Struktur gebende Feldgehölze am Rande von Acker- und Grünlandflächen vernetzen (Teil)-Lebensräume, schützen vor Wind, fördern Nützlinge und bereichern nicht zuletzt das Landschaftsbild. Eine Möglichkeit, mit relativ wenig Zeit- und Kostenaufwand derartige Schutzräume zu schaffen, ist die Anlage einer modifizierten Benjes-Hecke, bei der zu Beginn verschiedene Feldgehölze gezielt angepflanzt werden.
So funktioniert es
Ist die vorgesehene Fläche mit Gras bewachsen, schält man auf einem etwa 50 Zentimeter breiten Streifen die Grassoden ab und stapelt diese beidseits des entstandenen Pflanzstreifens mit der Grasnarbe nach unten auf. Auf diese Weise wird die Pflanzung vereinfacht und konkurrenzstarke Gräser werden unterdrückt. Wer eine Hecke auf Ackerflächen neu anlegt, braucht den Boden nur einmal mit Pflug oder Fräse zu bearbeiten.
Anstelle eines aufwendigen Zaunes schichtet man als Schutzwall beidseitig des Pflanzstreifens Gehölzschnitt hoch und dicht auf. So werden die Jungpflanzen vor Wildverbiss, Wind und starker Sonnenstrahlung (Austrocknung, Verdunstung) geschützt.
Gleichzeitig bietet das aufgeschichtete Astwerk einen idealen Lebensraum und ein Überwinterungsquartier für unterschiedliche Tierarten. Niederschläge werden im Schnittgut gehalten und versorgen die Jungpflanzen auch bei trockener Witterung mit Wasser. Der mit der Zeit verrottende Schutzwall setzt Nährstoffe frei, bildet Humus und aktiviert auf diese Weise das Bodenleben unter der Hecke. Wird das Feldgehölz nach einigen Jahren abschnittweise "auf den Stock" gesetzt, kann man das anfallende Schnittgut wieder beidseits der Hecke aufschichten.
Entlang der entstandenen Pflanzgasse werden in Abständen von 1 bis 1,20 Meter junge, regionaltypische Straucharten gepflanzt. Der Pflanzabstand wird bewusst eng gewählt, um entstehende Lücken durch einzelne, ausfallende Sträucher zu kompensieren.
Der ideale Zeitpunkt für die Initialpflanzung einer Benjes-Hecke ist vom November bis März. Das Schnittgut für die seitlichen Wälle muss bis Ende Februar gewonnen werden (Brutvogelschutz). Erkundigen Sie sich auch bei der Unteren Naturschutzbehörde, ob es ein Förderprogramm zur Neuanlage und/oder Pflege von Feldgehölzen gibt.
Quelle: Veronika Heiringhoff Campos, Bioland-Naturschutzberatung, Bioland Mitglieder-Info 02/ 30. Januar 2019
Veronika Heiringhoff Campos
Bioland-Naturschutzberatung
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