärker. Ein zu dichtes und vor allem ein zu tiefes Arbeiten der Hackschare an den Maisreihen sollte dann, etwa ab dem sechsten bis achten Blattstadium (EC 16 bis 18), vermieden werden. Ab diesem Stadium können auch preiswerte Werkzeuge mit häufelnder Wirkung im Mais eingesetzt werden. Sie können einen guten Verschüttungseffekt bei den Beikräutern erzielen. Es ist darauf zu achten, dass die Maispflanzen durch die häufelnde Erde nicht zur Seite gedrückt oder sogar verschüttet werden. Sie regenerieren sich nur langsam und bleiben im Wuchs deutlich zurück. Einsetzbar sind Flachhäuflerschare, Häufelscheiben oder Häufelschare die an den Hackscharen montiert werden. Auch die Rollhacke kann dazu mit ihrer häufelnden Wirkung eingesetzt werden.
Ab etwa 30 bis 40 cm Wuchshöhe bis kurz vor dem Reihenschluss kann auch kostengünstige Häufeltechnik aus dem Kartoffelanbau zum Einsatz kommen. Diese Technik ist mit 75 cm Reihenabstand auch im Mais gut einsetzbar. Eigene Versuche haben gezeigt, dass sich beachtliche Regulierungserfolge erzielen lassen und der Mais das kräftige Häufeln gut verträgt. Zudem bewirkt das Häufeln eine bessere Erwärmung des Bodens, was wiederum zur Nährstoffmobilisierung und somit auch das Maiswachstum verbessern kann.
Zu beachten ist, dass die Beikräuter innerhalb der Maisreihen durch das Häufeln auch vollständig verschüttet werden. Kann das nicht gewährleistet werden, weil die Beikräuter schon zu groß sind, besteht besonders beim häufig vorhandenen Weißen Gänsefuß die Gefahr, dass er im Wachstum begünstigt wird und so den Mais zügig überwachsen kann.