Es liegen die ersten Qualitätszahlen für die Öko-Landesortenversuche von Winterweizen in NRW an den Standorten Belecke und Bad Sassendorf vor. Die Daten aus Dörentrup und die Daten aus den angrenzenden Bundesländer Niedersachsen und Hessen fehlen noch.
Danach liegen die Proteingehalte am Standort Belecke bei im Mittel guten 11,0 % und in Bad Sassendorf bei mittleren 10,5 %. Höchste Proteingehalte in NRW haben die Sorten LG Exkurs (12,3 %) und SU Tarroca (12,0 %). Langjährig über dem Mittel liegen alle E-Weizen-Sorten von Aristaro (10,6 %) bis Wital und Castado mit jeweils 11,7 %, alle A-Weizen-Sorten von Rübezahl (10,7 % bis SU Tarroca und einige B-Weizen-Sorten, wie Su Fiete (11,2 % und LG Exkurs. Erwartungsgemäß mit am niedrigsten liegt die C-Weizen-Sorte KWS Keitum (9,0 %).
Die für die Backqualität wichtigen Feuchtklebergehalte sind 2023 mit im Mittel 18,2 % etwas niedriger in Belecke als im Vorjahr (20,0 %). In Bad Sassendorf liegen die Werte im Mittel auf ähnlichem Niveau (2023: 19,0 %; 2022 18,6%). Insbesondere bei Wendelin (24,7 %) und Castado (24,1 %) sind die Klebergehalte im Mittel der Jahre und Standorte ausgeprägt.
Die Fallzahlen liegen in diesem Jahr aufgrund der schlechten Erntebedingungen gefolgt von Lager und Auswuchs extrem niedrig. Dies ist auch in den Landessortenversuchen zu sehen. Kaum eine Sorte erreichte die geforderte Mindestfallzahl von 220 Sekunden. Hat Auswuchs die Stärke geschädigt, ist die Fallzahl zu klein und die Partien eignen sich nicht mehr für Vermahlungsprodukte. In Belecke liegt der Mittelwert bei 296 s, in Bad Sassendorf bei 161 s. Hier konnten die Sorten Wital (230 s), Fritop (226 s) und Knut (239 s) noch ausreichend hohe Werte erzielen.
Dr. Claudia Hof-Kautz,
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen